Adoleszenz und Pubertät: Entwicklung, Identität und Jugendkultur
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Die Pubertät: Übergang ins Erwachsenenalter
Die Pubertät ist eine Phase zwischen Kindheit und Erwachsensein. Es ist eine Zeit der biologischen Transformation, die Menschen ermöglicht, Reife zu erlangen und sich fortzupflanzen.
Ziele der Adoleszenz
- Entwicklung kognitiver und emotionaler Fähigkeiten
- Aufbau einer eigenen persönlichen Identität
- Aneignung neuer sozialer Kompetenzen, einer autonomen Moral, Aufbau neuer Beziehungen und die Übernahme einer Rolle im Studium und auf dem Arbeitsmarkt
Die Suche nach Identität
Selbstwertgefühl ist die Fähigkeit eines jeden Menschen, sich selbst wertzuschätzen. Eine Identitätskrise kann zu Folgendem führen:
- Verwirrung bezüglich der Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung
- Die Notwendigkeit, sich in verschiedene soziale Rollen einzufinden
- Die Suche nach einem ideologischen Engagement angesichts der Werteverwirrung
- Ein unklarer Status in der sozialen Gruppe: Manchmal wird von Jugendlichen kindlicher Gehorsam erwartet, manchmal die Verantwortung eines Erwachsenen.
Merkmale der Jugendkultur
Wenn wir Kultur als Werte verstehen, die die Identität einer kulturellen Gruppe bestimmen, so weist die Jugendkultur folgende Merkmale auf:
- Neue Kommunikationsformen: Internet und technologische Hilfsmittel.
- Individualisierung: Ablehnung externer Definitionen und eine Phase des Experimentierens bei der Erforschung des eigenen Körpers.
- Werte und Ideale: Kult um Sport, Risiko und Abenteuer bei Jungen. Bei Mädchen äußert sich dies in der Betonung von Schlankheit und der Gestaltung des eigenen Images.
- Medienkonsum: Medien, TV und Internet beeinflussen junge Menschen stark.
- Gegenwartsbezug: Den Augenblick genießen und wenig Interesse an der Vergangenheit zeigen.
- Verspielte Sensibilität: Der Kult der Sinnlichkeit als Narzissmus.
- Konsumorientierung: Verherrlichung jugendlicher Werte durch Konsum.
- Nomadentum: Die Vermeidung von Festlegung ist eine Notwendigkeit. Das Leben ist nicht nur ein Weg, sondern eine Reise.
Persönliche Entwicklung in der Adoleszenz
Kognitive Entwicklung
Funktionelle Eigenschaften umfassen:
- Öffnung zur Welt des logisch Möglichen
- Hypothetisch-deduktives Denken
- Egozentrisches Denken
Moralische Entwicklung nach Lawrence Kohlberg
Lawrence Kohlberg unterscheidet sechs Stufen der moralischen Entwicklung, die in drei Niveaus gruppiert sind:
Niveau 1: Präkonventionelle Moral (4-10 Jahre)
Das Kind ist empfänglich für kulturelle Normen.
- Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam.
- Stufe 2: Orientierung am Austausch (Was ist für mich drin?).
Niveau 2: Konventionelle Moral (10-13 Jahre)
Orientierung an gesellschaftlichen Erwartungen.
- Stufe 3: Orientierung an zwischenmenschlichen Beziehungen (Guter Junge/Mädchen).
- Stufe 4: Orientierung an Gesetz und Ordnung.
Niveau 3: Postkonventionelle Moral (ab 13 Jahre)
Handeln nach universellen Werten.
- Stufe 5: Orientierung am Sozialvertrag und individuellen Rechten.
- Stufe 6: Orientierung an universellen ethischen Prinzipien.
Überzeugungen und irrationale Ideen
Überzeugungen sind Illusionen, die uns helfen, unsere Erfahrungen zu verarbeiten. Eine Aufgabe der Jugend ist es jedoch, einen rationalen und offenen Geist zu entwickeln.
Irrationale Überzeugungen haben folgende Merkmale/Auswirkungen:
- Sie erzeugen und verstärken negative Emotionen.
- Sie übertreiben die negativen Folgen von Ereignissen.
- Sie spiegeln Verpflichtungen und unrealistische Ansprüche an sich selbst und andere wider.
- Sie sind absolutistisch und erkennbar an Formulierungen wie "alle" oder "nichts".