Antikes Griechisches Theater: Tragödie, Komödie und Aufbau
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Die Griechische Tragödie
Die Tragödie ist ein Drama-Genre, in dem der Protagonist, ein Held von besonderer moralischer Größe, seinem Schicksal ins Auge blickt und daraus lernt, oft durch Leid. Die erhaltenen Tragödien basieren auf mythologischen Erzählungen.
Wichtig ist die Interpretation: Jeder Autor behandelt den Mythos aus seiner eigenen Perspektive, wodurch jedes Stück eine neue Erfahrung für die Zuschauer darstellt.
Wesentliche Konzepte der Tragödie
- Das Leiden: Es spiegelt wider, dass der Held, ein außergewöhnlicher Mensch, dem Schicksal trotzt, das ihn ins Verderben stürzt.
- Der Konflikt: Der Held steht im Konflikt mit einem oder mehreren Charakteren, die gegensätzliche Ideen vertreten.
Struktur einer Griechischen Tragödie
Strukturell beginnt die Tragödie mit einem Prolog, der von den Schauspielern vorgetragen wird und das Publikum informiert. Darauf folgt das Lied des Chores. Abwechselnd folgen drei bis fünf Episoden (Gespräche der Schauspieler) und Stasima (Lieder des Chores).
Blütezeit und bedeutende Tragiker
Die Zeit des größten Glanzes der griechischen Tragödie war das 5. Jahrhundert v. Chr., geprägt durch die drei großen Tragiker: Aischylos, Sophokles und Euripides. Nach dem 4. Jahrhundert v. Chr. begann die Tragödie zu verfallen.
Die Griechische Komödie
Die Alte Komödie
Die Darstellung der Alten Komödie umfasste drei Schauspieler und 24 Chormitglieder (Coreuten). Die Darsteller trugen groteske Kostüme mit gepolsterten Bäuchen und Gesäßen, Lederphalli und karikaturistischen Masken.
Die Neue Komödie (ab 4. Jh. v. Chr.)
Im 4. Jahrhundert v. Chr. erfuhr die Komödie eine entscheidende Transformation. Sie löste sich von der Polis und der Demokratie. Der Chor spielte keine Rolle mehr im Stück. Es entwickelte sich eine Sittenkomödie mit einer mehr oder weniger moralistischen Ausrichtung.
Verbale Obszönitäten und aufwendige Kostüme wurden minimiert. Der Humor basierte nun auf der Psychologie der Charaktere und der Suche nach falschen oder verwirrenden Situationen, oft mit einem Argument voller Unruhe und Verwirrung.
Der Bau Griechischer Theater
Ursprünglich waren Theater aus Holz gebaut. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurden sie jedoch aus Stein errichtet und blieben Freilufttheater.
Ein bekanntes Beispiel ist das Dionysostheater in Athen mit einer Kapazität von rund 14.000 Zuschauern.
Aufbau eines Griechischen Theaters
Der Aufbau eines griechischen Theaters gliederte sich in drei Hauptbereiche:
- Die Bühne (Skené): Das Proskenion war die Plattform, auf der die Schauspieler ihre Rollen darstellten. Dahinter befand sich die Skené, ein Gebäude, das je nach Stück einen Palast, eine Hütte oder ein Zelt darstellen konnte.
- Das Orchester: Das Orchester war ein runder, ebenerdiger Bereich, in dem der Chor sang und tanzte.
- Die Zuschauertribüne (Theatron): Die Tribüne (Theatron), in Form eines abgestumpften Kreises, umgab das Orchester, mit Ausnahme des Bühnenbereichs. Auf beiden Seiten der Tribüne und der Bühne befanden sich die Parodoi, die Zugänge, durch die der Chor das Orchester betrat.