Anatomie: Zungenbein, Kehlkopf & Halsmuskeln
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Os hyoideum (Zungenbein)
Das Zungenbein ist ein Knochen, der zum Skelett des Kehlkopfes gehört. Es handelt sich um einen unregelmäßig geformten Knochen (Os hyoideum) mit zwei Fortsätzen (Cornua majora und Cornua minora) auf jeder Seite.
Kehlkopfknorpel
- Schildknorpel (Cartilago thyroidea): Ähnelt einem "offenen Buch". Er weist eine Einkerbung auf, die Incisura thyroidea superior. An den Seitenwänden befindet sich jeweils ein nach oben und unten gerichteter Fortsatz (Cornu superius und Cornu inferius).
- Ringknorpel (Cartilago cricoidea): Ein unpaarer Knorpel. Im hinteren Bereich artikuliert er mit den Aryknorpeln (Stellknorpeln).
- Epiglottischer Knorpel (Cartilago epiglottica): Ist wie ein Fahrradsattel geformt und bildet die Grundlage des Kehldeckels.
Zusätzlich zu diesen Knorpeln gibt es Membranen und Bänder (Ligamente), die die Knorpel verbinden, sowie die Stimmbänder. Diese Strukturen werden durch laryngeale Muskeln verstärkt. Alles ist von einer Schleimhaut, der Larynxschleimhaut, bedeckt.
Halsmuskeln am Zungenbein
Die Muskeln des Zungenbeins liegen im vorderen Halsbereich und können in suprahyoidale und infrahyoidale Muskeln unterteilt werden.
Infrahyoidale Muskeln (Untere Zungenbeinmuskeln)
Diese Muskeln liegen unterhalb des Zungenbeins, sind schlank und riemenförmig.
Tiefe Schicht
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M. sternothyroideus
- Ursprung: Innenfläche des Manubrium sterni und des 1. Rippenknorpels.
- Ansatz: Lamina lateralis des Schildknorpels (Linea obliqua).
- Innervation: Ansa cervicalis (aus C1-C3).
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M. thyrohyoideus
- Ursprung: Außenfläche des Schildknorpels (Linea obliqua).
- Ansatz: Körper und Cornu majus des Zungenbeins.
- Innervation: R. thyrohyoideus (aus C1 via N. hypoglossus).
Oberflächliche Schicht
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M. sternohyoideus
- Ursprung: Hinterfläche des Manubrium sterni, Articulatio sternoclavicularis, mediales Ende der Clavicula.
- Ansatz: Körper des Zungenbeins.
- Innervation: Ansa cervicalis (aus C1-C3).
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M. omohyoideus
- Ursprung: Margo superior der Scapula, medial der Incisura scapulae.
- Ansatz: Unterrand des Zungenbeinkörpers.
- Innervation: Ansa cervicalis (aus C1-C3).
Ansa cervicalis
Die Ansa cervicalis ist eine Nervenschleife aus den Zervikalnerven C1-C3. Sie lagert sich teilweise dem Nervus hypoglossus (XII. Hirnnerv, der die Zungenmuskulatur innerviert) an und versorgt motorisch die infrahyoidalen Muskeln (mit Ausnahme des M. thyrohyoideus).
Funktion der infrahyoidalen Muskeln
Sie fixieren und senken das Zungenbein sowie den Kehlkopf. Bei fixiertem Zungenbein unterstützen sie die Beugung (Flexion) von Kopf und Halswirbelsäule. Der M. omohyoideus spannt die Lamina praetrachealis der Halsfaszie und kann dadurch den venösen Rückfluss aus dem Kopfbereich unterstützen. Sie können als Atemhilfsmuskeln fungieren.
Lagebeziehungen der infrahyoidalen Muskeln
Sie werden teilweise vom M. sternocleidomastoideus bedeckt. Der M. omohyoideus kreuzt wichtige Halsstrukturen. Alle infrahyoidalen Muskeln liegen unter dem Platysma, dessen Fasern direkt unter der Haut verlaufen.
Suprahyoidale Muskeln (Obere Zungenbeinmuskeln)
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M. geniohyoideus
- Ursprung: Spina mentalis (inferior) der Mandibula.
- Ansatz: Körper des Zungenbeins.
- Innervation: R. geniohyoideus (aus C1 via N. hypoglossus).
- Funktion: Hebt das Zungenbein nach vorne oben (bei entspannten infrahyoidalen Muskeln und fixiertem Unterkiefer). Senkt den Unterkiefer (unterstützt die Mundöffnung) bei fixiertem Zungenbein. Unterstützt die Beugung von Kopf und Hals bei fixiertem Unterkiefer.
- Lagebeziehungen: Liegt oberhalb des M. mylohyoideus und unterhalb des M. genioglossus (ein Zungenmuskel).