Arbeitsmarkt, Marktversagen und Wirtschaftspolitische Intervention

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Merkmale der Bevölkerung und Arbeitsmarktgrundlagen

Die wichtigste Grundlage jedes Arbeitsmarktes ist die Bevölkerung, von der er sich nährt. Die Bevölkerung ist die Zahl der Menschen, die in einem bestimmten geografischen Gebiet leben. Allerdings nimmt nicht die gesamte Bevölkerung gleichermaßen an produktiven Prozessen teil.

Je nach dem Grad ihrer Beteiligung am Produktionsprozess wird die Bevölkerung unterteilt in:

  • Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter: Beschäftigte und Arbeitslose.
  • Inaktive Bevölkerung: Personen, die nur konsumieren.

Eine Bevölkerungsstatistik ist ein wichtiges Instrument für die Beschäftigungspolitik. Gemeinsame Maßnahmen zum Schutz der sozialen Sicherheit werden von staatlichen Stellen wie dem INE (Nationales Statistikinstitut) und dem INEM (heute SEPE) durchgeführt.

Quellen der Beschäftigungsstatistik

Die Erhebung der erwerbstätigen Bevölkerung stützt sich auf verschiedene Datenquellen:

  • Vierteljährliche Umfrage zur Arbeitsmarktsituation (durchgeführt vom Arbeitsministerium und Soziales).
  • Zahlen zur Sozialversicherungszugehörigkeit.
  • Daten des INEM (SEPE).

Klassen und Ursachen der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit wird hinsichtlich ihrer Ursachen unterschieden:

  • Zyklische Arbeitslosigkeit: Steigt in Zeiten der Rezession wesentlich an und sinkt in Expansionsphasen. Der öffentliche Sektor versucht, die Übergänge zwischen den Konjunkturzyklen abzufedern, um das Arbeitsangebot stabil zu halten.
  • Saisonale Arbeitslosigkeit: Entsteht aufgrund bestimmter Tätigkeiten, die Arbeit nur zu bestimmten Zeiten des Jahres erfordern.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit: Reaktion auf Ungleichgewichte zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage. Diese Form der Arbeitslosigkeit hält tendenziell länger an.
  • Friktionelle Arbeitslosigkeit (Sucharbeitslosigkeit): Freiwillige Arbeitslosigkeit, die durch den Wechsel von Arbeitsplätzen oder andere Ursachen entsteht.

Rolle und Strategien der Gewerkschaften

Gewerkschaften sind Organisationen, die darauf ausgelegt sind, die Rechte der Arbeitnehmer gegen die Macht der Arbeitgeber zu verteidigen. Zu ihren Strategien gehören:

  • Begrenzung des Arbeitsangebots und Einführung eines Mindestlohns.
  • Tarifverhandlungen: Prozess zur Erzielung einer für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zufriedenstellenden Einigung.
  • Streik: Recht der Arbeitnehmer, um gegen die Einführung bestimmter Bedingungen zu protestieren oder einen Protest auszudrücken.
  • Aussperrung (Schließung durch Arbeitgeber): Schließung des Betriebs durch den Arbeitgeber, oft gerechtfertigt durch die Androhung von Gewalt gegen Personen oder Sachschäden.

Marktversagen: Ursachen und Formen

Ein Marktversagen ist eine negative Folge der Marktleistung und tritt auf, wenn die Ressourcenallokation nicht effizient erfolgt. Die größten Mängel (Formen des Marktversagens) sind:

  • Volatilität der Konjunkturzyklen.
  • Existenz öffentlicher Güter.
  • Externe Effekte.
  • Unvollkommener Wettbewerb.
  • Ungleiche Einkommensverteilung.

Instabilität der Konjunkturzyklen

Die Wirtschaft zeigt zyklisches Verhalten, gekennzeichnet durch wechselnde Phasen der Expansion und Rezession. Die zyklische Instabilität ist das wichtigste Marktversagen, da sie sich unmittelbar auf die Anzahl und die Merkmale der Arbeitsplätze in einem Land auswirkt.

In Rezessionen kann der öffentliche Sektor zwei Standpunkte vertreten:

  1. Keine Maßnahmen (Laissez-faire): Man lässt den Markt die Krise selbst überwinden und die Wirtschaftstätigkeit wieder ausweiten.
  2. Intervention: Der Staat interveniert, um die fehlende Nachfrage auszugleichen und die Wirtschaftstätigkeit zu stimulieren (z. B. durch Förderung von Konsum und Produktion von Gütern und Dienstleistungen).

Wirtschaftspolitik und staatliche Intervention

Wirtschaftspolitik ist die Gesamtheit der Maßnahmen und Instrumente, die der Staat nutzt, um in die Wirtschaft einzugreifen und den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes zu fördern.

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