Aristoteles: Kosmologie, Psychologie und Erkenntnistheorie
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Aristoteles: Eine Einführung
Kosmologie:
Da die Kette bewegter Motoren nicht unendlich sein kann, schließen wir, dass es einen ersten Beweger geben muss, der das Universum in Bewegung setzt, ohne selbst bewegt zu werden.
Psychologie
Aristoteles verteidigt den anthropologischen Dualismus (Seele = Form, Körper = Materie). Er legt die Seele als substantielle Form eines Lebewesens fest und argumentiert, dass die Verbindung zwischen Körper und Seele nicht zufällig ist; die Seele ist sterblich. Es gibt verschiedene Arten von Lebewesen, mit denen verschiedene Arten von Seelen verbunden sind: vegetative (für grundlegende Funktionen), sensitive (zusätzlich zu den vegetativen Funktionen) und rationale (verbunden mit Intelligenz, Argumentation usw.). Der Mensch besitzt eine einzige Seele, die alle diese Funktionen vereint.
Erkenntnistheorie
Aristoteles schätzte sinnliche Erkenntnis und gilt als einer der ersten empiristischen Philosophen, der glaubte, dass Wissen durch die Sinne erworben wird. Er leugnete die Existenz angeborenen Wissens und behauptete, dass alles Wissen erlernt wird. Er unterscheidet drei Ebenen des Wissens: Erfahrung (konkret, nicht kausal), Technik (nicht rein kausal, aber universell) und Weisheit (allgemein und kausal) – die höchste Form.
Ethisch-politisches Denken
Die aristotelische Ethik ist hedonistisch (Glück ist das Ziel des menschlichen Lebens) und teleologisch (Glück ist die Entwicklung menschlicher Fähigkeiten). Glück ist eine Tätigkeit, die im Laufe des Lebens erworben werden muss. Aristoteles betonte, dass menschliche Aktivitäten nur dann zum Glück führen, wenn es relativ ist. Um wahres Glück zu erreichen, ist ein kontemplatives Leben (dem Studium der Vernunft gewidmet) notwendig, was jedoch utopisch ist. Aristoteles argumentiert, dass die Wahrheit ein Gleichgewicht zwischen Kontemplation, Gesundheit und Besitz darstellt, wobei nichts davon fehlen darf.
Um glücklich zu sein, muss man tugendhaft sein. Tugend ist eine Haltung, die in zwei Arten unterteilt wird: geistige und moralische. Aristoteles verteidigt eine voluntaristische Theorie, d.h., tugendhafte Handlungen müssen aus Liebe zu ihnen ausgeführt werden.
Ethik und Politik sind miteinander verbunden, da beide das Glück suchen. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen. Aristoteles verteidigt die Theorie der natürlichen Geselligkeit des Menschen und weist die Theorie der Sophisten zurück, die besagt, dass der Staat das Ergebnis einer Vereinbarung ist. Natürliche Geselligkeit manifestiert sich in verschiedenen Gemeinschaften (Familie, Gemeinde, Staat usw.).
Wissen und Weisheit
Der Mensch strebt aus Unwissenheit nach Wissen. Wissenschaft ist ein Wissen, das sich mit dem Universellen und Notwendigen befasst und nicht empirisch ist. Die Suche nach Ursachen ist ein Teil des Ziels, was als Axiom bekannt ist (Wahrheiten, die nicht bewiesen werden müssen und notwendig sind).
Metaphysik
Aristoteles' Einwände gegen die Ideenlehre bestehen darin, dass die Aufteilung der Realität in zwei Welten (ontologischer Dualismus) das Verständnis der Realität behindert. Die Existenz dieser Welten muss demonstriert werden, und ihre Beziehung erklärt nicht, wie die physische Welt funktioniert (die Welt der Ideen erklärt nicht die Welt der Sinne). Aristoteles leugnet nicht die Existenz universeller Essenzen, sondern dass sie unabhängig von konkreten Dingen existieren. Er weist den ontologischen Dualismus zurück und wertet die empirische Welt neu.
Sein und Substanz
Die Metaphysik ist die höchste Wissenschaft, die sich mit den ersten Prinzipien und Ursachen befasst. Die ontologische Theorie konzentriert sich auf die Substanz, wobei er argumentiert, dass die empirische Welt aus einzelnen Substanzen besteht.
Hylemorphismus
Jede Substanz besteht aus Materie (individuell) und Form (universell, die ihr Gestalt verleiht). Materie und Form sind untrennbar miteinander verbunden und können nur gedanklich, nicht aber in der Realität getrennt werden.
Akt und Potenz
Es gibt zwei metaphysische Begriffe, die verwendet werden, um das Problem der Bewegung zu lösen.
Bewegung: Definition und Typen
Bewegung findet in der empirischen Welt statt, in der Substanzen existieren. Es gibt zwei Arten: natürliche (innere Bewegung) und künstliche (durch äußere Ursachen). Natürliche Wesen verändern sich von Natur aus, wobei jeder natürliche Prozess auf ein Ende der Bewegung zusteuert. Veränderung gibt es in drei Arten: substanziell (eine Substanz entsteht oder verschwindet), akzidentell (die Substanz ändert sich zufällig – qualitativ, quantitativ oder durch Verlagerung). Logisch betrachtet erfordert eine Veränderung drei Elemente: etwas, das verschwindet, etwas, das entsteht, und etwas, das bestehen bleibt.
Die vier Ursachen
Um ein Phänomen zu verstehen, muss man die vier Ursachen kennen: Materialursache (woraus etwas besteht), Formursache (was etwas ist), Wirkursache (wer oder was es bewirkt hat) und Zweckursache (Funktion oder Ziel). Naturphänomene haben eine Form-, Wirk- und Zweckursache. Jedes Phänomen muss eine vorherige Ursache haben, bis man zur ersten Ursache gelangt: dem unbewegten Beweger, der die Ursache aller Bewegung im Universum ist und göttlicher Natur ist.