Architektur des Prado-Museums: Villanueva und der Klassizismus
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Prado-Museum: Allgemeine Konzeption
Das Gebäude ist als Ensemble von drei autonomen Einheiten oder Gebäudeteilen konzipiert, die unabhängig voneinander entworfen wurden (auch in ihrer äußeren Erscheinung) und jeweils separate Eingänge besitzen.
Der zentrale Bereich verbindet die Kubatur der Enden durch zwei Längsflügel, was zu einer erfolgreichen Integration von fünf verschiedenen und getrennten Zellen führt.
Der zentrale Bereich und die Velázquez-Tür
Der zentrale Bereich wird durch einen hexastylen Portikus mit toskanischen Säulen erschlossen, der ein strenges und ausgeprägtes Gesims trägt und von einer Attika überragt wird. Vor diesem Tor steht die Statue von Velázquez, die der Tür ihren Namen gibt.
Der Nordpavillon und die Goya-Tür
Der Nordpavillon ist um einen runden Raum herum organisiert, der in eine quadratische Struktur eingebettet ist. Die Vorderseite ist mit einem ionischen Portikus in antis gestaltet, der ein Gebälk trägt. Diese Fassade entspricht dem zweiten Stockwerk des Gebäudes, da das erste Stockwerk ursprünglich unterhalb der Geländeneigung lag und über eine Rampe zugänglich war.
Um das Gelände für das eigentliche mehrstöckige Gebäude zu ebnen, wurde eine Treppe zum ursprünglichen Zugang gebaut, was die ursprüngliche Konzeption von Villanueva veränderte. Da die Statue von Goya vor diesem Zugang steht, wird dieser nach dem berühmten Maler aus Aragón benannt.
Der Südflügel und die korinthische Ordnung
Der Südflügel ist palastartig, weist die korinthische Ordnung auf und zeigt einen deutlichen italienischen Einfluss. Er ist um einen quadratischen Innenhof und eine zirkuläre Struktur herum gebaut, die derzeit eine der berühmtesten Gemäldegalerien beherbergt: Die Familie Karls IV. von Goya.
Die Südfassade hat zwei Stockwerke: Unten befindet sich ein großer Zugang mit einem Türsturz über einem leeren Feld, während die obere Loggia aus sechs korinthischen Säulen besteht, die ein Gebälk tragen.
Architektonische Details und Stil
Innenräume
Die geräumigen Säle des zentralen Gebäudes sind gewölbt. Besonders hervorzuheben ist der nördliche Rundbau, der aus acht dorischen Säulen und einer kassettierten Kuppel besteht.
Außenfassade und Längsflügel
Die Längsflügel zeigen außen zwei Stockwerke: Die obere Loggia weist einen Sturz auf, während der untere Bereich eine blinde Arkade mit abwechselnden Nischen bildet, in denen große Vasen und Statuen aufgestellt sind. Oberhalb dieser Nischen befinden sich Medaillons mit Porträts hispanischer Bildhauer, Maler und Architekten.
Merkmale des Klassizismus
Eines der charakteristischen Merkmale dieser Konstruktion ist der Wechsel zwischen Stein und Ziegel, was eine Konstante in der Architektur von Villanueva darstellt und einen signifikanten Einfluss auf die zeitgenössische Architektur in Madrid hatte.
Die Einfachheit der Konstruktion, die horizontale Ausrichtung und die abstrakte Natur ihres Volumens haben die Zeit fast unversehrt überdauert. Ihre Klarheit und ihr Volumen fassen den Geist des Klassizismus zusammen. Villanueva erhöht die Monumentalität des Baus durch seine Beziehung zur großen Esplanade davor, die sich in ihrer Länge und Höhe anpasst. Die Anlage wird durch verschiedene formale Elemente unterstützt, die auf unterschiedliche Funktionen reagieren.