Architektur der Renaissance: Quattrocento, Cinquecento und Manierismus
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Architektur der Renaissance
Entwicklung in drei Phasen
Viele der konstruktiven Elemente stammen aus der griechischen und römischen Antike. Die Entwicklung vollzog sich in drei Hauptphasen:
- Quattrocento (15. Jahrhundert): Geboren in Florenz.
- Cinquecento (Erstes Drittel des 16. Jahrhunderts).
- Manierismus.
Die herausragendsten Elemente sind der Palast und die Villa.
Der Palast (Il Palazzo)
Der Palast war der Wohnsitz des italienischen Adels. Diese Gebäude entwickelten sich im Laufe der Zeit. Es handelt sich um geschlossene Gebäude mit einem malerischen Innenhof, die in der Regel dreistöckig strukturiert sind. Die Außenseite zeichnet sich durch Rustizierung (Bossenwerk) aus, bestehend aus Blöcken unterschiedlicher Größe.
Der Palazzo Rucellai (Alberti)
Hervorzuheben ist die Fassade des Palazzo Rucellai von Alberti, die auf einem Sockel beginnt, der sich in einer durchgehenden Bank (Stufenbank) fortsetzt. Die Fassade ist durch dorische Pilaster und Fenster gegliedert. Der erste und zweite Stock sind durch dorische und korinthische Pilaster charakterisiert, die zwischen drohenden Pfostenfenstern mit Spitzbögen eingerahmt sind. Im Inneren des Palastes sticht ein zentraler Innenhof hervor, um den herum die Einrichtungen des Gebäudes artikuliert sind und der von korinthischen Säulen umgeben ist.
Die Villa (La Villa)
Villen waren kleiner, da der Adel auch Immobilien im ländlichen Raum besaß. Sie verwendeten oft den griechischen Kreuzgrundriss mit zentralen Höfen.
Die Villa Capra (Palladio)
Hervorzuheben ist Palladios Villa Capra (La Rotonda), die Elemente des römischen Tempels verwendet, um vier identische Fassaden zu schaffen, die auf die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind. Das Gebäude steht auf einer steilen Treppe, die Zugang zu einem sechssäuligen Portikus mit Gebälk und Giebel gewährt. Der Grundriss verfügt über einen großen, runden Saal mit einer Kuppel, um den herum die Zimmer angeordnet sind.
Allgemeine Architekturelemente
- Bogen: Am häufigsten wird der Halbrundbogen verwendet.
- Säulen: Die klassischen Ordnungen werden verwendet (Ionisch, Dorisch, Korinthisch).
- Dächer: Die Gebäude sind mit Kuppeln und Kassettengewölben dekoriert.
- Dekoration: Oft werden Grotesken verwendet, das heißt Darstellungen von Pflanzen, Tieren und sogar menschlichen Figuren.
Die Kuppel von Santa Maria del Fiore (Brunelleschi)
Diese Kuppel wurde von Brunelleschi ohne hohes Lehrgerüst (Cimbra) gebaut. Sie ruht auf einer achteckigen Trommel, ähnlich den gotischen Domen, und stellt eine geniale technische Lösung dar. Tatsächlich besteht sie aus zwei verbundenen Kuppeln: einer inneren halbkugelförmigen und einer äußeren spitzen. Letztere nimmt den Schub der ersten auf.
Die äußere Dekoration der Kuppel besteht aus Galerien von Bögen und Nischen. Die Kuppel selbst besteht aus zwei Schalen: Die innere ist eine Halbkugel, die äußere ist achteckig und wird durch acht Lünetten gebildet. Der achteckige Querschnitt ist zielgerichtet. Außen sind acht Rippen sichtbar, die sich mit zwei weiteren verborgenen Rippen verbinden. Für den Bau wurden Hintermauerziegel im Opus spicatum (Fischgrätmuster) verwendet. Der Komplex wird durch eine Laterne abgeschlossen, die mehr Licht in das Gebäude bringt.
Cinquecento (16. Jahrhundert)
Ab 1500 wuchs die Zahl der Künstler in Rom. Hervorzuheben ist Donato Bramante, der als Bindeglied zwischen den beiden Jahrhunderten dient. Er verließ die Lombardei (Mailand) und ließ sich in Rom nieder, wo er auf übermäßigen Zierrat verzichtete und das einfache Vergnügen an der Struktur betonte.
Bramantes Werke
- Tempietto di San Pietro in Montorio: Inspiriert von den römischen Vesta-Tempeln.
- Neubau des Petersdoms: Papst Julius II. beauftragte ihn, die neue Basilika St. Peter zu projektieren, die einen griechischen Kreuzgrundriss aufweist.
Manierismus
Das Wort ist italienischen Ursprungs, aber schwer zu definieren. Manieristische Werke waren für eine verfeinerte und kultivierte Kundschaft bestimmt. Der Begriff wurde zunächst verwendet, um eine Gruppe von Werken zu benennen, die am Rande der zweiten Hälfte des Cinquecento entstanden. Der Manierismus imitiert die Natur nicht direkt als Quelle.
Architektur des Manierismus
In der Architektur des Manierismus spricht man über den Einfluss von Künstlern wie Michelangelo und Palladio. Die wichtigsten Aspekte sind:
- Sprache: Absolute Freiheit in der Verwendung klassischer Elemente, die ohne Beachtung der traditionellen Regeln eingesetzt werden. Die Verteilung der Elemente ist originell.
- Funktion: Architektonische Elemente werden nicht immer strukturell verwendet.
- Ziel: Suche nach Überraschung und Originalität.
- Raumcharakteristik: Der Raum ist oft geräumig und gleichzeitig beklemmend.
Hervorzuheben sind Palladio und Vignola.