Arbeitssicherheit und Arbeitshygiene: Risikoprävention
Eingeordnet in Ausbildung und Beschäftigung Beratung
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 10,12 KB
Einführung in die Risikoprävention
Alle Arbeiten bergen einige Risiken für Unternehmen und Arbeitnehmer. Bei der Verhütung und dem Schutz vor diesen Risiken müssen diese kontrolliert oder verhindert werden.
Unfälle können schwerwiegende Folgen sowohl für Arbeitnehmer als auch für die Wirtschaft haben. Daher ist es wichtig, wesentliche Aspekte der Prävention berufsbedingter Gefahren zu kennen.
Definition der Risikoprävention
Eine Reihe von Aktivitäten zur Vermeidung von Unfällen und Berufskrankheiten durch die Anwendung von zwei Disziplinen: Arbeitssicherheit und Arbeitshygiene.
Arbeitssicherheit
Arbeitssicherheit zielt darauf ab, Unfälle zu verhindern.
Arbeitshygiene
Arbeitshygiene befasst sich mit der Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten.
Folgen von Arbeitsunfällen
Bei einem Arbeitsunfall können nicht immer alle drei Folgen (Verletzung, Verlust, Beschädigung von Geräten) gleichzeitig auftreten. Es wird jedoch immer negative Folgen sowohl für den Arbeitnehmer und seine Familie als auch für die Gesellschaft haben.
Direkte Kosten
Kosten, die durch Versicherungsleistungen, medizinische Versorgung und wirtschaftliche Vorteile für den Verletzten entstehen, wie z.B. Krankenhausaufenthalt, Medikamente, Zuschüsse und andere finanzielle Leistungen.
Indirekte Kosten
Dies sind alle Kosten, die nicht direkt mit dem Unfall in Verbindung stehen und keinen unmittelbaren Geldaufwand darstellen. Beispiele hierfür sind verlorene Halbzeuge, Fertigprodukte, Reinigungskosten oder der Austausch von Teilen.
Die wichtigste Folge eines Unfalls ist natürlich der Schaden für den Arbeitnehmer, der in der Regel Veränderungen im Familienleben verursacht. In einigen Fällen bedeutet dies eine Reduzierung des Einkommens, da er seine Arbeit nicht ausüben kann, oder eine Einschränkung seiner beruflichen Entwicklung. Bleiben dauerhafte Schäden zurück, hat der Unfall weitreichende Folgen für den Arbeitnehmer und seine Familie, das Unternehmen und das Land.
Unfallursachen
Definition: Unfall
Jedes unerwünschte Ereignis, das einen Arbeitsprozess unterbricht und zu Sachschäden oder Verletzungen des Arbeitnehmers führen kann, sei es durch menschliches Handeln, höhere Gewalt oder unvorhergesehene Umstände.
Jeder Unfall hat genaue Ursachen, die ermittelt werden können; es gibt keine Unfälle, die auf Pech oder Zufall beruhen. Werden die Ursachen beseitigt oder kontrolliert, können Unfälle verhindert werden.
Unsichere Handlungen
Dies sind Handlungen, die vom Arbeitnehmer oder der Einzelperson abhängen. Beispiele: Entfernen von Schutzvorrichtungen an Maschinen oder Anlagen ohne Genehmigung; Nichtbenutzung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA); Betreten von „unbefugten“ Bereichen; Nichteinhaltung von Normen oder Sicherheitsvorschriften.
Unsichere Bedingungen
Dies sind Bedingungen in der Arbeitsumgebung. Beispiele: Rutschige Böden, mangelnde Beleuchtung, fehlende Leitsysteme, Treppen ohne Geländer, Werkzeuge oder Geräte in einem schlechten Zustand, mangelnde Hygiene in den Bädern.
Weitere Begriffe
Unfallquellen
Ist die Tätigkeit, die der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt eines Unfalls ausübt. Z.B. ein Landarbeiter, der ein Stück schleift.
