Antike Philosophie: Atomisten Leukipp & Demokrit und die Sophisten

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Die Atomisten: Leukipp und Demokrit

Leukipp: Der Wegbereiter des Atomismus

Über das Leben und Werk von Leukipp, dem Lehrmeister des Demokrit und einer Schlüsselfigur der Atomistik, sind kaum Informationen verfügbar. Er lernte die Philosophie des Parmenides kennen, folgte ihr jedoch nicht auf dem gleichen Weg, sondern entwickelte sie auf seine Weise weiter.

Im Gegensatz zu Parmenides, der die Existenz des Nichts ablehnte, akzeptierten die Atomisten das Vakuum als notwendige Bedingung für Bewegung und Veränderung. Leukipp erklärte die Entstehung und Veränderung der Dinge durch unzählige, unteilbare Elemente – die Atome. Er argumentierte, dass es kein einzelnes Element gibt, das die Vielfalt der Dinge erklären könnte, sondern dass die Atome selbst die Ursache für deren spezifische Beschaffenheit sind.

Das Nicht-Seiende existiert nicht als solches, sondern ist die Leere, die Bewegung ermöglicht.

Demokrit: Die Ausarbeitung der Atomtheorie

Demokrit, der zahlreiche Texte verfasste, wird ein berühmtes Zitat zugeschrieben: „Ich möchte lieber eine einzige kausale Erklärung finden als König der Perser zu sein.“ Die Atomtheorie, die er entwickelte, war eine faszinierende Vorwegnahme eines Kapitels der modernen Physik.

Demokrit fügte hinzu, dass es unendlich viele Wesen, die Atome, gibt, mit denen sich die Welt und die Entstehung, Vielfalt und das Verschwinden der Dinge erklären lassen. Diese Vielfalt ist nicht in verschiedenen Qualitäten wie Erde, Luft oder Feuer begründet, sondern darin, dass die Atome selbst qualitativ neutral sind und sich nur in Form, Lage und Anordnung unterscheiden.

Die Atome bewegen sich im Vakuum und organisieren sich in unterschiedlichen Positionen und Anordnungen, wodurch die Vielfalt der Erscheinungen entsteht. Daraus ergibt sich, dass die Welt eine von unendlich vielen Welten ist. Diese unendliche Möglichkeit, gekoppelt mit der Idee des Vakuums (das dem Nicht-Seienden entspricht), eröffnet neue Perspektiven.

Seele und Empfindungen im Atomismus

Wenn der Mensch ein Mikrokosmos, eine Welt im Kleinen, ist, so wird seine Seele als eine Ansammlung von Atomen des Universums betrachtet. Demokrit sagt, dass die Seele eine Art Feuer oder ein heißes Element ist. Die Atome des Feuers und des Geistes sind kugelförmig.

Er argumentiert, dass die Atome kugelförmig sind, weil sie sich aufgrund ihrer Struktur leicht bewegen können und selbst in ständiger Bewegung sind. Demokrit bezeichnet die Seele als einen Hauch, einen Lebensatem, der sich mit jedem Atemzug mit dem Kosmos verbindet.

Die Sophisten: Meister der Rhetorik und Erkenntnis

Definition und Methode der Sophisten

Der Begriff „Sophist“ bedeutete ursprünglich „der Wissende“, und zwar nicht nur im praktischen Sinne. Ihre Lehrmethode war eine Manifestation der Art und Weise, wie sie mit der Öffentlichkeit kommunizierten. Die meisten waren eine Art wandernder Lehrer oder Redner.

Abgesehen von diesen äußeren Merkmalen betrafen die Sophisten andere, komplexere Aspekte der Methodik des Unterrichts, wie zum Beispiel die folgenden Punkte:

  1. Bildung und Wissensintegration

    Sie vertraten die Ansicht, dass die Bildung des Einzelnen, obwohl sie die Integration allen Wissens umfasste, nicht nur in einem enzyklopädischen System artikuliert werden sollte. Vielmehr schaffe die Menge und das Zusammenfließen dieses Wissens in einer Stadt eine neue Form des menschlichen Seins.

  2. Wissen als Prozess

    Wissen ist als einen Prozess zu verstehen, im Gegensatz zu den unveränderlichen Entitäten und Strukturen, wie dem Begriff des unveränderlichen Seins bei Parmenides.

  3. Subjektivität des Wissens

    Sie vertraten die Ansicht, dass Wissen auf Empfindungen basiert und nicht als absolute, synthetisierbare Wahrheit existiert, sondern subjektiv ist.

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