Agenda-Setting Prozess: Definition, Arten & Einflussfaktoren
Eingeordnet in Lehre und Ausbildung
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,8 KB
Der Prozess der Agenda-Setzung
Der Prozess der Agenda-Setzung beschreibt, wie bestimmte Probleme oder Fragen so viel Aufmerksamkeit erlangen, dass sie von der Regierung als potenzielle Themen der öffentlichen Ordnung ernsthaft und aktiv behandelt werden.
Arten von Agenden
Die öffentliche oder systemische Agenda
Diese Agenda umfasst die Anliegen der Gesellschaft. Sie speist sich aus den Anforderungen und Wünschen der Bürger und integriert abstrakte sowie globale Themen.
Die institutionelle oder staatliche Agenda
Diese Agenda beinhaltet Fragen, die zu öffentlichen Themen geworden sind. Sie wird durch die Menge der Fragen bestimmt, die von Entscheidungsträgern zur ernsthaften und aktiven Berücksichtigung von Entscheidungen akzeptiert werden.
Unterschiede zwischen Agenden
Die systemische Agenda enthält Fragen, auch wenn sie abstrakt, allgemein und global sind. Die staatliche Agenda hingegen umfasst spezifische Fragestellungen und konkrete Entwürfe.
Die Definition eines Problems
Die Definition eines Problems ist der Prozess, bei dem ein soziales Problem zunächst identifiziert und dann als öffentliches Thema formuliert oder thematisiert wird.
Einschränkungen der Problemdefinition
Die Definition des Problems ist selbst Teil des Problems, da es keine konkrete und allgemeingültige Definition gibt. Die Wahrnehmung desselben Problems kann von einem Akteur zum anderen variieren.
Determinanten der Agenda-Setzung
Verschiedene Mechanismen und Akteure beeinflussen, welche Themen auf die Agenda gelangen:
Schlüsselakteure
Medien (Berichterstattung), Meinungsforschungsinstitute oder Unternehmen.Mobilisierung
Interessengruppen (Gewerkschaften, Kirchen, Vereine etc.), neue soziale Bewegungen.Politisches Angebot
Politische Parteien.Interne Bürokratie & Behörden
Antizipation und interne Prozesse.Korporatistische Aktion & Netzwerke
Einfluss stiller Interessengruppen (z. B. Landwirtschaft, Pharmazie).
Analytische Dimensionen öffentlicher Probleme
Bei der Definition eines öffentlichen Problems können verschiedene Dimensionen betrachtet werden:
Intensität eines Problems
Der Grad der kollektiven Bedeutung, der den Folgen eines Problems beigemessen wird, sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich.Perimeter (Ausmaß)
Gibt das Ausmaß der negativen Auswirkungen eines Problems auf verschiedene beteiligte soziale Gruppen an.Neuheit des Problems
Ein neues Problem mobilisiert die öffentliche Meinung leichter.Dringlichkeit des Problems
Bezieht sich auf die Vorstellung einer mehr oder weniger kritischen oder unangenehmen Situation.