Unfallverursacher
Es ist das physische Element der Arbeitsumgebung, das eine Verletzung des Arbeitnehmers verursacht. Z.B. eine gebrochene Schleifscheibe, deren Stück den Arbeiter ins Gesicht trifft.
Unfallart
Beschreibt die Art des Kontakts zwischen der Person und dem Gegenstand der Arbeitsumgebung. Z.B. wurde der Arbeitnehmer von einem Stück Schleifscheibe getroffen.
Arten von Unfällen
1. Unfälle, bei denen das Material auf den Menschen einwirkt
1.1 Aufprall/Schlag
Tritt ein, wenn sich ein Objekt auf eine Person zubewegt, diese berührt und durch die Aufprallkraft eine Verletzung verursacht. Beispiele: Herabfallende Materialien oder Werkzeuge auf eine Person; eine brechende Schleifscheibe, die den Arbeiter ins Gesicht trifft.
1.2 Einklemmung/Quetschung
Ein Objekt bewegt sich auf ein anderes zu und klemmt oder quetscht eine Person gegen ein anderes Objekt. Verletzungen können durch die Kraft des Kontakts verursacht werden. Beispiele: Ein Fahrzeug, das über eine Person fährt; ein Fenster oder eine Tür, die eine Person einklemmt.
1.3 Kontakt
Das Objekt oder Material bewegt sich auf die Person zu, und die Verletzung entsteht allein durch die Art der Berührung, nicht durch das Gewicht des Objekts. Beispiele: Verbrennungen durch Dampf (max. 110 °C); Verbrennungen durch Säuren.
2. Unfälle, bei denen der Mensch auf das Material einwirkt
2.1 Anstoßen/Aufprallen
Der Mensch bewegt sich auf das Material zu, kommt damit in Kontakt und wird durch die Aufprallkraft verletzt. Beispiel: Eine Person schiebt eine Tür mit Kraft und stößt dabei gegen ein Gerät.
2.2 Kontakt (ohne Krafteinwirkung)
Der Mensch bewegt sich auf das Objekt zu, und die Verletzungsgefahr kann durch die Art des Objekts verursacht werden, ohne dass eine Kraft einwirkt. Beispiele: Kontakt mit heißen Gegenständen, einer Eisenpfanne, Stromschlag.
2.3 Erfasst/Eingezogen werden
Der Mensch nähert sich einem Objekt, wird von diesem erfasst oder eingezogen, was eine Reihe von Ereignissen auslösen kann, die zu Verletzungen führen. Beispiele: Kleidung wird von einem Zahnrad erfasst; Haare werden von einer Maschine eingezogen.
2.4 Eingeschlossen/Gefangen werden
Der Mensch bewegt sich auf Material oder Ausrüstung zu und kann darin eingeschlossen oder gefangen werden. Beispiele: Eingeschlossen in Aufzügen; eingeschlossen in Kühlschränken; Füße in Löchern.
3. Unfälle mit unbestimmter Bewegung
3.1 Überbeanspruchung
Die Person führt eine Bewegung falsch aus, wodurch Muskeln verletzt (z.B. gerissen) werden können, oder es kommt zu Rückenverletzungen oder Hernien. Beispiele: Eine Person, die eine falsche Bewegung ausführt; ein Arbeiter, der eine Kraft aufwendet, die seine Kapazität übersteigt.
3.2 Exposition/Einwirkung
Die Person ist einer feindlichen Umgebung ausgesetzt und kann verletzt werden. Beispiele: Exposition gegenüber Gasen; Hitzschlag.
Sonderfall: Immersion
Wenn die Person einer flüssigen Umgebung ausgesetzt ist.
Grundlagen der Arbeitshygiene
Sie ist die Wissenschaft, die Umweltfaktoren am Arbeitsplatz untersucht, bewertet und überwacht, um den Arbeitsplatz frei von Schadstoffen zu halten, die die Gesundheit des Arbeitnehmers schädigen könnten.
