Amnesie & Verhaltensmodifikation: Gedächtnisverlust & Lernstrategien
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Amnesie: Formen des Gedächtnisverlusts
Amnesie bezeichnet den Verlust oder die Beeinträchtigung des Gedächtnisses. Es gibt verschiedene Formen, die sich in ihren Ursachen und Auswirkungen unterscheiden.
Anterograde Amnesie
Dies ist die Unfähigkeit, neue Informationen zu erwerben und sich an Ereignisse zu erinnern, die nach einem Hirntrauma oder einer degenerativen Erkrankung wie dem Korsakoff-Syndrom oder der Alzheimer-Krankheit aufgetreten sind. Eine Person mit anterograder Amnesie kann sich an Ereignisse vor dem Beginn der Amnesie erinnern, hat aber Schwierigkeiten, neue Informationen zu lernen, vergisst, wo sie Dinge abgelegt hat, oder kann sich einfach nicht daran erinnern, wie zuvor besprochen. Der Amnesiker kann erlernte Gewohnheiten ausführen, erinnert sich aber nicht an das Erlebnis selbst.
Retrograde Amnesie
Es ist die Unfähigkeit, sich an Ereignisse zu erinnern, die vor der Hirnschädigung stattgefunden haben. Obwohl sich der Patient nicht an sein Leben vor der Verletzung erinnert, funktioniert sein Kurzzeitgedächtnis, und er kann neue Fähigkeiten erlernen.
Psychogene Amnesie
Opfer traumatischer Ereignisse können eine länger anhaltende psychogene Amnesie bezüglich des Traumas entwickeln. Diese hindert sie daran, sich an die Momente vor und nach der traumatischen Erfahrung sowie an das Trauma selbst zu erinnern.
Funktionelle Amnesie
Das Gedächtnis einer Person kann stark durch den Lebensstil beeinflusst werden: Stress, Angst und negative Gefühle haben einen deutlichen Einfluss auf Gedächtnisprozesse und können zu einer funktionellen Amnesie führen.
Verfahren der Verhaltensmodifikation
Die Verhaltensmodifikation umfasst verschiedene Techniken, um Verhalten zu formen, zu verstärken oder zu reduzieren. Hier sind die gängigsten Verfahren:
Positive Verstärkung
Die Reaktion liefert ein angenehmes Ereignis, das das Verhalten verstärkt oder erhöht, welches dem Auftreten des Reizes vorausgeht. Beispiel: Ein Kind bekommt Süßigkeiten für das Aufräumen seines Zimmers.
Negative Verstärkung
Die Reaktion verhindert das Auftreten eines aversiven Reizes und verstärkt das Verhalten, das dabei hilft, den Reiz zu vermeiden oder sich ihm zu entziehen. Beispiel: Das Anlegen des Sicherheitsgurtes beendet das Warngeräusch im Auto.
Bestrafung
Die Reaktion erzeugt einen unangenehmen (unerwünschten) Reiz, der die Reaktion verringert oder unterdrückt. Das Verhalten wird seltener gezeigt, da es unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Beispiel: Ein Kind bekommt Hausarrest, weil es sich schlecht benommen hat.
Entzug positiver Verstärkung
Die Reaktion beendet oder verhindert einen angenehmen Reiz und schwächt das Verhalten, das dem Verlust des Reizes vorausgeht. Dies kann auch als Response Cost oder Time-out bezeichnet werden. Beispiel: Ein Kind verliert Spielzeit, weil es sich nicht an Regeln hält.
Extinktion (Löschung)
Wenn eine gelernte Reaktion nicht mehr verstärkt wird, nimmt sie allmählich ab, sodass die zuvor verstärkte Reaktion verringert oder beseitigt wird. Beispiel: Ein Kind hört auf zu schreien, wenn es merkt, dass es dadurch keine Aufmerksamkeit mehr bekommt.