Aquakultur: Zuchtmethoden, Teiche und Reproduktion
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Aquakultur-Einrichtungen
A) Teiche (Fischteiche)
Teiche sind Gehege, die eine bestimmte Menge Wasser speichern und zirkulieren lassen, um Fische einzuschränken, zu züchten und zu entwickeln. Die Fütterung erfolgt durch den Landwirt. Ein Teich dient als künstlicher Lebensraum, der die biologischen Bedürfnisse der Tiere erfüllt. Die Verantwortung des Landwirts liegt darin, die Nahrungsbedürfnisse zu überwachen und die Gesundheit der Zuchtfische zu schützen, um die erwarteten Produktionsmengen zu erreichen.
Teichtypen
- Naturnahe Teiche: Gewässer, die nur minimal durch den Menschen konditioniert wurden. Sie werden vorzugsweise auf Lehmboden angelegt, um Leckagen zu verhindern.
- Künstliche Teiche: Speziell für die Fischzucht entworfen und gebaut. Sie können als Tagebau oder aus Stahlbeton (Zement, Ziegel, Stein, Bewehrung usw.) errichtet werden.
- Stausee-Teiche (Abfangteiche): Können als Reservoir oder als Abfolge von Teichen in einem abfallenden Bereich gebaut werden. Sie werden in der Regel im Boden eines Tals installiert, wobei eine Querwand einen kleinen Damm bildet. Das Wasser stammt meist aus einer Quelle oder kleinen Bächen.
- Umleitungsteiche: Werden unter Ausnutzung der Topographie des Landes gebaut. Das Wasser wird über einen Kanal von einem Fluss, Bach oder einer Quelle in den Teich geleitet.
Unterteilung der Umleitungsteiche
Je nach Topographie und Wassermenge können Umleitungsteiche weiter unterteilt werden:
- Reihen- oder Kaskadenteiche: Sie sind nacheinander angeordnet und durch einen einzigen Kanal verbunden. Das Wasser fließt vom ersten Teich in den nächsten und so weiter.
- Parallelteiche: Sie sind nebeneinander parallel gebaut und verfügen jeweils über einen eigenen Zu- und Ablauf, was die Reinigung erleichtert.
- Gemischte Teiche: Eine Kombination aus parallelen und kontinuierlichen (Reihen-)Teichen.
Formen und Abmessungen
Abhängig von der Topographie und den Zuchtstadien können Teiche rechteckig oder kreisförmig sein, wobei die rechteckige Form bevorzugt wird. Kleinere Teiche werden für die Setzlingsphase (Kindergarten), mittlere für Jungfische und größere für erwachsene Fische und Laichfische verwendet. Teiche können beliebig groß sein, sollten aber überschaubar bleiben und haben oft Abmessungen von 30 Metern Länge und 10 Metern Breite.
Nach der Auswahl der Wasserressourcen und der Landnutzung müssen der Teichtyp, die Form und Größe, die Wasserzulaufstellen, die Wasserstände und der Entleerungspunkt festgelegt werden.
B) Käfige (Cage Farming)
Käfige sind schwimmende Strukturen, die in Teichen, Stauseen oder Talsperren installiert werden. Sie bestehen in der Regel aus einer schwimmenden Plattform, die einen Netzbeutel oder „Käfig“ aus schwarzem Netzgewebe hält. Die Fische werden innerhalb dieser Begrenzungen durch Futter gehalten und alle Kontrollfunktionen werden wie in jeder Fischfarm durchgeführt. Sie werden einzeln oder in Verkehr miteinander verknüpft, abhängig von der Intensität der Zucht und den Merkmalen des jeweiligen Gebiets.
Zu den Vorteilen dieser Strukturen gehört die Möglichkeit, große Gewässer an Orten zu nutzen, an denen es nicht möglich oder zu teuer wäre, Wasser zu pumpen. Moderne Käfige mit fortschrittlichen Materialien erleichtern die Handhabung, aber auch handwerkliche Anlagen können sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.
Fütterungs- und Managementregeln
- Die tägliche Fütterung und Pflege der Fische in Teichen hat Vorrang.
- Ein gutes Ernährungsprogramm beinhaltet die Fütterung der Fische an 7 Tagen pro Woche. Es sollte darauf geachtet werden, nicht in der Nähe des Ablaufs zu füttern, da die Strömung das Futter aus dem Teich tragen könnte, bevor die Fische es konsumieren können.
- Die Futterration sollte alle 3 Tage überprüft und angepasst werden.
- Die Fische sollten in regelmäßigen Abständen beprobt werden, um festzustellen, ob sie die erwartete Wachstumsrate erreichen. Andernfalls sollte die Ration geändert werden.
- Die Fische dürfen 24 Stunden vor der Selektion, Handhabung und/oder dem Transport nicht gefüttert werden.
- Es sollten detaillierte Aufzeichnungen über Besatzdichte, Umwandlungsraten, Wachstumsraten, Wasserfluss, gelösten Sauerstoff und Mortalität geführt werden.
