Anatomie und Pathologie: Atmungs- und Kreislaufsystem

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Das Atmungssystem: Nase und Lunge

Die Nase: Struktur und Funktion

Die Nasenschleimhaut ist gut durchblutet (rot, für Warmluft) oder enthält olfaktorische Rezeptoren (gelb, für Gerüche).

Funktionen der Nase

  • Filtert und befeuchtet die Atemluft.
  • Schützt die unteren Atemwege vor Infektionen.
  • Erkennt Gerüche (olfaktorische Funktion).

Die Lunge und der Brustkorb

Der Brustkorb besteht aus Knochen (Rippen, Brustbein, Wirbelsäule) und Muskeln, die die Atmung ermöglichen.

Atemmechanik und Strukturen

  • Inspiratorische Muskeln: Erhöhen das Volumen des Brustkorbs (Einatmung).
  • Exspiratorische Muskeln: Verringern das Volumen des Brustkorbs (Ausatmung), insbesondere bei forcierter Exspiration.

Pleura und Bronchialbaum

Die Pleura ist ein doppelwandiger Sack, der einen negativen Flüssigkeitsdruck aufrechterhält. Die Pleurale Flüssigkeit hält die Lunge mit der Brustwand verbunden.

Die Bronchien verzweigen sich in immer engere Bronchiolen. Diese haben viel weniger Knorpelspangen und enden in den Alveolarsäcken (Lungenbläschen). Zwischen den Bronchiolen befindet sich elastisches Gewebe, das die Kompression und Expansion der Lunge ermöglicht.

Funktionen der Lunge

  1. Lungenventilation: Die Erneuerung der Luft in der Lunge.
  2. Gasaustausch: Findet zwischen der Luft in den Alveolen und dem Blut statt. Das CO₂ stammt aus der Zellatmung. Die eingeatmete Luft enthält viel O₂, die ausgeatmete Luft enthält weniger O₂ und mehr CO₂.

Pathologie: Pneumonie (Lungenentzündung)

Eine Infektion des Lungengewebes. Symptome sind hohes Fieber und Atembeschwerden. Die Behandlung erfolgt oft mit sehr potenten, intravenös verabreichten Antibiotika (kann lebensbedrohlich sein).

Das Kreislaufsystem (Cardiovasculäres System)

Das Kreislaufsystem besteht aus dem muskulösen Organ Herz, dessen Funktion es ist, Blut durch die Blutgefäße zu pumpen, um den gesamten Körper zu versorgen.

Hauptfunktionen des Kreislaufsystems

  • Sauerstoffversorgung des Körpers.
  • Versorgung mit Nährstoffen.
  • Transport von Toxinen zu den Ausscheidungsorganen (Nieren und Lunge).
  • Transport von Hormonen zur Regulierung der Körperfunktionen.
  • Beteiligung an der Immunabwehr (durch weiße Blutkörperchen).
  • Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.

Das Herz: Aufbau und Schichten

Das Herz besteht aus drei Hauptschichten:

  1. Perikard (Herzbeutel): Die dünne äußere Schicht.
  2. Myokard (Herzmuskel): Die dickste Schicht, besonders ausgeprägt in den Ventrikeln (Kammern), wobei die linke Kammer dicker ist als die rechte.
  3. Endokard: Die dünne innere Schicht.

Herzschlag und Rhythmus

Der Herzschlag besteht aus der Kontraktion und Entspannung des Herzens:

  • Systole: Kontraktion (Zusammenziehen).
  • Diastole: Entspannung (Ausdehnen).

Die Ventrikel (Kammern) sind deutlich größer als die Aurikeln (Vorhöfe). Der normale Herzschlag ist rhythmisch und liegt bei 60–80 Schlägen pro Minute.

Abweichungen des Herzrhythmus

  • Tachykardie: Erhöhte Herzfrequenz (über 100–120 Schläge/Min.).
  • Bradykardie: Verlangsamte Herzfrequenz (unter 50 Schläge/Min.).

Der Herzschlag wird durch den Schrittmacher (Sinusknoten) ausgelöst, spezielle Bereiche im rechten Vorhof, die automatisch elektrische Impulse zur Kontraktion erzeugen.

Der Große Kreislauf (Körperkreislauf)

Das Blut wird vom Herzen in die Aorta gepumpt, die sich in zahlreiche Arterien verzweigt, um den Körper zu versorgen:

Wichtige Aortenäste und Versorgungsgebiete

  • Koronararterien: Versorgen das Herz (Myokard).
  • Aortenbogen:
    • A. carotis: Kopf.
    • A. subclavia: Arme (über A. humeralis, A. ulnaris oder A. radialis).
  • Absteigende Aorta (Aorta descendens):
    • A. intercostales: Atemmuskulatur.
    • A. gastrica: Magen.
    • A. hepatica: Leber.
    • A. mesenterica superior: Dünndarm.
    • A. renales: Nieren.
    • A. iliaca interna: Fortpflanzungsorgane und Blase.
    • A. iliaca externa: Beine (über A. femoralis und A. tibialis).

Wichtige Gefäßkrankheiten (Pathologien)

Aneurysma

Eine krankhafte Erweiterung (Dilatation) eines Blutgefäßes. Der erhöhte Druck führt zu einer Ausdünnung der Gefäßwand. Wenn der Druck weiter steigt, kann das Aneurysma platzen und innere Blutungen verursachen.

Thrombose

Ein Blutgerinnsel (Thrombus) blockiert ein Blutgefäß. Dies kann oft eine Folge von Arteriosklerose sein. Wenn das Gerinnsel einen Körperteil von der Blutversorgung abschneidet, kann dies zu Gewebeschäden, Gangrän oder je nach Ort zum Tod führen.

Arteriosklerose (Arterienverkalkung)

Tritt auf, wenn sich Cholesterin und andere Fette in den Blutgefäßen ablagern. Dies erschwert den Austausch von Substanzen zwischen Blut und Gewebe und führt zu einer degenerativen Funktion der Organe (wird stetig schlimmer). Die Krankheit verläuft oft lange Zeit symptomlos und wird daher als „stille Krankheit“ bezeichnet.

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