Definition: Gesundheit (nach WHO)
Ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens einer Person und nicht nur das Fehlen von Krankheit.
Berufskrankheiten
Sind Krankheiten, die direkt durch die Ausübung eines Berufs oder einer Arbeit verursacht werden und zu Behinderung oder Tod führen können. Sie werden durch Umwelteinflüsse wie z.B. verursacht:
- Kieselsäure – Silikose
- Talk – Talkose
- Lärm – Berufliche Taubheit
- Asbest – Asbestose
- Byssus – Byssinose
Volkskrankheiten
Ist eine Krankheit, die jede Person in der Bevölkerung bekommen kann. Beispiele: Erkältungen, Pneumonie, Hepatitis, Typhus, Mumps, Pest, etc.
Unterschied zwischen Arbeitsunfall und Berufskrankheit
Der Arbeitsunfall
Ein Arbeitsunfall ereignet sich plötzlich und an jedem Ort im Unternehmen. Die Folgen sind Personen- und Sachschäden.
Die Berufskrankheit
Eine Berufskrankheit entwickelt sich langsam und schrittweise. Die unmittelbare Ursache ist eine gesundheitsschädliche Substanz in der Arbeitsumgebung.
Zulässige Grenzwerte
Bezieht sich auf die Verordnung Nr. 745 über Hygiene- und Umweltbedingungen am Arbeitsplatz.
Damit eine Krankheit im Körper entsteht, ist eine bestimmte Dosis des schädlichen Agens erforderlich.
Beispiel: Wenn man sich kurzzeitig der Sonne aussetzt, wird man braun und nicht krank. Ist man jedoch lange (hohe Dosis Sonne) ausgesetzt, kann ein Sonnenstich mit Dehydrierung des Körpers die Folge sein. Das Gleiche gilt für alle gefährlichen Substanzen in Arbeitsumgebungen.
Deshalb gibt es zulässige Grenzwerte, die die maximale Konzentration schädlicher Stoffe definieren, die der Körper ohne Schaden überstehen kann. Diese Grenzwerte sind für den durchschnittlichen Arbeitnehmer (mit akzeptabler Kondition) und einen normalen Arbeitstag definiert.
Wege der Aufnahme von Giftstoffen in den Körper
Um mögliche Schäden durch schädliche Stoffe für den Arbeitnehmer zu verhindern, ist es wichtig, die Aufnahmewege in den Körper zu kennen. Die wichtigsten Wege des Eintrags von Schadstoffen in den Körper sind:
1. Einnahme
Aufnahme von Substanzen über den Mund, z.B. durch Essen mit schmutzigen Händen, kontaminierte Lebensmittel oder Kaugummi. Auch Partikel, die sich während der Atmung auf den Oberflächen des Mund- und Rachenraums ablagern, können verschluckt werden. Verdaute Stoffe gelangen in den Verdauungstrakt und können von jedem seiner Teile aufgenommen werden.
2. Hautresorption (Haut)
Die Haut des menschlichen Körpers ist eine Schutzbarriere gegen mechanische und chemische Verletzungen. Es gibt jedoch bestimmte Substanzen, die schnell durch die Haut dringen und zu schwerwiegenden Vergiftungen führen können, wie z.B. Insektizide, Herbizide, Blei usw.
3. Einatmen
Dies ist der wichtigste Weg für den Eintrag von Schadstoffen in den Körper. Beim Einatmen gelangt Luft durch die Nase und die gesamten Atemwege bis zu den Lungenbläschen.
Zusammen mit der eingeatmeten Luft gelangt die toxische Substanz (in Form von Gas, Dampf oder Staub) in die Lunge, von wo aus sie über den Blutkreislauf den Rest des Körpers erreicht.
Klassifikation von Umweltrisiken
Eines der wichtigsten Ziele der Arbeitshygiene ist es, die schädlichen Auswirkungen von Arbeitsstoffen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer zu verhindern.