Analyse von Bécquers Rima XLI: 'Sie sind der Orkan'
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Rima XLI (Sie sind der Orkan): Eine Analyse
Thema und Aufbau des Gedichts
Das zentrale Thema des Gedichts ist die Verzweiflung, Enttäuschung und die verlorene Liebe. Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu je vier Zeilen. Die ersten drei Verse jeder Strophe sind Hendekasyllaben und gehören somit zur hohen Kunst, während die Schlussverse (Refrain) aus fünf Silben bestehen.
In der ersten und zweiten Strophe wird die Beschreibung des Dichters und seiner Geliebten betrachtet: Der Dichter vergleicht sich mit einem Turm, die Geliebte mit einem Hurrikan. In der zweiten Strophe wird der Dichter mit einem aus Stein gebauten Felsen verglichen und die Geliebte mit dem Meer. Bécquer beschreibt die Liebenden durch einen starken Kontrast. Die dritte Strophe ist ein Spiegelbild der vorangegangenen Strophen.
Stilmittel und Ausdrucksformen
Anapher und Refrain
Die wichtigsten Ausdrucksmittel des Gedichts sind Anaphern, die in der ersten und zweiten Strophe deutlich werden. Es wird Bezug auf die Vergangenheit genommen, um das Ende der Liebe zu verdeutlichen. Ein weiteres prägnantes Stilmittel ist die Wiederholung des Refrains „konnte nicht sein!“ am Ende jeder Strophe. Dies unterstreicht die Parallelen einer gescheiterten Liebe. (Vgl. auch: „Sie hatten zum Absturz zu bringen oder niedergeschlagen... zu brechen oder reißen.“)
Das Vokabular drückt Leidenschaft und Kraft aus (z. B. „krachen“, „brechen“, „reißen“). Diese Verben beschreiben eine heftige Konfrontation, wie einen Sturm, der auf einen schwankenden Turm am Meer trifft.
Widerspruch und Metaphern
Es gibt einen klaren Widerspruch zwischen „Du“ und „Ich“ in den ersten drei Versen jeder Strophe:
- Hurrikan vs. Turm (Verse 1 und 2)
- Ozean vs. Fels (Verse 5 und 6)
Die Metaphern werden verwendet, um die Liebe (Turm und Fels) und die Geliebte (Hurrikan und Meer) zu beschreiben. In der letzten Strophe werden Adjektive (schön, stolz) und Verben (rollen, nicht nachgeben) beobachtet. Viele Ausrufezeichen zeigen die expressive Funktion der Sprache an. Der hohe Turm und der aufrechte Fels führen zu einer Frage am Ende des Verses.
Syntaktische Parallelität
Hervorzuheben ist die Wiederholung der syntaktischen Struktur in den ersten beiden Strophen. Es liegt eine syntaktische Parallelität vor:
- Pronomen der 2. Person Singular + Verb + Attribut + Kopula + koordinierter kopulativer Satz (1. Person Singular Pronomen + Determinativ + Adjektiv + Substantiv + Objektsatz mit Adjektiv und Nomenkonjunktion).
Weitere literarische Mittel
Hyperbel
Eine Hyperbel ist die Übertreibung einer Tatsache der Wirklichkeit. Beispiele finden sich in:
- Verse 1 und 2: „Du warst der Hurrikan und ich der hohe Turm, der der Macht trotzt.“
- Verse 5 und 6: „Du warst das Meer und ich der hohe Fels, der standhaft wartet.“
Antithese
Eine Antithese bezeichnet Worte oder Konzepte, die einen starken Kontrast bilden. In Vers 11 wird ein unvermeidlicher Konflikt dargestellt:
- Du || Ich
- Hurrikan || Turm
- Ozean || Fels
- Schön || Stolz
- Krachen || Falten/Brechen
- Reißen || Rollen
- Nicht nachgeben