Amerikanische Literatur: Ursprünge & Neoklassizismus
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Ursprünge und Einflüsse
Die amerikanische Literatur entstand aus einer Mischung indigener Kulturen und europäischer Einflüsse. Schon vor dem 20. Jahrhundert wurde die präkolumbianische Literatur geschätzt. Beispielsweise ähnelten die Gedichte der Guaraní denen der griechischen Kultur. Indigene Kultur, Lieder und mythische Überlieferungen waren Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit.
Im Zeitalter der neuen Unabhängigkeit übernahm die Literatur entsprechende Themen, blieb aber noch unter dem Vorbehalt europäischer ästhetischer Vorgaben. Sie orientierte sich stark an der europäischen Literatur, begab sich aber auf die Suche nach Originalität. Als Grundlage dienten dabei Berichte über Ereignisse, die die Geschichte des Landes prägten.
Suche nach Identität und Originalität
Die amerikanische Literatur befasste sich mit dem Problem, eine eigene Originalität zu entwickeln und das Niveau der europäischen Literatur zu erreichen. Amerikanische Schriftsteller mussten ihre Identität durch die Literatur entdecken.
Der Neoklassizismus in Amerika
Der Neoklassizismus in der amerikanischen Literatur schuf eine militante und politisch engagierte Strömung, die eng mit dem Kampf für die Unabhängigkeit verbunden war. Charakteristisch war die Verherrlichung der Natur und die Bezugnahme auf die präkolumbianische Welt (Inkas und Azteken). Gleichzeitig orientierte man sich, wie in Europa, an Vernunft und klassischem Gleichgewicht. In Amerika erhielt dieser Stil jedoch auch einen spezifischen, teils gauchohaften Ton.
Sprache und Stil im Neoklassizismus
Die Sprache zeichnete sich durch Reime, mythologische Anspielungen, Metaphern und beschreibende Adjektive aus. Sie erzählte von der amerikanischen Revolution und spiegelte die liberale Ideologie wider (höchste Werte: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Literatur wurde als Mittel der politischen Propaganda eingesetzt, um die Werte des argentinischen Volkes zu stärken und negative Aspekte der spanischen Herrschaft (oft mittels Hyperbel) zu überzeichnen.
Kontext und Merkmale
Der Neoklassizismus erreichte Amerika inmitten der spanischen Unterdrückung und befeuerte den Kampf für die Unabhängigkeit durch die Verbreitung von Ideen der Freiheit und Gerechtigkeit (beeinflusst durch die Französische Revolution und die Unabhängigkeit der USA). Der Neoklassizismus bedeutete eine Rückbesinnung auf klassische kulturelle Werte.
Merkmale des amerikanischen Neoklassizismus:
- Nachahmung antiker Vorbilder mit Verweisen auf die griechisch-römische und inkaische Welt.
- Die Kunst unterliegt Regeln: Der Künstler soll das kollektive Gefühl ausdrücken, verwendet Hyperbaton, gelehrtes Vokabular, rhetorische Figuren und meidet die Alltagssprache.
- Didaktische Funktion: Die Literatur soll die Gesellschaft bilden und leiten.
- Die Vernunft steht über dem Gefühl. Der Schriftsteller repräsentiert sein Volk, nicht seine individuellen Ideen.
- Lobpreis der Natur und Stärkung des patriotischen Gefühls.
- Einsatz als Werkzeug für politische Propaganda und zur Förderung der Unabhängigkeit.
Fazit: Europäische Form, amerikanischer Inhalt
Die amerikanische Literatur nutzte europäische Modelle, um eigene Inhalte zu schaffen. Sie spiegelte den Wunsch wider, das Charakteristische Lateinamerikas auszudrücken, zeigte aber auch die Schwierigkeit, sich vollständig vom spanischen Einfluss zu lösen.