Alte Texte und Zauber: Von Wulf und Eadwacer bis zum Ernte-Segen
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Wulf und Eadwacer: Ein altenglisches Gedicht
Es ist, als ob meinem Volk ein Geschenk gegeben worden wäre,
Wollen sie ihn fangen, wenn er bedroht wird?
Es ist uns fremd.
Wulf ist auf einer Insel, ich bin auf einer anderen,
Fest verankert ist diese Insel, auf Flachmooren gelegen.
Mörderisch sind die Menschen, die die Insel besetzen.
Wollen sie ihn fangen, wenn er bedroht wird?
Es ist uns fremd.
Kummer habe ich um meinen Wulf, mit ferner Sehnsucht.
Als das Wetter regnerisch war und ich traurig war,
als der tapfere Held mich mit den Armen umfing,
es war so eine Freude und auch Schmerz.
Wulf, mein Wulf, mein Wunsch nach deinem Kommen
hat mich traurig gemacht, deine seltenen Besuche,
mein Geist ist traurig, nicht wegen Nahrungsmangels.
Eadwacer, hörst du mich? Unser armes Baby
getragen vom Wulf in den Wald.
Männer können sehr heftig trennen,
was nie verbunden war.
Unser Lied zusammen.
Die Ägyptischen Tage: Gefährliche Zeiten im Jahr
Drei Tage im Jahr, die wir als ägyptische Tage bezeichnen,
die in unserer Sprache 'gefährliche Tage' sind.
An denen keineswegs ohne Notwendigkeit
weder Mensch noch Tier Blut abnehmen lassen sollte.
Der erste davon ist der Montag
am nächsten zum Ende des Monats April.
Der zweite ist der erste Montag nach Beginn
des Monats August.
Der dritte ist der erste Montag
nach dem Ende des Monats Dezember.
Wer an diesen drei Tagen sein Blut abnimmt,
sei es Mensch, sei es Tier, wird, wie wir gehört haben, sagen,
dass sein Leben bald am ersten Tag des vierten Monats endet
oder wenn sein Leben länger ist, wird er den siebten Tag nicht erreichen.
Oder wenn er an diesen drei Tagen jeden Schluck trinkt,
endet sein Leben in fünfzehn Tagen.
Wenn jemand an diesen Tagen geboren wird, wird sein Leben durch einen bösen Tod enden.
Und wer an eben diesen drei Tagen Gänsefleisch isst,
dessen Leben wird innerhalb der ersten vierzig Tage beendet.
Jesus und Zachäus: Die Begegnung in Jericho
Dann ging er nach Jericho.
Es gab dort einen Mann namens Zachäus, der als reich bekannt war.
Er wollte sehen, wer Jesus sei;
aber da er klein war, konnte er wegen der Menge nicht sehen.
So lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen,
denn er wusste, dass Jesus diesen Weg nehmen musste.
Als Jesus an diese Stelle kam, schaute er auf und sagte zu ihm:
„Zachäus, steige schnell herab und geh nach Hause, denn ich muss heute bei dir zu Hause bleiben.“
Da eilte Zachäus herab und empfing ihn freudig.
Als sie das sahen, begannen sie alle zu murren:
„Er ist bei einem sündigen Menschen eingekehrt.“
Zachäus aber trat vor und sagte zum Herrn:
„Siehe, die Hälfte meines Besitzes, Herr, gebe ich den Armen, und
wenn ich jemanden um etwas betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“
„Heute ist diesem Haus Heil widerfahren“, antwortete Jesus, „denn auch er ist ein Sohn Abrahams.
Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Der Erce-Zauber: Segen für fruchtbares Land
Dann nimm die Samen, lege sie auf den Pflugkörper und sprich:
„Erce, Erce, Erce, Mutter Erde,
möge der Herr, der ewige Herr, gewähren,
dass die Felder wachsen und gedeihen,
fruchtbar und belebend sind,
mit wogenden, glänzenden Früchten
und breiter Gerstenernte,
und weißer Weizenernte,
und allen Feldfrüchten der Erde.
Möge der ewige Herr gewähren
und mit seinen Heiligen im Himmel,
dass sein Land sicher vor allen Feinden bewahrt wird
und es vor aller Bosheit geschützt wird,
die im ganzen Land gesät ist.
Nun bitte ich den Herrn, der die Welt erschaffen hat,
dass keine Frau beredt genug ist, noch irgendjemand mächtig genug,
diese gesprochenen Worte zu zerstören.“