Antike Kunst im Vergleich: Ägypten und Griechenland
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Ägyptische Kunst: Grundlagen und Merkmale
Ägyptische Kunst wurde von mehreren Faktoren geprägt, darunter die Geografie, die eine harmonische Integration der Kunst in die ägyptische Landschaft förderte, die Religion mit ihren strengen Regeln und die Monarchie, die als irdische Gottheit verehrt wurde und deren Dienst die Kunst prägte.
Die beiden Grundkonzepte der ägyptischen Kunst sind ihre Größe und ihre Ewigkeit:
- Das grandiose Denkmal sollte sich harmonisch in die unbegrenzte Größe des Raumes einfügen, in dem es zur Geltung kam.
- Die Ewigkeit wurde durch den Einsatz von Stein erreicht, was das Gefühl der Macht auf verschiedene Weisen verstärkte. Dieser tiefe Zusammenhalt der ägyptischen Kunst wurde auch durch die Isolation des Landes gefördert, die das Eindringen wichtiger Einflüsse aus anderen Kulturen verhinderte.
Die Ägypter waren sich des Begriffs der Schönheit an sich nicht bewusst. Der Grund dafür war, dass Kunstwerke nützlich und zeitlos sein sollten. Der Künstler wurde lediglich als Handwerker angesehen, und die Namen von Künstlern sind kaum bekannt. Das Werk des Künstlers wurde von den Ägyptern als Fortsetzung der von den Göttern eingeleiteten Schöpfung angesehen.
Ägyptische Kunst konnte die durch übermäßig strenges religiöses Dogma diktierten Grenzen nicht durchbrechen, was zu verschiedenen Formen führte, insbesondere zu menschlichen Körpern mit Tierköpfen. Die ägyptische Kunst verzichtete eindeutig auf den Vorrang des Menschen über die Natur.
Griechische Skulptur: Entwicklung und Epochen
In Bezug auf die Skulptur erreichte die in der klassischen Zeit erzielte Perfektion eine klare Formensprache, die sich nahtlos in das Ideal einfügte, mit dem sich die Bürger identifizieren konnten: die menschliche Figur. Die Grundsätze der archaischen griechischen Kunst waren noch ähnlich denen der ägyptischen Skulptur. Sie stellte in erster Linie Athleten und Götter dar und versuchte eine eher naturalistische, wenn auch idealisierte, Behandlung. Andere Bildhauer schufen ihre eigenen theoretischen und praktischen Schönheitsstandards. Proportion und Harmonie waren entscheidend für die Darstellung von Bewegung. Die Dimensionen wurden viel menschlicher und nicht so kolossal wie in Ägypten. Es wurde die Technik der „nassen Tücher“ verwendet, bei der sich der Stoff an die Haut schmiegt und einen Einblick in die entsprechenden Proportionen gibt.
Die archaische Periode
Die archaische Skulptur stellt den Übergang von der ägyptischen Tradition dar. Männliche und weibliche Darstellungen zeichnen sich durch Frontalität und Steifigkeit aus, obwohl das „archaische Lächeln“ (eine weiche Geste im Gesicht, die keine besondere Emotion ausdrückt) bereits erscheint.
Die klassische Periode
Die klassische Periode (5. Jahrhundert v. Chr.) fällt mit einer politischen und gesellschaftlichen Blütezeit zusammen. Sie zielte vor allem darauf ab, die ideale Schönheit im menschlichen Körper darzustellen. Es wurden ausgewählte Modelle und anspruchsvolle Themen in teils starren Positionen verwendet. Wichtige Bildhauer waren Myron, Phidias und Polyklet.
Die postklassische Periode
Die postklassische Periode (4. Jahrhundert v. Chr.) strebte nach mehr Bewegung, Natürlichkeit und Eleganz der Form. Wichtige Bildhauer waren Praxiteles, Skopas und Lysippos.
Die hellenistische Skulptur
Die hellenistische Skulptur mischte verschiedene Trends und zeigte oft anekdotische Szenen sowie Darstellungen unterschiedlichen Alters und in verschiedenen Situationen. Sie suchte nicht nur nach Schönheit, sondern auch nach Kraft und Ausdruck (z.B. die Venus von Milo).