Arbeitssicherheit: Analyse und Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
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Analyse und Vermeidung von Schäden durch Arbeit
Überblick zur Prävention
Ziel ist es, Nachteile und Verletzungen für Arbeitnehmer während der Arbeit zu verhindern. Dies erfordert die Beteiligung aller Akteure: Arbeitnehmer, Techniker und Unternehmer. Präventionsorganisationen (wie Berufsgenossenschaften, INSHT) und Gesetzgeber (lokal, regional, national, europäisch) spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Klassifizierung von Schäden
Direkte Schäden: Arbeitsunfall (Gesetzliche Definition)
Ein Arbeitsunfall ist jede Verletzung, die ein Arbeitnehmer erleidet, die im Zusammenhang mit oder infolge der Arbeit steht, für die er tätig ist. Als Arbeitsunfall gelten auch:
- Unfälle in itinere (auf dem direkten Weg zur oder von der Arbeit).
- Unfälle im Rahmen von Gewerkschaftsaktivitäten.
- Unfälle bei der Ausübung beruflicher Pflichten.
- Unfälle bei Rettungsaktionen am Arbeitsplatz.
- Berufskrankheiten, die nicht offiziell anerkannt sind, aber eindeutig auf eine bestimmte Arbeitssituation zurückzuführen sind, auch an einem anderen Arbeitsplatz und während der Arbeitszeit.
Kein Arbeitsunfall liegt bei höherer Gewalt, vorsätzlichem Handeln des Mitarbeiters oder Betrug vor.
Definition aus Sicht der Sicherheit
Ein Arbeitsunfall ist ein zufälliges, unerwartetes und unerwünschtes Ereignis, das plötzlich die Kontinuität der Arbeit unterbricht und typischerweise Menschen und Sachwerte schädigt. Dies umfasst auch "Zwischenfälle" oder Beinaheunfälle, bei denen dem Arbeitnehmer kein Schaden entsteht.
Verluste durch einen Unfall
Die Folgen eines Unfalls lassen sich unterteilen in:
- Materielle Effekte: Zeitverlust, Sachschäden, Verlust von Materialien.
- Personelle Effekte: Vorübergehende Arbeitsunfähigkeit, dauerhafte Teilinvalidität, permanente Behinderung, schwere Invalidität, Tod.
- Indirekte Effekte: Lohnausfall, verminderte Leistung, Verlust von Arbeitskapazität.
Weitere Einteilung von Verletzungen
Verletzungen können eingeteilt werden nach:
- Schweregrad und Wahrscheinlichkeit: mild und gering, hohe Wahrscheinlichkeit und geringes spezifisches Gewicht, niedrig und tödlich (niedrige Inzidenz und hoher Schweregrad).
Berufskrankheiten
Berufskrankheiten sind Krankheiten, die als Folge der beruflichen Tätigkeit in bestimmten Beschäftigungsumgebungen auftreten. Sie können langsam fortschreiten und sind schwer von allgemeinen Krankheiten zu unterscheiden. Damit eine Krankheit als Berufskrankheit gilt, muss sie in der Tabelle der Berufskrankheiten klassifiziert sein.
Beispiele:
- Silikose: Wiederholte Aufnahme von Silikastaub.
- Saturnismus: Aufnahme von Blei.
- Beruflich bedingte Taubheit: Exposition gegenüber hohen Lärmpegeln.
- Hautkrebs: Exposition gegenüber Karzinogenen.
- Asbestose: Einatmen von Asbeststaub.
Indirekte Schäden
Zu den indirekten Schäden zählen psychische und organisatorische Faktoren wie Stress, Müdigkeit, mangelnde Ausbildung oder Jobunzufriedenheit.
Dokumentation (Offizielle Meldepflichten)
Bezug zu Arbeitsunfällen
- Unfallanzeige (Teil eines Unfalls): Erforderlich, wenn ein Arbeitnehmer mindestens einen Tag der Arbeit versäumt (Meldung am Tag nach dem Unfall).
- Liste der Unfälle ohne Todesopfer: Monatliche Meldung aller Unfälle ohne Verletzte.
- Unfälle mit Todesfolge oder schwerer Verletzung: Monatliche Meldung.
Krankheiten
- Teil einer Krankheit: Meldung, wenn eine Berufskrankheit diagnostiziert wird.
Weitere Dokumentation (Intern)
Innerbetriebliche Unfallmeldung: Diese ist auf jedes Unternehmen zugeschnitten und nicht immer gesetzlich vorgeschrieben, aber empfohlen. Sie umfasst umfassende Informationen über den Unfall (Beschreibung, Identifizierung, Ort, beteiligte Maschinen, Ursachen, mögliche Lösungen). Hierzu gehören auch die Unfallprotokollierung und die Unfall-Registrierungskarte.