Aristoteles: Der Mensch als politisches Wesen
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Kommentar zu Aristoteles
Aristoteles (Bedingungen: staatsbürgerliches Tier, Wort, Beteiligung der Gemeinschaft)
Der Autor des Textes ist Aristoteles. Das Werk gehört zu seinem reifen Werk Politik. Aristoteles ist mit seinem Lehrer Platon einer der größten Denker der klassischen Philosophie und zeigt sich hier von seiner besten Seite. Er verbindet die theoretische Entwicklung wissenschaftlicher Disziplinen mit praktischen Überlegungen. Seine philosophische Reflexion überwindet die Mängel der platonischen Ideen, ohne dabei das Streben nach Wahrheit und Glück durch Tugend aufzugeben.
Thema und Ideen
Das Thema ist die politische und soziale Natur des Menschen. Aristoteles versucht die Frage zu beantworten, was den Menschen und sein Leben in der Gesellschaft von dem anderer Tiere unterscheidet.
Die zentralen Ideen des Textes sind:
- Die Natur des Menschen ist als soziales Wesen definiert.
- Sein sozialer Charakter wird durch seine rationale Fähigkeit bestimmt (er besitzt im Gegensatz zu anderen Tieren den Logos).
- Die vernünftige Natur des Menschen ermöglicht es ihm, eine Moral zu entwickeln, die die Grundlage des Staates bildet.
Struktur des Textes
Der Text stellt die These des Aristoteles in der ersten Zeile vor. Anschließend verwendet er eine Reihe von Argumenten, um diese Behauptung zu erläutern und zu begründen.
These: Der Mensch ist ein Tier, das sich in der Gesellschaft entwickelt.
Argumente:
- Der Mensch besitzt eine rationale Fähigkeit, die ihn von anderen Tieren unterscheidet.
- Diese rationale Fähigkeit ermöglicht es ihm, die Moral seiner Handlungen zu hinterfragen und zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zu unterscheiden. Dies charakterisiert die soziale Lebensweise des Menschen, die in verschiedenen menschlichen Gemeinschaften, vor allem im Staat, zum Ausdruck kommt.
Erläuterung der Ideen
Im Text führt Aristoteles den Begriff des Staates als Reflexion oder Folge der Teilhabe des Menschen am gesellschaftlichen Leben ein. Er zeigt den Staat als rationale und moralische Konsequenz der menschlichen Natur. Der Text impliziert, dass der Mensch sich nur im Staat voll entfalten kann.
Aristoteles gibt dem Ganzen Vorrang vor dem Einzelnen, da der Mensch sich nur in der Gesellschaft entwickeln kann. Dieser Gedanke spiegelt sich in seinem sozialen Organizismus wider, wenn er argumentiert, dass der Staat dem Individuum, der Familie und dem Stamm ontologisch vorausgeht. Der Mensch ist ein zoon politikon, ein politisches Wesen. Ein einsames Leben ist unnatürlich, da der Mensch so nicht alle Fähigkeiten entwickeln könnte, mit denen er begabt ist.
Der Staat ist besser als der Einzelne, weil nur in ihm das höchste Glück erreichbar ist. Es geht nicht nur darum, dass der Staat dem Menschen das Überleben ermöglicht, sondern dass er ihm die Möglichkeit gibt, seine menschlichen Fähigkeiten in moralischer Hinsicht zu entwickeln.
Aristoteles distanziert sich von der utopischen Theorie des Philosophenkönigs Platons und analysiert stattdessen die politischen Formen seiner Zeit. Er untersucht die Merkmale einer glücklichen Stadt und stellt fest, welche staatlichen Systeme am besten für das Glück des Staates und der in ihm lebenden Menschen geeignet sind.