Antike Kunst & Architektur: Hellenismus, Rom & Griechenland

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Die Hellenistische Zeit: Kunst & Architektur

Merkmale des Hellenismus

Die Hellenistische Zeit bezeichnet die Epoche zwischen dem Tod Alexanders des Großen und der Annexion Ägyptens durch das Römische Reich. Es war eine neue Zivilisation, in der griechische Elemente mit orientalischen kombiniert wurden. Die Zentren waren Großstädte mit hippodamischem Stadtplan. Die Architektur zeichnete sich durch mehrstöckige Gebäude, riesige Säulen und überlappende Ordnungen aus. Große hellenistische Kunstwerke wurden gemeißelt.

Regionale Kunstzentren

  • Athen: Überwältigt von der Wirtschaftskrise, kultivierte es das Bild des Intellektuellen.
  • Alexandria: Äußerte sich zufrieden über alltägliche Fragen und Personifikationen abstrakter Begriffe. Beispiel: Allegorie des Nils.
  • Pergamon: Bevorzugte pathetische Themen und die Darstellung heftiger Gefühle. Beispiel: Gallier Ludovisi.
  • Rhodos: Setzte diese dramatische Seite fort, untersuchte Leiden und Schmerz. Beispiel: Laokoon-Gruppe.

Die Laokoon-Gruppe

Die Laokoon-Gruppe, geschaffen von Agesandros, Polydoros und Athanadoros aus Marmor, ist ein lebendiges Beispiel für Leid und Schmerz in der hellenistischen Kunst.

Römische Architektur & Monumente

Der Titusbogen

Der Titusbogen ist ein Triumphbogen in Rom, der Kaiser Titus gewidmet ist. Er symbolisiert den Sieg über die Juden und besteht aus einem einzigen Bogen. Im Inneren zeigen zwei Reliefs den Einzug der kaiserlichen Wagen in Rom und den Triumphzug der römischen Truppen in Judäa.

Militärische Gedenkkunst

Militärische Heldentaten sollten als Beispiel für künftige Generationen dienen. Zur Ehrung wurden Propitiationsaltäre, Ehren-Triumphbögen und Säulen errichtet.

Die Trajanssäule

Die Trajanssäule (113 n. Chr.) ist eine Spiralsäule, die errichtet wurde, um die Eroberung Dakiens zu verewigen. Sie steht auf dem Trajansforum und erzählt detailliert die Feldzüge und Schlachten.

Die Maison Carrée

Die Maison Carrée ist ein römischer Tempel in Nîmes, dem kapitolinischen Trio – Jupiter, Juno und Minerva – geweiht. Es ist ein Hexastylos (mit sechs Säulen an der Front), erhöht auf einem Podium mit Freitreppe. Der Tempel wurde von Agrippa zu Ehren seiner Familie gestiftet.

Griechische Tempel & Skulptur

Der Parthenon

Der Parthenon ist ein Tempel der Athene, der Schutzgöttin Athens, aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Er ist ein dorischer Oktastylos mit 8 Säulen an der Front und ein Peripteros, vollständig von Säulen umgeben. Ein ionischer Fries schmückt das Innere der Cella. Er wurde errichtet, um der Göttin für den Sieg über die Perser zu danken.

Parthenon-Giebel & Metopen

  • Ostgiebel: Zeigt die Geburt der Athene.
  • Westgiebel: Stellt den Wettstreit um die Schutzherrschaft Attikas dar.
  • Metopen: 92 Reliefs illustrieren vier mythische Zyklen: Gigantomachie, Amazonomachie, Kentauromachie und den Trojanischen Krieg.

Phidias: Meister der griechischen Skulptur

Phidias, der Bildhauer aus Athen, strebte nach Schönheit. Zu seinen bekannten Werken gehören die Statuen der Athene: Athena Promachos, Athena Lemnia und Athena Parthenos, sowie die Zeusstatue von Olympia.

Die Geburt der Athene (Ostgiebel)

Die Darstellung der Geburt der Athene auf dem Ostgiebel, von Phidias geschaffen, zeigt Figuren in natürlicher Größe, die mit "feuchten Gewändern" dargestellt sind, um die Körperformen zu betonen.

Das Pantheon & Römische Stadtplanung

Das Pantheon

Das Pantheon ist ein römischer Tempel, allen Göttern geweiht, aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Ein Portikus mit Kolonnade führt zu einem großen Rundbau, der von einer Kuppel mit einem Opaion (Auge) gekrönt wird. Die Höhe der Kuppel entspricht dem Durchmesser der Basis. Es wurde aus Beton, Ziegeln und Marmorplatten gebaut.

Merkmale der Römischen Architektur

Kennzeichnend für die römische Architektur sind die Verwendung von Apsis und Kuppel sowie die Überlagerung von Ordnungen.

Römische Stadtplanung & Wohnformen

Römische Städte folgten oft einem hippodamischen Schema mit zwei Hauptstraßen (Cardo und Decumanus). Das Forum bildete das Zentrum, oft in Schachbrettmuster angelegt. Sie verfügten über erweiterte Kanalisationssysteme und unterirdische Nekropolen. Der Bau erfolgte häufig unter Verwendung von Beton.

Wichtige Bauwerke in Römischen Städten

  • Forum
  • Curia
  • Basilika
  • Tempel
  • Zirkus
  • Theater (oft mehrstöckig)
  • Elliptische Amphitheater
  • Thermen mit Frigidarium (kalt), Tepidarium (lauwarm) und Caldarium (heiß)

Wohnformen im Römischen Reich

  • Wohnen der Plebs: Mietwohnungen in vier- bis fünfstöckigen Insulae. Einfache Unterkünfte, oft mit Gemeinschaftsküchen und -bädern, ohne fließendes Wasser.
  • Wohnen der Patrizier: Domus (Einfamilienhäuser), oft mit Mosaiken gepflastert.

Griechische Tempel & Skulptur (Fortsetzung)

Aufbau Griechischer Tempel

Griechische Tempel bestehen aus einer Cella (Naos) für das Kultbild, einem offenen Pronaos (Vorhalle) und einem geschlossenen Opisthodomos (Rückhalle). Typische Säulenordnungen sind Distylos (2 Säulen) und Tetrastylos (4 Säulen). Viele Tempel waren polychrom (bemalt).

Die Aphrodite von Knidos

Die Aphrodite von Knidos, geschaffen von Praxiteles (4. Jh. v. Chr.), ist eine der ersten weiblichen Aktdarstellungen in der griechischen Kunst. Praxiteles aus Athen bevorzugte anmutige und angenehme Themen.

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