Analyse der Weltliteratur: Kafka, Mann und Hemingway
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Die Verwandlung (Metamorphosis)
Dies ist eine Erzählung von Franz Kafka, die die Geschichte von Gregor Samsa, einem Tuchhändler, erzählt. Gregor lebt mit seiner Familie, deren Unterhalt er sichert, und erwacht eines Tages als riesige Küchenschabe. Das zentrale Thema des Stückes ist der Verlust der menschlichen Identität.
Interpretationen der Verwandlung
Es gibt verschiedene Interpretationsansätze:
- Einige Autoren sehen in dieser Geschichte die verschiedenen Haltungen, die der Mensch gegenüber einer schweren und irreversiblen Krankheit einnimmt, und wie das Leben trotz allem weitergeht.
- Eine anerkannte Interpretation betrifft Kafkas gespaltene Identität: Einerseits das nostalgische Gefühl für die jüdische Identität seiner Großeltern und andererseits die Unfähigkeit, sich in die „Art“ der Prager Welt seines Vaters einzufügen.
- Eine weitere Interpretation beleuchtet die menschliche Selbstsucht, die das Wohlergehen anderer über das eigene stellt. Wir können die Arbeit in der Situation identifizieren, in der Gregor das volle Gewicht der Unterstützung seiner Familie trug. Als sich die Situation jedoch ändert und nun die Familie für Gregor sorgen muss, weicht sie dieser Verantwortung aus und lässt ihn sterben.
Die Hauptfiguren
- Gregor Samsa: Ein junger Mann, der arbeitet, um seine Familie zu unterstützen. Er erwacht eines Tages in ein Insekt verwandelt, was ihn an der Arbeit hindert und den Ruin seiner Familie verursacht.
- Gregors Vater: Ein Mann, der verabscheut, was aus seinem Sohn geworden ist.
- Gregors Mutter: Sie liebt ihren Sohn immer noch, fürchtet aber seine neue Form.
- Grete Samsa: Sie ist die Einzige, die es wagt, das Zimmer ihres Bruders zu betreten. Sie erkennt, dass ihre Familie verarmt, weil es unmöglich scheint, mit einem Insekt zusammenzuleben, und schlägt vor, dass die Familie sich von ihm befreit.
- Gregors Chef: (Wird nur kurz erwähnt.)
Stil und Wirkung
Der Stil des Romans ist nüchtern, ausgewogen, unparteiisch, heiter, aber dennoch in der Lage, die Existenz des Lesers zu verbittern.
Der Tod in Venedig
Dieser kurze Roman stammt von dem deutschen Autor Thomas Mann. Er konzentriert sich auf die innere Dramatik der Hauptfigur und weist eine minimale äußere Handlung auf. Die Schauplätze sind auf die Räume eines exklusiven venezianischen Resorthotels und den angrenzenden Strand beschränkt.
Handlung und Charaktere
Das zentrale Interesse des Buches liegt in der psychologischen Entwicklung des Protagonisten, Gustav Aschenbach, einem bekannten deutschen Schriftsteller. Aschenbach reist nach Venedig, um verlorene Inspiration wiederzufinden. Dort entwickelt er ein tiefes Interesse an einem polnischen Jugendlichen namens Tadzio, dessen außerordentliche Schönheit bis zum Ende zum Gegenstand der stillen Anbetung des Schriftstellers wird.
Aschenbachs psychologischer Weg beginnt mit intellektueller Strenge und Disziplin, die jedoch im Feuer der späten, aufgeregten Liebe verzehrt werden. Der Protagonist wird zunehmend nachsichtiger. Obwohl der Künstler in Liebeswahn verfällt, bleibt er intellektuell distanziert, da die Angst vor Zurückweisung ihn daran hindert, sich dem jungen Tadzio zu nähern.
Themen und Interpretation
Parallel zur Liebesgeschichte werden beschreibende Bilder der Stadt Venedig und ihrer Bewohner präsentiert. Diese zeigen die Grundzüge einer grotesken und dekadenten Umgebung, die das Unvermeidliche vorwegnimmt: die drohende Cholera-Epidemie.
Aschenbach, der von frühem Fieber gezeichnet ist, weigert sich, Tadzios Nähe aufzugeben. Die Krankheit raubt dem Schriftsteller die Gesundheit. An dem Tag, als Tadzios Familie, wie die übrigen Touristen, abreisen will, erleidet Aschenbach einen Ohnmachtsanfall, der seinen Tod vorwegnimmt.
