Arbeiterbewegung & Krisen im Spanien des 19. Jhd.

Eingeordnet in Mathematik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,75 KB

Frühe Arbeiterbewegung und Luddismus

In den 1820er Jahren war der Luddismus der erste Ausdruck der Rebellion gegen die Einführung neuer Maschinen, die für sinkende Löhne und Arbeitsplatzverluste verantwortlich gemacht wurden. In Alcoy wurden Fabriken überfallen und verbrannt. Das bedeutendste Ereignis war die Verbrennung der Fabrik Bonaplata in Barcelona, der ersten dampfbetriebenen Fabrik Spaniens. Doch die Arbeiter erkannten, dass die Ursache ihrer Probleme nicht in den Maschinen lag, sondern in den Arbeitsbedingungen, die ihnen von ihren Eigentümern auferlegt wurden. Somit verlagerte sich der Schwerpunkt des Arbeiterprotests schrittweise auf die Arbeitsbeziehungen. Der Kampf der Arbeiter richtete sich fortan auf die Verteidigung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und die Verbesserung der Lebensbedingungen. So begann die Ära des Assoziationswesens.

Die assoziative Bewegung verbreitete sich. Es entstanden Hilfsvereine (Friendly Societies), in denen Angehörige verwandter Berufe einen kleinen Beitrag zahlten, um Unterstützung im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod zu gewährleisten. Die Vereine verbreiteten sich in vielen Teilen Spaniens und führten zur Ausweitung der Arbeiterforderungen, die sich auf höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten bezogen. Streiks wurden als Werkzeug genutzt, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Die Arbeitervereine schufen Fonds, um streikende Arbeiter in Widerstandsfällen zu unterstützen. Der erste Generalstreik fand während der Progressiven Ära statt. Seine Ursache lag in den neuen Spinnmaschinen, den 'Selfactinas', die Arbeit einsparten und viele Arbeiter arbeitslos machten.

Wirtschaftliche und politische Krisen

Der neue Regierungschef der Unión Liberal, O'Donnell, versuchte, ein politisches Gleichgewicht herzustellen, indem er die politischen Kräfte vereinte, die nach der Krise der Eisenbahnen entstanden waren. Doch zu Beginn des Betriebs der Eisenbahnlinien war ihre wirtschaftliche Leistung geringer als erwartet. Investoren forderten staatliche Subventionen, doch es fehlten die Mittel. Eine Kreditaufnahme war nicht möglich, da die Staatsverschuldung ebenfalls zusammengebrochen war.

Die Finanzkrise fiel mit einer industriellen Krise zusammen. Die Textilindustrie war stark vom Import von Baumwolle aus den USA abhängig. Der amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) erschwerte jedoch die Einfuhr und verursachte eine Periode der 'Baumwollnot'.

Eine Agrarkrise begann 1866. Eine Reihe von Missernten führte zu einem Mangel an Weizen, einem Grundnahrungsmittel der spanischen Bevölkerung. Die Preise begannen sofort zu steigen. Von 1865 bis 1867 stieg der Weizenpreis um 65 %, und im Jahr 1868 hatte sich der Getreidepreis im Vergleich zu 1865 mehr als verdoppelt.

Verwandte Einträge: