Analyse von Francisco de Quevedos Sonett „Ayer naciste“

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Einleitung: Barock und Quevedo

Die barocke Kunst- und Kulturbewegung des 17. Jahrhunderts brach mit den Systemen der Renaissance und schuf eine oft übertriebene und unverhältnismäßige Ästhetik. In dieser Zeit schrieb Francisco de Quevedo das Sonett „Ayer naciste“.

Formale Analyse des Sonetts

Das Werk ist ein Sonett, bestehend aus zwei Quartetten und zwei Terzetten. Jeder Vers hat elf Silben (Endecasilabo) mit einem bestimmten Reimschema. Die Verwendung von elf Silben pro Vers wirkt natürlicher und ist typisch für die spanische Dichtung dieser Zeit. Das Gedicht thematisiert den Tod des Autors.

Inhaltliche Gliederung

Das Werk ist in zwei Teile gegliedert:

  • Der erste Teil, der sich in den beiden Quartetten findet, behandelt den Kampf zwischen Leben und Tod und wie der Autor im Laufe der Zeit schwächer wird, bis er stirbt.
  • Der zweite Teil (die Terzette) beschreibt den Zustand nach dem Tod, wobei die Seele des Autors spricht.

Der Autor vertritt eine durchweg pessimistische Sichtweise, da er sich ständig mit dem Tod auseinandersetzt.

Rhetorische Figuren und ihre Bedeutung

Das erste Quartett

Die Analyse zeigt die Verwendung eines Hyperbatons im ersten Vers, das den Pessimismus des Autors unterstreicht: „schlief gestern, gestern war ein Traum“. In der zweiten Strophe findet sich eine Anapher: „Kurz vor, nichts, kurz nach, Rauch“, sowie ein Gegensatz, der die Vergangenheit der Zukunft gegenüberstellt. Der Autor beschreibt, wie die Zeit vergeht und alles welken lässt, was das Motiv des „fugit tempus“ aufgreift. In der dritten Strophe gibt es eine Anapher durch die Wiederholung von „und“: „und das Schicksal Ambitionen, und ich nehme an“. Es findet sich auch ein Paradoxon: „Ziel Ambitionen“, das die Sinnlosigkeit von Ehrgeiz angesichts des Todes betont.

Das zweite Quartett

Zu Beginn des zweiten Quartetts ist die gesamte erste Strophe „Kurzer, unwillkommener Krieg“ eine Metapher für den Kampf gegen den Tod, der das Leben als einen kurzen Kampf in einem Krieg darstellt. Die zweite Strophe, „In meiner Verteidigung, ich bin ein hohes Risiko“, ist ein weiteres Bild des Kampfes gegen den Tod, jedoch mit einer anderen Bedeutung: Francisco de Quevedo verteidigt sich hier gegen den Tod, da seine Zeit noch nicht gekommen ist. In der dritten Strophe, „Und während ich mit meinen Armen“, findet sich ebenfalls eine Metapher, die den allmählichen Tod im Laufe der Zeit beschreibt. Im vierten und letzten Vers dieser Strophe findet sich eine weitere Metapher für den Tod, die besagt, dass die Seele den Körper verlassen hat und der Tod den „Krieg“ gewonnen hat. Das zweite Quartett zeigt ein Gefälle, da die verwendeten Metaphern zunehmend das Leben als Kampf und dessen Ende darstellen.

Das erste Terzett

Das erste Terzett ist ein einziges großes Hyperbaton, da es chronologisch nicht korrekt geordnet ist:

„ist nicht mehr passiert war gestern und heute und morgen nicht erreicht wird, mit Bewegung, die mich kopfüber Tod“

Hier deutet der Autor symbolisch an, dass sich die Seele im Moment des Todes an nichts erinnert und daher chaotisch ist. Es handelt sich um eine Personifizierung des Todes als eigenständiges Wesen.

Das letzte Terzett

Im letzten Terzett findet sich ein Hyperbaton, das die gesamte Strophe umfasst und ihre chaotische Struktur unterstreicht:

„Hacken ist die Zeit und die Zeit, die durch den Tag in meinem Kummer und Sorgen, Gräbt in meinem Leben mein Denkmal.“

Der Satz:

„Der Lohn von meinem Kummer und Sorgen, die Uhrzeit und das Datum werden hacken, dass meine gerade mein lebendiges Denkmal“

ist ein Paradoxon. Die Formulierung „die Zeit und das Datum werden hacken“ ist paradox, da die Zeit den Autor nicht physisch schneiden kann; sie symbolisiert, dass er nach seinem Tod keine Zeit mehr haben wird. „Die Löhne von meinem Kummer und Sorgen“ ist eine Metapher für das Leben. Dies zeigt, dass das letzte Terzett das Motiv des „fugit tempus“ noch aktueller macht, da es bedeutet, dass man während des Erwachsenenlebens bereits dem Tod entgegengeht.

Fazit: Kernthemen und Barockmerkmale

Der Autor möchte in diesem Gedicht die Realität vermitteln, dass das Leben ein Krieg gegen den Tod ist, in dem der Tod am Ende immer der Gewinner ist. Der Tod wird vom Autor als eigenständiges Wesen verkörpert. Das verwendete Thema des „fugit tempus“ ist typisch für den Barock, ebenso wie der Pessimismus des Autors und die Verwendung zahlreicher Metaphern, die sich auf Leben und Tod beziehen. Dies sind weitere Merkmale des Barock und des Conceptismo, dessen Schöpfer Francisco de Quevedo ist.

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