Archäologische Funde der Kupferzeit: Materialanalyse und Bedeutung

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Materialkennlinie (2)

Glockenbecherkeramik: Merkmale und Typen

Die Gefäße der Glockenbecherkultur sind mehr oder weniger glockenförmig (daher der Name), meist mit feiner Ausführung und reich verziert an der Außenseite (und in kleineren Fällen auch auf der Innenseite, dort jedoch allgemeiner dekoriert). Die Außenseite ist mit abwechselnden glatten und horizontalen Bändern geschmückt. Manchmal umfassen die auftretenden Motive eine untere Dreiecksmatrix, die, von unten betrachtet, sogar eine radiale Anordnung aufweist, während die Streifen neben dem Rand schmale Bänder mit einem etwas komplexeren Dekor zeigen. Wir finden auch Muster in senkrechten Streifen. Einige andere Bänder sind entweder mit parallelen oder schrägen Linien oder mit Gittermustern verziert. Gelegentlich finden sich auch gedruckte Reihen von Stacheln. Je nach Anordnung und Kombination der dekorativen Motive werden spezifische Typen der Glockenbecherkeramik unterschieden, wie z.B. Tröge, Ciempozuelos, Southeast, etc.

Hinsichtlich ihrer Funktion scheint es plausibel anzunehmen, dass sie, als ein sehr kleiner Teil des gesamten Materials, Informationen über die Dekoration der Person enthalten könnte, die sie besaß, im Zusammenhang mit ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (z.B. Linie) oder ihrem sozialen Status.

Feuersteinartefakte: Werkzeuge und Prestigeobjekte

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Fülle von Pfeilspitzen aus Feuerstein unterschiedlicher Art:

  • Blattförmige Spitzen
  • Spitzen mit Stiel und Flügeln oder seitlichen Anhängseln
  • In fortgeschrittenen Stadien: Spitzen mit konkavem Boden

In den meisten Fällen weisen sie eine uni- oder bifaziale Retusche auf, die durch Drucktechnik ausgeführt wurde und oft große technische Perfektion zeigt. Es wurden auch zahlreiche Feuersteinmesser gefunden, die zum Schneiden von Pflanzen (Erntearbeiten) verwendet wurden, sowohl vollständig als auch fragmentiert. Des Weiteren gibt es große Platten, deren Produktion auf wenige Orte in Europa beschränkt ist (z.B. auf der Iberischen Halbinsel im Orce-Gebiet im SW und NE GMT), deren Verbreitung jedoch einen intensiven Handel mit dieser Art von Stücken belegt, die aufgrund ihrer hohen technischen Qualität als Prestigeobjekte anerkannt waren.

Metallartefakte (Kupfer): Seltene Funde

Gegenstände aus Metall (Kupfer) sind selten und beschränken sich meist auf vier verschiedene Arten:

  • Palmela-Pfeilspitzen: Mit langem, quadratischem Schaft, der in einen blattförmigen Körper übergeht.
  • Zweispitzige Pfrieme: Mit quadratischem Querschnitt in verschiedenen Größen (3-5 bis 17 cm).
  • Flachbeile
  • Zungendolche: Klinge leicht länglich-dreieckig geformt, manchmal mit einer Verdickung oder Längsrippe und einem metallenen Griffdorn, der in der Regel in einen Holzgriff eingeführt wurde, manchmal auch mit Details aus Knochen.

Chalkolithische Idole: Anthropomorphe Darstellungen

Neben diesen Materialien finden sich einige wenige, aber besonders charakteristische chalkolithische Idole, wie die Baetylus-Idole und die Idolos-Placa vom Typ Pastora. In allen drei Fällen handelt es sich um anthropomorphe Darstellungen, wobei die Überrepräsentation der Augen (die alle generisch unter dem Begriff "Augenidol" zusammengefasst werden können) bemerkenswert ist, zusammen mit dekorativen geometrischen Mustern, die als Kleidung oder als Teil einer Tätowierung interpretiert werden können. In beiden Fällen könnten sie, ähnlich wie die Glockenbecherkeramik, Informationen über das Individuum enthalten, das das Stück besaß.

Baetylus-Idole: Steinzylinder mit Augenmotiven

Baetylus-Idole bestehen aus Steinzylindern (oft aus Marmor oder Alabaster) unterschiedlicher Größe (von 20 cm bis ca. 1 m Länge), die an ihrem oberen Ende von einer ebenen Fläche gekrönt sind. Auf dieser Fläche (oder kurz darunter) finden sich mehr oder weniger komplexe visuelle Darstellungen. Nur gelegentlich ist der restliche Zylinder unterhalb der Augen mit geometrischen Mustern verziert. Diese Baetylus-Idole finden sich oft am Eingang megalithischer Strukturen und werden vielleicht im Zusammenhang mit Bestattungsriten oder mit der Identität oder Individualität einiger der dort Bestatteten in Verbindung gebracht.

Idolos-Placa Pastora: Geometrische Dekoration

Die geometrische Dekoration findet sich bei allen Idolen und Pastora-Platten, während bei den Baetylus-Idolen oft nur die Augen dargestellt sind.

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