Abiotische Phänomene nach dem Tod: Dehydration, Totenflecken, Abkühlung & Blutergüsse

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Abiotische Phänomene nach dem Tod

Abiotische Phänomene sind generalisierte oder lokalisierte Erscheinungen, die den Schlüssel zum Zeitpunkt des Todes darstellen. Sie sind von den Umständen abhängig und verhalten sich wie inerte Umwelteinflüsse. Anforderungen sind:

  • Sie sollten einen starken eigenen Charakter haben.
  • Sie sollten Teil eines Datenstandards sein.
  • Sie sollten nicht von biochemisch-enzymatischen Prozessen beeinflusst oder abhängig sein.
  • Sie sollten langsam und regelmäßig ablaufen.

a. Dehydration

Die Dehydration hat keine praktische Anwendung zur Bestimmung des Todeszeitpunkts. Ein lokales Phänomen, das untersucht werden kann, ist die Trübung der Hornhaut des Auges. Diese hängt davon ab, ob der Körper mit offenen oder überanstrengten Augen geschlossen ist. Die Transparenz der Aderhaut durch die Lederhaut nimmt durch Verdünnung schnell nach dem Tod ab.

b. Totenflecken (Livideces)

Totenflecken können lokalisiert oder weit verbreitet sein. Sie sind von großem Interesse zur Bestimmung des Todeszeitpunkts. Die Phasen sind: Einleitung, Übersetzung und Zunder. So erscheinen Totenflecken:

  • 0-1 Stunden: Speck im Nackenbereich.
  • 1-5 Stunden: Reichlich Totenflecken in tieferliegenden Körperteilen. Blässe bei Positionsänderung.
  • 5-8 Stunden: Verschwinden der Totenflecken bei Druck auf die ehemalige Position. Blässe verschwindet nach 15 Minuten.
  • 8-14 Stunden: Blässe bei Druck ohne vollständiges Verschwinden. Keine Veränderung der Lage. Extravasation in die Dermis.
  • Ab 14 Stunden: Keine Blässe bei Druck. Keine neuen Stellen bei Positionsänderung.

Die Totenflecken haben ihren höchsten Ausdruck im Augenhintergrund, wo sie eine Reihe von Veränderungen durchlaufen.

c. Abkühlung

Der Körper neigt dazu, sich an die Umgebungstemperatur anzupassen. Die Abkühlung ist am nützlichsten zur Bestimmung des Todeszeitpunkts. Die Abkühlungskurve besteht aus drei Phasen:



2.

  • Initiales Plateau: Die rektale Temperatur sinkt nur sehr langsam.
  • Schneller Wärmeverlust: Aufgrund des Temperaturunterschieds zwischen Haut und Körperinnerem.
  • Einfache exponentielle Phase: Bis zum thermischen Gleichgewicht mit der Umgebung.

Wenn die Leiche bekleidet ist, dauert es länger, bis das thermische Gleichgewicht erreicht ist. Im Wasser wird das Gleichgewicht schneller erreicht.

2.Echte und falsche Blutergüsse (Equimosis)

Die Färbung entsteht durch Blutaustritt aufgrund eines stumpfen Traumas.

1. Blutergüsse bei Lebenden

Es gibt zwei Fehlerquellen bei der Diagnose von Blutergüssen:

  1. Blutergüsse ohne Gehirnerschütterung oder Prellung.
  2. Ekchymosen ohne Prellungen können aus verschiedenen Gründen auftreten:
  • Sehr elastische Blutgefäße widerstehen dem Trauma ohne zu reißen.
  • Herzruptur führt zu schnellem Tod, ohne dass eine Blutwelle in die Peripherie gelangt.
  • Ein stumpfes Instrument ist in einem weichen Körper eingewickelt, um den Schlag abzumildern (z.B. Boxhandschuhe).

Ekchymosen ohne blaue Flecken können auch durch Krankheiten verursacht werden, die spontane Blutungen verursachen (z.B. Diathese, Skorbut, Erythema nodosum, Phosphorvergiftung, akute Meningitis, Krämpfe).

2. Blutergüsse bei Leichen

Spontane Hautblutungen, die nicht traumatisch sind, können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

a) Erstickungsbedingte Ekchymosen: Sie sind schwer zu erkennen, da sie kleine, gleichmäßig verteilte Flecken sind, besonders im Gesicht (subkonjunktivale Ekchymosen).

b) Pathologische Ekchymosen: Sie treten bei bestimmten Krankheiten auf und sind durch ihre geringe Größe und weite Verbreitung gekennzeichnet.

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