Ägyptische Skulptur und Malerei
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Skulptur
Obwohl man von einer Entwicklung im Laufe der Geschichte der ägyptischen Skulptur sprechen kann, gibt es einige Merkmale, die mehr oder weniger konstant geblieben sind:
- Für königliche Statuen wurde hauptsächlich Stein als Material verwendet, während in der privaten Bildhauerei sowohl Stein als auch Holz zum Einsatz kamen.
- Obwohl auch Reliefs existieren, dominieren freistehende Skulpturen (Vollplastiken).
- Die Figuren wurden für die frontale Betrachtung konzipiert.
- Dies erklärt eines der Hauptmerkmale ägyptischer Statuen: die Statik. Ägyptische Skulpturen stellen in der Regel keine Bewegung dar. Um diesen statischen Eindruck zu verstärken, wurden verschiedene Mittel eingesetzt: Die Arme liegen eng am Körper an, die Hände sind oft zu Fäusten geballt, was zu einer blockhaften Wirkung führt.
- Dies korrespondiert mit der psychologischen Wirkung der Figuren: Ihre Gesichter sind ausdruckslos, der Blick ist in die Ferne gerichtet, was den Figuren eine entrückte, kühle und distanzierte Ausstrahlung verleiht (Hieratismus).
- Die anatomische Darstellung ist nicht detailliert, respektiert aber die Proportionen. Es handelt sich um eine idealisierte, oft oberflächliche Darstellung des Dargestellten.
- Der Körper wird nicht als organische Einheit verstanden, bei der die Teile integriert und proportional aufeinander bezogen sind.
Malerei
Die Malerei ist eine weitere wichtige Erscheinungsform der ägyptischen Kunst. Besonders hervorzuheben ist die Wandmalerei, aber es ist zu beachten, dass auch Reliefs und Vollplastiken bemalt wurden.
Die Technik für die Ausführung der Wandmalereien war oft eine Mischtechnik, bei der auf den frischen Putz (al fresco) gemalt und nach dem Trocknen mit Tempera (al secco) nachbearbeitet wurde.
Wandmalereien dienten zur Ausschmückung der Gräber, in denen die Pharaonen bestattet wurden, insbesondere im Tal der Könige. Die äußere Schlichtheit der Gräber kontrastiert oft mit der reichen Ausmalung im Inneren.
Malerei und Relief weisen eine reiche Ikonographie auf, die sich hauptsächlich zwei Themenbereichen widmet:
- Darstellungen des Jenseitslebens
- Szenen aus dem Alltagsleben
Die häufigsten Motive sind Mythen, das Leben des Pharaos, Alltagsszenen usw.
Merkmale der Malerei:
- Die Farben sind flächig aufgetragen, ohne Abstufungen, und intensiv. Es besteht eine gewisse Vorliebe für warme Farbtöne.
- Die Formen werden durch präzise Umrisslinien klar definiert, wobei oft ein Rastersystem zur Proportionierung verwendet wurde.
- Die Darstellung erfolgt meist im Profil, wobei das Auge frontal gezeigt wird (typische ägyptische Sehweise).
- Die Figuren werden oft nebeneinandergereiht, was trotz fehlender plastischer Modellierung (Volumen) ein Gefühl von Fülle erzeugt.
- In der ägyptischen Wandmalerei fehlt die Perspektive; es gibt eine generelle Gleichgültigkeit gegenüber der Darstellung der dritten Dimension.
- Um den Mangel an räumlicher Tiefe auszugleichen und der Komposition mehr Struktur zu geben, werden die Szenen oft in Registern (horizontalen Bändern) angeordnet, in denen die Figuren auf einer Grundlinie stehen.