Analyse des 'Cantar de Mio Cid': Struktur, Autor und Verbannung
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Lage und Kontext des 'Cantar de Mio Cid'
Dieser Text ist ein Fragment, das die Arbeit des Cantar de Mio Cid betrifft. Es handelt sich um eine Erzählung, ein Gedicht, das in drei Teile gegliedert ist: Das Lied von der Verbannung (Cantar del destierro), das Lied von den Hochzeiten (Cantar de las bodas) und das Lied von der Schmach (Cantar de la afrenta de Corpes). Der hier diskutierte Text behandelt einen Teil davon.
Autor und Überlieferung
Dieses epische Gedicht hat einen unbekannten Autor. Man nimmt an, dass es von zwei Sängern aus Soria und Burgos verfasst wurde, was durch spezifische Hinweise in der Arbeit gestützt wird. Wir wissen jedoch, dass das erste Exemplar im vierzehnten Jahrhundert vom Kopisten Per Abbat erstellt wurde.
Mester de Juglaría und Epoche
Dieses Werk gehört zum Mester de Juglaría (Sängerhandwerk), da es die Taten eines populären Helden erzählt. Es stammt aus dem dreizehnten Jahrhundert, einer Entwicklungsphase des Mittelalters. Es ist der einzige erhaltene Text des Mester de Juglaría.
Ausstellung und Handlung des Fragments
Das Fragment behandelt die Verbannung des Cid und seine erzwungene Ablehnung in Burgos aufgrund von Drohungen und dem Verbot durch König Alfons VI.
Die Verbannung und die Ablehnung in Burgos
Zu Beginn dieses Fragments reist der Cid nach seiner Verbannung sehr traurig und verlässt sein Land und alle seine Bewohner, einschließlich seiner Familie. Nach langer Reise erreicht der Held Burgos, wo er die Aufmerksamkeit des gesamten Volkes auf sich zieht. Dennoch war niemand in der Lage, ihm Gastfreundschaft zu gewähren, da König Alfons VI. allen gedroht hatte, dass er ihnen ihre Besitztümer und sogar das Leben nehmen würde.
Die Begegnung mit dem Mädchen
Der Cid, nicht wissend, was er tun soll, klopft an die Tür eines Hauses und erhält keine Antwort. Ein Mädchen, das gerade vorbeikommt, informiert ihn jedoch über die Situation.
Der Weg nach Santa María
Schließlich gibt der Cid auf, besteigt sein Pferd und macht sich auf den Weg nach Santa María.
Struktur des Textfragments
Interne Struktur
Dieser Text ist hinsichtlich seiner internen Struktur in drei Teile unterteilt:
- Erster Teil (Verse 1 bis 15): In diesem Abschnitt wird detailliert beschrieben, wie Ruy Díaz verbannt wurde und sein Dorf verließ, mit dem Versprechen, seine Ehre wiederherzustellen.
- Zweiter Teil (Verse 16 bis 33): Hier wird über die Ankunft des Cid in Burgos und den drohenden Brief von König Alfons VI. gesprochen, der allen befiehlt, ihn nicht aufzunehmen.
- Dritter Teil (Verse 34 bis 56): Am Ende der inneren Struktur wird beschrieben, wie der Cid versucht, Unterkunft zu finden, ohne eine Antwort zu erhalten. Anschließend informiert ihn ein Mädchen über die Bedrohungen, und er beschließt, nach Santa María zu reiten.
Externe Struktur (Metrik)
Was die äußere metrische Struktur dieses Fragments betrifft, so ist sie unregelmäßig. Die meisten Verse sind von hoher Kunst und bestehen aus Tridecasílabos (dreizehnsilbigen Versen). Während des Gedichts wird eine Variante des Assonanzreims in jeder Strophe verwendet. Jeder Vers besteht aus zwei Halbversen, die durch eine Pause, die sogenannte Zäsur, getrennt sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht dazu dient, das Publikum zu unterhalten und eine Geschichte über einen historischen Helden zu erzählen. Wir stellen fest, dass der Autor zu keinem Zeitpunkt seine Gefühle oder Meinungen äußert, woraus wir schließen können, dass es sich um ein unpersönliches Gedicht handelt.
Die ersten Zeilen legen den thematischen roten Faden fest, der sich durch das gesamte Gedicht zieht und die Ehrlichkeit des Cid wiederholt.
Dieses Werk ist eines der ältesten, das wir aus dem Mittelalter kennen, und dank der verwendeten Sprache ist es eine der frühesten erhaltenen Schriften.