Anatomie: Knochen, Blut & Muskelgewebe – Eine Übersicht

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Knochengewebe und Knochenmark

Knochengewebe: Kompakt und Spongiös

  • Kompaktes Knochengewebe: Mit wenigen Lücken bildet es den zentralen Teil der langen Knochen (Diaphyse) und ist mit gelbem Knochenmark gefüllt.
  • Spongiöses Knochengewebe: Mit vielen Zwischenräumen zwischen den Zellen, die ihm ein schwammartiges Aussehen verleihen. Meistens ist es mit rotem Knochenmark gefüllt. Es findet sich in kurzen, platten Knochen oder an den Enden langer Röhrenknochen (Epiphyse).

Knochenmark: Rot und Gelb

Die Hohlräume sind mit Knochenmark gefüllt, und es gibt zwei Haupttypen:

  • Rotes Knochenmark: Produziert Blutzellen (rote Blutkörperchen, Blutplättchen und weiße Blutkörperchen).
  • Gelbes Knochenmark: Speichert Fette und kann sich bei Bedarf in rotes Knochenmark umwandeln. Bei Erwachsenen findet sich rotes Knochenmark nur noch an den Enden der langen Röhrenknochen (z.B. Femur), im Becken, Brustbein, der Wirbelsäule und im Schädel.

Blut und seine Bestandteile

Zusammensetzung des Blutes

Blut ist eine rote, wässrige Flüssigkeit, dessen Gewicht etwa 8 % des gesamten Körpergewichts ausmacht.

Blut besteht aus Blutplasma und Blutzellen:

Blutplasma: Zusammensetzung und Proteine

  • Blutplasma: Besteht zu etwa 92 % aus Wasser (H2O) und Proteinen, insbesondere:
    • Antikörper (Gammaglobuline)
    • Fibrinogen (beteiligt an der Blutgerinnung)
    • Albumin (Transport von Molekülen)

Blutzellen: Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten

Sie stammen aus Stammzellen des Knochenmarks. Es gibt drei Arten:

  1. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Verlieren während der Reifung ihren Zellkern. Ihre Lebensdauer beträgt etwa 4 Monate. Sie enthalten Hämoglobin, ein respiratorisches Pigment, das bei Wirbeltieren für den Transport von O2 und CO2 verantwortlich ist.
  2. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Enthalten kein Pigment. Es sind Zellen mit unterschiedlichen Funktionen und einem Zellkern (z.B. phagozytäre Funktion und Antikörperproduktion). Basierend auf ihrem Erscheinungsbild unter dem Elektronenmikroskop unterscheidet man:
    • Agranulozyten:

      Mit einheitlichem Erscheinungsbild; dazu gehören die Antikörper produzierenden Lymphozyten und die Monozyten (mit Phagozytose-Funktion).
    • Granulozyten:

      Mit körnigem (granulärem) Erscheinungsbild. Dazu zählen Neutrophile, Eosinophile und Basophile, die ebenfalls phagozytäre Eigenschaften besitzen.
  3. Blutplättchen (Thrombozyten): Zytoplasmafragmente, die an der Blutgerinnung beteiligt sind. Sie werden im roten Knochenmark gebildet.

Muskelgewebe

Muskelgewebetypen: Glatt, Quergestreift, Herz

Besteht aus länglichen Zellen, den sogenannten Muskelfasern, die zur Kontraktion fähig sind. Diese Fasern enthalten kontraktile Myofibrillen. Man unterscheidet drei Typen:

  • Glattes Muskelgewebe: Lange Fasern mit einem einzigen Kern. Kleidet innere Hohlräume des Körpers aus, wie z.B. den Verdauungstrakt, die Gebärmutter, die Blase, die Atemwege und die Blutgefäße. Die Kontraktion ist unwillkürlich.
  • Quergestreiftes Muskelgewebe (Skelettmuskulatur): Ist über Sehnen mit den Knochen verbunden. Die Kontraktion ist willkürlich. Die Fasern sind zylindrisch, oft gebündelt und mehrkernig.
  • Herzmuskelgewebe: Bildet das Herz. Die Zellen sind durch spezielle Kontaktstellen miteinander verbunden, die die schnelle Weiterleitung des Herzschlags an alle Zellen ermöglichen.

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