Analyse: Sprachkompetenz in der Bildung
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Analyse eines Zeitungsartikels zur Sprachkompetenz
Einleitung
Der erste Absatz des analysierten Artikels dient als Einleitung. Er informiert darüber, dass trotz der insgesamt schwachen Ergebnisse der Selektivitätsprüfung die Schülerinnen und Schüler durch einige Schlupflöcher im Kurs einen Durchschnittswert von 5,8 erreichten.
Hauptteil: Entwicklung der Argumentation
Der Hauptteil des Artikels (zweiter und fast der gesamte dritte Absatz) widmet sich der Diskussion möglicher Gründe für diese katastrophalen Ergebnisse und der Besorgnis des Autors darüber, insbesondere in Bezug auf die Sprachkompetenz.
Textgattung: Zeitungsartikel
Wir haben es hier mit einem Zeitungsartikel zu tun. Dieser ist gekennzeichnet durch:
- Die unmittelbare Übermittlung von Informationen (das Datum des Textes deutet auf die Aktualität der berichteten Fakten oder Kommentare hin).
- Die Behandlung von realitätsbezogenen Fragen (in diesem Fall die mangelhafte Beherrschung unserer Sprache, wie sie durch die Ergebnisse der Aufnahmeprüfung aufgezeigt wird).
- Die Absicht, die Empfänger ideologisch zu leiten und zu überzeugen (der Autor möchte uns klar von der Notwendigkeit überzeugen, uns korrekt auszudrücken).
Zentrale These des Autors
Die vom Autor verteidigte zentrale These oder das Thema, das sich durch den gesamten Text zieht, wird zu Beginn des dritten Absatzes deutlich: die Notwendigkeit, sich korrekt auszudrücken, und dass die einzige Möglichkeit zu lernen das Studium ist. Als thematischer Aufhänger für diese Argumentation wurden aktuelle Ereignisse (die Ergebnisse der Selektivitätsprüfung) genutzt.
Argumentationsstrategie und Kohärenz
Der Autor verwendet eine expressive, darstellende und argumentative Darstellungsform. Als wesentliche Argumente stützt er sich auf:
- Statistiken (erster Absatz).
- Analogien zu Misserfolgen in anderen Wissensbereichen (z. B. Chemie).
- Ausgewählte Beispiele aus den Medien (dritter Absatz).
- Einen weit verbreiteten Mangel an Motivation im Bildungsbereich (dritter Absatz).
Genau diese Argumente tragen auch dazu bei, dem Text Kohärenz und Sinn zu verleihen, da die Verteidigung der Autorenidee darauf aufgebaut ist.
Textmerkmale des Autors
Subjektiver Ansatz
Der Ansatz des Autors ist eindeutig subjektiv, was sich sowohl in seiner skeptischen Haltung zum Thema als auch in der Auswahl der Beispiele (Selektivitätsprüfung, Medien) zeigt.
Sprachliche Funktion
Die vorherrschende sprachliche Funktion ist neben der referenziellen auch die expressive, da der Text die Überzeugungen und Meinungen des Autors widerspiegelt. Ein Beispiel hierfür ist die Aussage: „Die Annahme, dass Sprechen und Schreiben eine Sache und Grammatik eine andere ist, ist ein weit verbreitetes Missverständnis.“
Stil des Autors
Der Stil des Autors ist geprägt durch die Verwendung von Substantiven, parallelistischen Strukturen und einer erhöhten Anzahl von Adjektiven.
Textkohäsion
Der Autor verwendet kaum Verknüpfungen oder Textmarker, um dem Text Kohäsion zu verleihen. Um diese zu erreichen, wurden hauptsächlich Verben im Präsens verwendet (z. B. „offenbaren“, „zeigt“, „ist“).
Absender und Weltbild
In Bezug auf die Textmerkmale beginnen wir mit der Erwähnung, dass der Absender des Textes durchgehend die erste Person verbal verwendet („die Statistik zu meiner Verfügung“, erster Absatz). Er äußert sein Verständnis von der Welt mithilfe von Daten, die direkt aus Fakten abgeleitet sind (Statistiken der Selektivität, die Situation in den Schulen etc.), Anspielungen auf verschiedene Wissensbereiche (Chemie, Grammatik) und die Nutzung wissenschaftlichen Jargons („Protozoen“). Dieses Weltwissen wird auch durch die Verwendung eines Zitats in verschleierter indirekter Rede dargestellt („Die Welt ist zunehmend wettbewerbsorientiert und wir sind inkompetent“, zweiter Absatz). Dabei wird die verbale Sprache entfernt und ein zitierender Ausdruck hinzugefügt („Stimmen erneut auf die Schwere der Situation“, zweiter Absatz).
Schlussfolgerung des Autors
In der Schlussfolgerung (den letzten sechs Zeilen des Originalartikels) appelliert der Autor an die Verzweiflung und betont, dass nur bestimmte Akteure diese Situation lösen können: Politiker und alle am Lehrprozess beteiligten Sektoren, die sich dem Lernprozess anpassen müssen.