Das Werk bietet verschiedene Interpretationen. Einerseits wird Venedig als Stadt der Erscheinungen, Illusionen und Romantik dargestellt. Zugleich ist es eine Stadt des Verfalls, die als Sinnbild der Dekadenz dient, welche Aschenbach selbst erfasst.
Der alte Mann und das Meer
Dieser Roman stammt von Ernest Hemingway, dem amerikanischen Schriftsteller und Nobelpreisträger von 1954. Sein Stil zeichnet sich durch scharfe Dialoge und emotionale Beschreibungen aus. Hemingway, ein Meister der Erzählung, schrieb neben Der alte Mann und das Meer auch Werke wie In einem anderen Land (Farewell to Arms), Tod am Nachmittag (Death in the Afternoon) und Wem die Stunde schlägt (For Whom the Bell Tolls).
Themen und Botschaft
Das Buch handelt von der Entschlossenheit des Menschen, bestimmte Ziele zu erreichen, unabhängig von der dafür notwendigen Anstrengung. Es geht darum, das zu verwirklichen, was man sich vorgenommen hat. Zentrale Begriffe sind das Schicksal, der unausweichliche Tod und die harte Beziehung zwischen Mensch und Natur.
Zusammenfassung der Handlung
Santiago ist ein alter Fischer, der früher von einem kleinen Jungen begleitet wurde, nun aber von anderen Fischern wegen seines mangelnden Fangs gemieden wird. Eines Tages fährt der alte Mann aufs Meer hinaus, um seine Krise in der Fischerei zu beenden. Nach ein paar Stunden nimmt ein Fisch den Köder an. Es ist ein riesiger Fisch, bereit, bis zum Tode zu kämpfen. Das Boot wird vom Fisch aufs offene Meer gezogen.
Die Kräfte des alten Mannes schwinden, aber er ist entschlossen, den Fisch zu töten und aus dem Wasser zu holen. Er ist bereit, dabei sein Leben zu lassen. Nach einem langen, harten Kampf hat der Fisch das Nachsehen. Der alte Mann, erfüllt von Glück, bindet den Fisch an die Seite des Bootes und segelt zur Küste.
Allerdings tauchen Haie auf. Als sich der erste Hai nähert, um den Fisch zu fressen, versetzt der alte Mann ihm einen tödlichen Schlag auf den Kopf mit der Harpune. Er hat den Hai besiegt, doch bald kommen weitere, angelockt durch das Blut. Der alte Mann schafft es, sie zu schlagen, aber die Haie fressen die Hälfte des Fisches. In der Nacht kommen die letzten Haie und fressen den Rest, sodass nur noch der Kopf, die Wirbelsäule und der Schwanz übrig bleiben – genug, um von der Heldentat Zeugnis abzulegen. Andere Fischer erkennen Santiagos Verdienste, als sie die Überreste des Fisches sehen.
Struktur und Stil
Das Buch lässt sich in mehrere Teile gliedern:
- Die Darstellung der Umgebung des Fischers und seine Vorbereitungen zum Fischen.
- Der Marsch zum Meer und sein Kampf mit dem Fisch und den Haien.
- Die Ankunft Santiagos im Hafen.
Die Erzählung folgt einer linearen Entwicklung, da die Abfolge der Ereignisse chronologisch erzählt wird.
Charakterisierung Santiagos
Der Fischer war dünn und hatte tiefe Falten. Seine Hände waren von Narben gezeichnet, die durch die Handhabung der Seile beim Kampf mit dem Fisch entstanden waren. Alles an ihm war alt, außer seinen Augen. Diese hatten die gleiche Farbe wie das Meer und waren heiter und unbesiegt.
Erzählweise
Das wichtigste Merkmal des Buches ist der narrative Stil, der mit einer sehr ausführlichen Beschreibung der Handlungen, Gedanken und der Umgebung ausgestattet ist. Der Erzähler ist allwissend und erzählt in der dritten Person, wodurch wir die Gedanken und Reflexionen des Fischers kennenlernen. Die Sprache, die dem alten Mann in den Mund gelegt wird, ist sehr volkstümlich. Es sind verschiedene Fachbegriffe aus der Welt der Fischerei enthalten.