Anthropologie des Spiels: Kultur und Verhalten

Anthropologie und die Bedeutung des Spiels

Die Anthropologie bietet eine Perspektive auf das Spiel, die es als Analyseeinheit betrachtet und somit eine spezielle Plattform für das Verständnis des Spielverhaltens im allgemeinen Kontext der Kultur darstellt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene finden im Spiel eine Interpretation seiner Herkunft und Bedeutung. Das Spiel kann als ein Element der Kultur erklärt werden, das die Bedingungen der Spielkultur transzendiert.

Aspekte des Spiels in der Anthropologie

• 1. Spiel und Gesellschaft: Spiel und Kultur sind zwei verwandte Konzepte. Das Spiel entsteht durch Handlung, und die Gesellschaft ist der Rahmen dieser Beziehungen.
• 2. Universalität des Spiels: Alle Menschen spielen und zeigen nicht nur diese Form des Verhaltens, sondern auch relativ ähnliche Spiele.
• 3. Das Spiel als erlerntes Verhalten: Das Spiel ist ein Überträger von Kultur, was durch den Mechanismus kultureller Normen erklärt wird, die im Verlauf des Spiels gelernt werden.
• 4. Das Spiel als adaptiver Mechanismus: Das Spiel hat zum Überleben und zur Anpassung beigetragen und diese erleichtert, was zur ökologischen Erklärung passt.
• 5. Das Spiel als Integrator der Kultur: Im Spiel lassen sich andere kulturelle Merkmale wie Mythos, Dualismus, Symbol, Ritual und magische Werte finden.
• 6. Die Natur des Spiels: Wir können es in zwei Strukturen unterteilen: die ideelle und die strukturelle Welt. Bezüglich der Ideen können wir die Qualität des Verhaltens, Überzeugungen und Strukturen erklären, die Gründe für die Organisation des Spiels und dessen Typen.
• 7. Symbolischer Charakter des Spiels: Das Spiel ist voller Symbole und stellt ein hervorragendes Beispiel für Kultur dar. Spielerische Verhaltensweisen enthalten Bedeutungen, die zur Vermittlung von Wahrheit geeignet sind, gerade weil es Spiel ist.

Edward T. Halls Primary Message Systems

Edward T. Hall identifiziert zehn Arten menschlicher Aktivitäten, die er als 'Primary Message Systems' bezeichnet:

1. Interaktion
2. Assoziation
3. Existenzsicherung
4. Sexualität
5. Territorialität
6. Zeit
7. Lernen
8. Spiel
9. Verteidigung
10. Ausbeutung