Analyse von Erzählung und Drama in der Literatur

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Analyse der Erzählung

3.3 Analyse der Geschichte

Die Analyse der Geschichte umfasst die Untersuchung ihrer vier Elemente: Handlungen, Charaktere, Zeit und Raum.

Je nach ihrer Rolle in der Geschichte können Charaktere unterschieden werden als:

  • Protagonisten: Führen eine Reihe von Handlungen aus, um bestimmte Ziele zu erreichen.
  • Nebenfiguren: Interagieren mit den Protagonisten bei deren Handlungen. Sie können sein:
    • Verbündete: Helfen dem Protagonisten.
    • Gegner: Behindern den Protagonisten beim Erreichen seiner Ziele.

Der Raum kann einzigartig oder vielfältig, ländlich oder städtisch, realistisch oder fantastisch sein. Die Zeit kann von wenigen Stunden oder sogar Minuten bis zu vielen Jahren reichen.

3.4 Analyse des Diskurses

Im Diskurs kann die chronologische Zeit bzw. die Reihenfolge der Geschichte durch drei Arten von Zeitverzerrungen verändert werden:

  • Beginn in medias res: Der Einstieg erfolgt mitten in der Handlung.
  • Analepse (Rückblende): Heraufbeschwörung vergangener Zeiten.
  • Prolepse (Vorausdeutung): Antizipation von Ereignissen, die nach der erzählten Zeit liegen.

Zeitliche Gestaltung der Erzählung:

  • Szenen: Die Erzählzeit entspricht der erzählten Zeit; der zeitliche Verlauf des Diskurses und der Geschichte ist gleich.
  • Zeitraffung (Abstracts): Fassen Ereignisse der Geschichte zusammen; die Erzählzeit ist kürzer als die erzählte Zeit.
  • Zeitdehnung (Muster): Die Zeit der Geschichte hält an, es erfolgt eine Beschreibung oder ein Kommentar; die erzählte Zeit ist null.
  • Ellipse (Auslassung): Teile der Geschichte werden ausgelassen; die Erzählzeit ist null.

4. Das Drama

Dramatische Texte werden geschaffen, um aufgeführt zu werden. Daher spricht man beim Drama von der Darstellung eines Textes in einem Theater.

Merkmale:

  • Entwicklung einer Geschichte, die direkt durch die Worte und Handlungen der Charaktere präsentiert wird, ohne die Intervention eines Erzählers.
  • Dominanz der appellativen Funktion und des Ausdrucks.
  • Die relevante Form der verbalen Kommunikation ist der Dialog.
  • Diskursive Modi sind Vers und Prosa.
  • Obwohl Theatertexte gelesen werden können, sind ihre Aufführung und Rezeption im Wesentlichen kollektiv.

4.1 Dramatische Subgenres

Dramatische Untergattungen werden in Haupt- und Nebengattungen unterteilt.

Hauptgattungen (zeichnen sich durch größere Länge der Aufführung und ihre Autonomie aus):

  • Tragödie: Kennzeichnet sich durch einen tragischen Konflikt. Der Held muss ein Ziel verfolgen, stößt dabei aber stets auf widrige Umstände. Ihre Basiskomponenten sind:
    • Hybris: Rücksichtslosigkeit und Übermut des Helden, der trotz Warnungen beharrt und seinem Schicksal entgegentritt.
    • Pathos: Das Leiden des Helden, das der Schauspieler dem Publikum vermittelt.
    • Katharsis: Die Wirkung der Tragödie auf das Publikum, das durch Mitleid (mit dem Helden) und Furcht (vor dem Schicksal) eine seelische Reinigung erfährt.
  • Komödie: Nähert sich der Geschichte aus einer komischen Perspektive, in der menschliche Unvollkommenheiten als natürlich angesehen werden. Ihre Charaktere ähneln tatsächlichen Wesen.
  • Tragikomödie: Eine Mischung aus tragischen und komischen Elementen; die Charaktere gehören sowohl dem Adel als auch dem Volk an.

Nebengattungen (sind kürzer und erscheinen oft in den Pausen größerer Werke):

  • Vorspiel (Entremés/Antipasto): In der Regel ein kurzes, humorvolles Stück mit volkstümlichen Figuren, das am Anfang oder zwischen den Akten eines längeren Stücks aufgeführt wird. Die bekanntesten stammen von Miguel de Cervantes.
  • Sainete: Bezeichnung für das Vorspiel ab dem 18. Jahrhundert.
  • Farce: Kurzes, oft derbes komisches Stück.

4.3 Analyse der Geschichte (Drama)

Das Drama entfaltet eine Geschichte, die eine Abfolge von Handlungen darstellt. Deren Grundlage ist der Konflikt, der zwischen den Charakteren oder zwischen ihnen und der Welt entsteht. Charaktere können als Haupt- oder Nebenfiguren betrachtet werden. Raum und Zeit können sich auf die der Darstellung beschränken oder eine längere Dauer umfassen.

4.4 Analyse des Diskurses (Drama)

Auf der Ebene des Diskurses wird ein dramatischer oder theatralischer Text in zwei Unterebenen unterteilt:

  • Die Sprache der Charaktere (Dialoge, Monologe).
  • Die Regieanweisungen (Nebentext), die Hinweise zur Darstellung geben.

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