Reproduktionsprozess (Forellen)
Natürliche Fortpflanzung
In natürlichen Umgebungen erreichen Forellen die Geschlechtsreife nach zwei Jahren. Wie alle Salmoniden laichen sie an idealen Orten, flachen Bereichen mit Sand und Kies. Das Weibchen bildet mithilfe der Schwanzflosse eine Art Nest und legt Eier ab, die dann vom Männchen befruchtet werden.
Charakteristische äußere Symptome des weiblichen Fortpflanzungszeitraums sind ein durch die Eier geschwollener Bauch und ein voller, roter Genitalporus. Das Männchen hat einen länglicheren Körper und die erste Rückenflosse ist leicht weiß getönt.
Künstliche Fortpflanzung
Zur Durchführung der künstlichen Befruchtung von Forellen sind folgende Schritte unerlässlich:
- Laichfischbestand: Eine bestimmte Menge erwachsener Forellen (Männchen und Weibchen) bildet den Laichfischbestand, aus dem die Eier gewonnen werden. Es ist ratsam, die Weibchen einige Zeit vor dem Laichen von den Männchen zu trennen.
- Geeignete Brutanlage: Ein geeigneter Raum, in dem die Eier separat inkubiert werden. Dieser Raum sollte entsprechend der Anzahl der zu schlüpfenden Eier gebaut und möglichst dunkel gehalten werden. Die Wasserquelle sollte klares, trübungsfreies Wasser liefern.
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Laichen und künstliche Befruchtung: Die Entnahme der Eier beim Weibchen und der Spermien beim Männchen.
- Trockenmethode: Nicht empfohlen, da die Eier bei Kontakt mit Wasser hydratisieren und die Mikropyle (Öffnung für die Befruchtung) schließen, was die Befruchtung verhindert.
- Nassmethode: Am meisten empfohlen, da sie gewährleistet, dass die Mikropyle offen bleibt.
- Inkubation: Die Bruteier werden in vertikalen Inkubationsracks oder horizontalen Trögen platziert. Die Inkubation dauert etwa 30 Tage, abhängig vor allem von der Wassertemperatur.
Faktoren, die die Produktion beeinflussen
- Fischbezogene Faktoren: Tierverhalten (Lebensphase, Nährstoffbedarf, Wachstum, Futterassimilation, Gesundheitszustand, Kannibalismus, Sauerstoffaufnahme, Stress, Anpassung an hohe Besatzdichten usw.).
- Wasserbezogene Faktoren: Gelöster Sauerstoff, Nitrit, Nitrat, Gesamtalkalinität, pH-Wert, Durchfluss, Ammoniak, Schwebstoffe, abgesetzte Feststoffe, Temperatur, Transparenz, Schadstoffe, BSB (Biochemischer Sauerstoffbedarf), Viskosität.
- Haltungsbezogene Faktoren: Wasservolumen, Wassergeschwindigkeit, Tiefe des Teichwassers, Wasseraustausch, Design der Auslässe des Teiches usw.
- Ernährungsbezogene Faktoren: Futtermenge, Art des Futters, ernährungsphysiologische Qualität des Futters, Lagerung des Futters usw.
- Managementbezogene Faktoren: Probenahmetechniken, Häufigkeit der Probenahme, Fütterungstechniken, Besatzdichte, Teichwartung, Reinigung der Teiche, Größensortierung, Handhabung, Zuchtplanung, Produktionsplanung usw.
Austernzucht und Brüterei
Konditionierung des Laichbestands
Die Auswahl der Laichfische (Größe, Gewicht, Ertrag) ist entscheidend. Eine mittlere Brüterei benötigt 40 bis 50 Laichfische. Die Konditionierung erfolgt in 1000-Liter-Tanks bei einer Temperatur von 20 bis 23 °C über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen.
Laichinduktion und Befruchtung
- Die Laichinduktion erfolgt durch Erhöhung der Temperatur von 20 auf 28 °C.
- Die Eier sind 58 bis 60 µm groß; es können rund 100 Millionen Eier gewonnen werden.
- Zur Vermeidung von Selbstbefruchtung wird ein Ei-Sperma-Verhältnis von 10:1 angewendet.
Larvenkultur und Post-Siedlung
Die Besiedlung (Siedlung) erfolgt bei Partikeln von 270 bis 300 µm. Jede Larve wird an einem Partikel befestigt und wächst unabhängig heran.
Austern haben zwei Märkte:
- Austernfleisch: Die Setzlinge werden massiv in großen Gruppen in Muschelschalen fixiert.
- Austernschalen (Valva): Die Setzlinge werden einzeln in Sandkörnern, Kies oder Muschelsplitt fixiert.
Vorzucht (Pre-Farming)
Die Kultur erfolgt in pyramidenförmigen Netzen mit quadratischem Boden (Perlennetze) für einen Zeitraum von 3 bis 4 Monaten, bis die Austern eine Größe von 2 bis 2,5 cm erreichen.
Endkultur oder Mast
Die Dauer der Mast variiert je nach Markt und gewünschtem Stadium. Die Erntemaße hängen vom Zielmarkt ab. Die Endkultur kann in Bodenkultursystemen oder in Hängesystemen durchgeführt werden. Die wichtigsten Märkte sind Japan, Korea, Kanada, USA, China, Frankreich und Deutschland.