Aristotelische Philosophie: Eudämonismus, Hylemorphismus & Tugend

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Aristotelische Philosophie: Schlüsselbegriffe erklärt

Eudämonismus: Das Streben nach Glück

Der Begriff Eudämonismus leitet sich vom griechischen Wort eudaimonia (Glück) ab. Er bezeichnet jede ethische Theorie, in der das Glück von Natur aus als das höchste Gut für den Menschen angesehen wird. In diesem Sinne teilen alle Ethiken des klassischen Altertums diese Eigenschaft bei der Bestimmung dessen, was Glückseligkeit ausmacht, wobei verschiedene Ansichten vertreten werden.

Dieser Begriff ist eng mit der ethischen Theorie des Aristoteles verbunden, die besagt, dass das Streben nach Glück das Ergebnis menschlichen Handelns ist. Dieses Glück kann durch die Praxis ethischer Tugenden und Weisheit erreicht werden, wodurch der ideale Zustand der Glückseligkeit gefunden wird.

Hylemorphismus: Materie und Form bei Aristoteles

Der Hylemorphismus ist die aristotelische Auffassung der Realität, die besagt, dass jede Substanz aus Materie und Form zusammengesetzt ist. Die Materie dient als materielles Substrat, während die Form die Wesenheit und die spezifischen Eigenschaften der Substanz bestimmt. Die Beziehung zwischen Materie und Form ist dabei immanent, das heißt, sie existiert innerhalb der Substanz selbst.

Aristoteles widerspricht hier Platon, da Platon eine transzendente Beziehung zwischen Form und Materie annimmt (Ideenwelt). Obwohl Aristoteles die Priorität der Form über die Materie mit Platon teilt, versteht er die Beziehung zwischen beiden als immanent. Daher gilt Aristoteles als Realist, im Gegensatz zu Platon, der als Idealist betrachtet wird.

Tugend: Eine Gewohnheit zur Glückseligkeit

Tugend wird allgemein als eine Fähigkeit oder Möglichkeit verstanden. Aristoteles definierte Tugend als eine durch persönliche Anstrengung und Intelligenz erworbene Gewohnheit oder dauerhafte Haltung, die zur Erreichung des Glücks führt. Er unterschied zwischen zwei Arten von Tugenden: ethischen und intellektuellen Tugenden.

Entelechie: Die vollkommene Verwirklichung

Die Entelechie ist die vollkommene Verwirklichung der in einem Wesen angelegten Möglichkeiten. Aristoteles nutzte diesen Begriff, um die vollständige Entfaltung einer Substanz zu beschreiben, die Aktualisierung ihres vollen Potenzials, was zu ihrer vollendeten Form führt.

Materie: Das passive Prinzip im Hylemorphismus

Im Rahmen der hylomorphen Theorie ist Materie ein passives, träges Prinzip, das für die Quantität und das Prinzip der Individuation verantwortlich ist. Zusammen mit der Form bildet sie die konkrete Substanz.

Ursubstanz: Die reine, formlose Materie

Die Ursubstanz ist die reine, formlose Materie, die als grundlegendes Substrat aller Dinge dient, bevor sie durch eine Form bestimmt wird.

Oligarchie: Herrschaft einer kleinen Gruppe

Eine Oligarchie ist eine Regierungsform, in der die Macht von einer kleinen Gruppe von Personen ausgeübt wird.

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