Aktive und passive Vertragsparteien im spanischen Strafverfahren

Classified in Rechtswissenschaft

Written at on Deutsch with a size of 3,36 KB.

Aktive Vertragsparteien (Ankläger)

Personen, juristische oder institutionelle Einheiten, die ein berechtigtes Interesse verfolgen und die Befriedigung eines Anspruchs fordern.

M° Staatsanwalt

Ein Beamter des öffentlichen Dienstes der Justiz, der unparteiisch agiert. Sein Hauptziel ist der Schutz der Rechtmäßigkeit (und die Verteidigung des Angeklagten). Er verteidigt die Anwendung des Gesetzes und unterliegt dem Prinzip der hierarchischen Abhängigkeit.

Der Staatsanwalt verfolgt Straftaten von Amts wegen oder aufgrund einer Beschwerde des Geschädigten. Bei Privatklagen oder auf Antrag des Geschädigten ist eine Beschwerde erforderlich.

Besonders beliebte Anklagearten

1. Private Anklage

Das Opfer einer Straftat kann selbst die Staatsanwaltschaft ausüben und die gerichtliche Feststellung der straf- oder zivilrechtlichen Haftung des mutmaßlichen Täters beantragen. Dies geschieht durch einen Antrag, es sei denn, in einem kurzen und schnellen Verfahren kann das Opfer seine Parteistellung nachweisen, ohne eine förmliche Beschwerde einzureichen (in diesem Fall würde das Opfer als Zeuge und der Staatsanwalt die Anklage ausüben).

2. Jedermann-Anklage (Acción Popular)

Jeder spanische Staatsbürger, auch wenn er nicht selbst durch die Straftat geschädigt wurde, kann die Durchsetzung der Strafrechtsnorm beantragen. Er hat jedoch kein Recht auf eine Zivilklage. Das Gericht kann eine Sicherheitsleistung verlangen, um das Erbe des Beschwerdeführers zu sichern.

Private Anklage (Accusador Particular)

Eine Partei, die an die Strafverfolgung wegen einer Privatklage gegen ihre Person gebunden ist (z. B. üble Nachrede und Verleumdung).

Zivilkläger (Actor Civil)

Sowohl der Staatsanwalt als auch der private Ankläger oder der Jedermann-Ankläger (niemals der Staatsanwalt) können sowohl die Strafverfolgung als auch die Zivilklage betreiben. Es kann auch eine Partei sein, die Inhaber eines privaten Rechts ist, nicht von der Straftat betroffen ist und nur zivilrechtliche Ansprüche geltend macht (z. B. Erben eines Geschädigten).

Passive Parteien (Beklagte)

Personen, gegen die sich das gerichtliche Verfahren richtet. Je nach Verfahrensstadium haben sie unterschiedliche Bezeichnungen.

Beklagter

Der Beklagte ist immer Teil des Prozesses und in der Regel der Täter einer Straftat. Die Stellung als Beklagter wird ab dem Zeitpunkt erworben, an dem die Justizbehörde eine Mitteilung über die Einleitung eines Verfahrens wegen der Begehung bestimmter strafbarer Handlungen zustellt.

Zivilrechtlich Verantwortlicher

Personen, die aufgrund der von ihnen verursachten Schäden und Verluste zivilrechtlich haften, auch wenn sie nicht strafrechtlich verantwortlich sind. Dies gilt insbesondere für:

  • Erfüllungsgehilfen, es sei denn, es liegt ein Haftungsausschluss vor, z.B. bei Straftaten von Jugendlichen oder bei Personen mit geistiger Behinderung oder eingeschränkter Wahrnehmung.
  • Haftung für fremdes Verschulden: Dritte sind verpflichtet, für die Zahlungsunfähigkeit des Täters einzustehen.
  • Im Falle des Einsatzes von Schusswaffen durch Sicherheitskräfte, wenn eine leichtfertige oder vorsätzliche Handlung nachgewiesen wird und die Zahlungsunfähigkeit des Täters festgestellt wird, haftet die öffentliche Verwaltung.

Entradas relacionadas: