Analyse Baudelaires "Au lecteur" (Les Fleurs du Mal)

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Analyse von Baudelaires "Au lecteur"

"Der Vorleser" (Au lecteur) ist das Vorwort, ein einleitendes Gedicht, eine Anleitung über das, was im Rest des Werkes geschehen wird. Es ist ein Gedicht über die moralische Vision des Menschen. Das Gedicht beginnt mit der Aufzählung von Einstellungen, Verhaltensweisen und Sünden. Dies ist eine asyndetische Aufzählung, da die einzelnen Elemente nicht durch Konjunktionen verbunden sind.

Zweite Strophe: Sünden und Bedauern

In der zweiten Strophe finden wir eine weitere Zäsur. Das wichtigste Merkmal der Sünden ist die Hartnäckigkeit, während Bedauern die Schwäche ist.

Dritte und Vierte Strophe: Reue und Bettler

Die dritte und vierte Strophe bilden einen Vergleich. Das Vergleichselement ist unsere weiche Reue, und das Vergleichsobjekt sind Bettler. Der Autor materialisiert die Reue und vergleicht ihre weiche Textur mit der von Würmern. Allmählich sehen wir im Gedicht, wie das Gute das Bewusstsein verliert.

Die Figur des Teufels

Die dritte und vierte Strophe haben die Figur des Teufels gemeinsam. Es heißt: "Auf dem Kopfkissen des Bösen wiegt Satan Trismegistos". Dies zeigt, dass Satan dreimal größer ist als die Trinität: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Satan steigt auf ein Niveau über dem von Gott. In diesem Vers wird gesagt, dass der Mensch nicht von Gott, sondern vom Teufel beherrscht wird.

Vierte Strophe: Laster als Marionette

In der vierten Strophe erscheint der Mensch, beherrscht vom Laster, als eine Marionette, deren Fäden gezogen werden. Es heißt: "Der Teufel ist's, der uns die Fäden zieht!". Das Ausrufezeichen betont dies. Es verkörpert die Idee, dass die Hölle naht: "Jeden Tag steigen wir einen Schritt zur Hölle hinab", als ob der Mensch einen Pfad bergab geht. Es schafft ein Klima der Unterdrückung und Finsternis: "durch die Finsternis, die uns saugt", was den Einfluss Dantes auf Baudelaire zeigt.

Fünfte Strophe: Das Gleichnis

In der fünften Strophe gibt es ein Gleichnis, einen erweiterten Vergleich. Seine zwei Aspekte sind das Lustvolle, Sinnliche, Erotische und das Mütterliche, das Nahrung und Zärtlichkeit umschließt.

Das verdorbene Herz frisst, was seine alte Gier zeigt. Es könnte sich von dem Wunsch ableiten, etwas mehr zu suchen, wie eine mütterliche Hure, ein Rückblick auf das, was vor der Sünde bestand: Reinheit.

"Wir haben den Pass" (unerlaubte Handlung). Der Mensch hat es zur Routine gemacht, vom Bösen beherrscht, unmoralisches, illegales Vergnügen zu suchen und "diese alte Orange" ohne Ergebnis auszupressen. Das Vergnügen erreicht immer ein so niedriges Niveau des Abbaus, dass es keine Möglichkeit mehr gibt. Die Romantik, die Außenseiter in Betracht zog und eine gewisse Sympathie für sie hatte, steigt hier zu einem verkommenen Charakter auf. Es wird erwähnt, dass er arm und unglücklich ist, weil er keine Heilung finden wird.

Sechste Strophe: Sünde und Tod

In der sechsten Strophe erscheint die Sünde als Metapher für die Beschlagnahme der rechten Seite. Der Tod wird aktiv, bemerkt der Verfasser. Man folgt der Hölle; statt Leben einzuhauchen, atmet man den Tod.

Siebte Strophe: Auflistung der Sünden

Der siebte Vers ist düster. Es gibt eine Auflistung von Sünden oder Elementen, die helfen, ein Verbrechen zu begehen.

Achte Strophe: Tiere als Symbole der Sünde

In der achten Strophe werden Tiere verwendet, um Sünden zu symbolisieren:

Langeweile (Ennui)

Das gemeinsame Thema der letzten Strophen ist die Langeweile (Ennui), die Baudelaire erst in der letzten Strophe hervorhebt. Sie ist die Sünde, zu der der Mensch nach dem Verfall durch alle anderen Sünden gelangt.

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