Analyse von 'Die heiligen Narren': Themen & Charaktere
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Hauptthema in 'Die heiligen Narren'
Das Hauptthema ist die soziale Ungerechtigkeit. Diese zeigt sich nicht nur in äußeren Zeichen wie dem unterschiedlichen Lebensstil, sondern auch in der Verachtung, die die Herren für die Untergebenen empfinden, und im Missbrauch, den sie begehen. Die Herren vertreten eine unveränderliche, herrschaftliche Ideologie.
Analyse der einzelnen Bücher
Buch I: Die Milana
Menschliche Wärme ist es, was Azarías auf dem Gutshof von La Jara fehlt. Er besucht regelmäßig seine Schwester und hegt eine leidenschaftliche Beziehung zu einer Dohle, der 'Milana', mit der er eine starke Bindung eingeht. Ihr Tod bedeutet für ihn ein Trauma und symbolisiert die Themen Liebe, Natur und Tod.
Buch II: Das Scheitern
Erneut wird die Liebe zur Natur thematisiert, aber das zentrale Thema ist das Scheitern der Pläne und Projekte der einfachen Leute.
Buch III: Nächstenliebe
Azarías wird von La Jara vertrieben und zieht bei Paco ein, wo er als Störfaktor wahrgenommen wird. Obwohl er versucht, hilfreich zu sein, bringt er Régula eher zur Verzweiflung, was die anderen belustigt. Dies zeigt, dass Nächstenliebe unter den Armen eher möglich ist als unter den Mächtigen.
Buch IV: Die Jagd
Die Jagdleidenschaft des Señorito Iván ist das zentrale Thema. Er konkurriert mit den besten Jägern des Landes. Es zeigt sich auch die Selbstgefälligkeit der Herrschaften, die die Untergebenen belehren, ihnen Papiere zur Unterschrift vorlegen oder Almosen geben.
Buch V: Die Selbstsucht
Die beiden schweren Unfälle von Paco zeigen die hemmungslose Selbstsucht der Herrschaften. Die Episode mit den Tauben verdeutlicht ihre Verachtung für die Natur.
Buch VI: Die Rache
Die Thematik des Missbrauchs weitet sich aus. Pedro wird selbst zum Unterdrücker, als er mit Purita flieht. Die letzten Episoden zeigen die Unterdrückten im Einklang mit der Natur und den Missbrauch, den sie erleiden. Das Thema der Rache als Akt natürlicher Gerechtigkeit wird eingeführt.
Charakteranalyse
Azarías
Er drückt sich in kurzen, einfachen Sätzen aus, was seine Schlichtheit unterstreicht. Er kommuniziert Zärtlichkeit und imitiert Tierstimmen.
Die Niña Chica
Das kleine Mädchen drückt mit ihrem ständigen Stöhnen ihr tiefes Leid aus. Ihr Schrei ist ein symbolischer Protest aller Gedemütigten.
Paco el Bajo
Er zeigt einen unterwürfigen Charakter, nutzt aber Sprichwörter und Sarkasmus, um seine Meinung auszudrücken.
Régula
Sie beginnt viele Sätze mit '(a ver)', was den Charakter identifiziert und ihre Resignation sowie die Akzeptanz der Realität zum Ausdruck bringt.
Quirce
Er drückt seine Empörung gegenüber Señorito Iván durch seine lakonische Art aus. Sein mürrischer Charakter macht seine Aussagen kurz und prägnant.
Nieves
Sie besitzt die Gabe der Besonnenheit, was sich in ihren wenigen, knappen Sätzen zeigt.
Señorito Iván
Er zeigt seine Verachtung durch Adjektive, die er ständig verwendet. Seine Unnachgiebigkeit wird in seinen Aussagen deutlich.
Die Marquesa
Sie drückt sich in kurzen Sätzen und Gesten aus. Ihr Interesse gilt vor allem ihrem Besitz.
Miss Miriam
Sie reagiert sensibel auf die Demütigungen der einfachen Leute, was durch ihr wiederholtes 'Mein Gott!' beim Anblick der Niña Chica deutlich wird.
Don Pedro, der Gutachter
Er ist ein Charakter voller Gesten. Seine Eifersucht ist die Ursache für seine verbale Aggressivität gegenüber seiner Frau.
Doña Purita
Sie ist ein Beispiel für Leichtfertigkeit und Arroganz und fühlt sich von Señorito Iván beschützt.