Menschliche Kultur und Gesellschaft
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Unterschiedliches Verhalten
- Fähigkeit zu symbolisieren: Tiere kommunizieren mit Menschen durch Symbole und Zeichen, die durch die Natur gegeben sind. Menschen hingegen nutzen Symbole, um Dinge zu repräsentieren.
- In der Realität leben: Wir nehmen Dinge um uns herum wahr und wissen gleichzeitig, dass sie in Beziehung zu uns stehen. Tiere hingegen nehmen Dinge nur als Stimuli wahr.
- Ein Gefühl des eigenen Körpers: Menschen haben ein inneres Wissen, das ihnen die Gewissheit der Realität gibt. Die Griechen unterschieden vier Temperamente: sanguinisch (Blut), melancholisch (traurig), cholerisch (zornig) und phlegmatisch (ruhig).
- Offenheit für die Welt: Wir sind fähig, Raum und Zeit zu erfassen und uns an Situationen jenseits unserer eigenen anzupassen. Wir sind in der Lage, Dinge zu verstehen, die über unsere unmittelbare Erfahrung hinausgehen.
- Entscheidungsfähigkeit: Im Gegensatz zu anderen Tieren können Menschen "Nein" zu ihren Wünschen sagen und ihre Zukunft bewusst wählen.
- Nichts ist komplett: Der Mensch ist von seinem Wesen her unvollständig und daher das einzige Tier, das sich selbst gestalten kann.
- Teil seiner selbst sein: Menschen können sich von der Welt distanzieren und über sich selbst nachdenken.
- Vorstellungs- und Denkfähigkeit: Dank unserer Fantasie können wir uns Ideale und Projekte ausdenken und diese durch Überlegungen organisieren.
Kultur und wir
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Es gibt keine Menschen ohne Kultur. Die Anthropologie unterscheidet:
- Geistige Kultur: Überzeugungen, Werte und Normen.
- Materielle Kultur: Dinge, die wir anfassen und benutzen können.
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Menschen passen sich an ihre physische und soziale Umgebung durch Kultur an. Kultur ist:
- ein Ergebnis der Anpassung an die Umwelt
- ein historisches Produkt
- ein Faktor der Menschwerdung
- ein gemeinsames System von Symbolen
- Nur Menschen ohne Kultur sind "wilde" Menschen.
Subkulturen und Gegenkultur
- Subkulturen: Gruppen innerhalb einer bestimmten Kultur, die sich durch besondere Merkmale auszeichnen.
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Gegenkultur: Bewegungen, die die wichtigsten Aspekte der herrschenden Kultur ablehnen und verändern wollen. Beispiele:
- Urbane Stämme: Punk, Gothic, Skinheads usw. Diese Gruppen suchen oft eine Identität, die sie in der Familie oder Gesellschaft nicht finden.
- Aggressive gesellschaftliche Gruppen: Diese Gruppen wenden Gewalt an, um ihre Ziele zu erreichen.
- Alternative gesellschaftliche Gruppen: Pazifisten, Ökologen usw. Diese Gruppen setzen sich für eine friedliche und nachhaltige Zukunft ein und respektieren die Rechte anderer.
Kultur und Zivilisation
Der Begriff "Kultur" ähnelt dem Begriff "Zivilisation", der von den lateinischen Wörtern "civis" (Bürger) und "civitas" (Stadt) abgeleitet ist. Im 18. Jahrhundert betrachtete sich Europa als "zivilisiert" und alle anderen als "wild". Ab dem 18. Jahrhundert begannen einige menschliche Zivilisationen, sich als "neu" zu betrachten.
Zivilisation: Eine Synthese verschiedener Kulturen, die durch allgemeine Merkmale miteinander verbunden sind.
Was ist der Mensch?
- Aristoteles: Der Mensch ist ein soziales Wesen, das Kultur und Gesellschaft braucht. Er kann Mängel durch Vernunft ausgleichen und zwischen Gut und Böse unterscheiden.
- Hobbes: Der Mensch ist von Natur aus egoistisch und befindet sich in einem ständigen Kampf mit anderen. Nur eine absolute Autorität kann Frieden und Ordnung in der Gesellschaft gewährleisten. Der Mensch wird von einem einzigen natürlichen Impuls angetrieben: dem Überleben und der Befriedigung seiner Bedürfnisse.
- Rousseau: Der Mensch ist von Natur aus gut und einsam, aber die Gesellschaft verdirbt ihn. Eine egalitäre soziale Organisation, die die Bedürfnisse aller befriedigt, ist wünschenswert, aber schwer zu erreichen.
Die Entstehung der Gesellschaft
- Rousseau und Hobbes: Der Mensch ist nicht von Natur aus ein soziales Wesen. Die Gesellschaft ist eine künstliche Organisation, die notwendig ist, um zusammenzuleben. Sie ist das Ergebnis eines Vertrags oder einer Vereinbarung zwischen den Menschen, um das geringste Übel zu wählen.