Arten von Liebe: Freud, Christlich, Philia, Eros

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Von Liebe und anderen Dingen

Freuds Auffassung von Liebe

Freud sah die Liebe eng verbunden mit der Sexualität. Für ihn war die grundlegende Liebe erotischer Natur. Freundschaft betrachtete er als eine sublimierte Form der erotischen Liebe, und Wohlwollen als eine Transformation des Eros.

Christliche Liebe (Caritas/Agape)

Im christlichen Denken wird Liebe als Wohlwollen (Agape) verstanden, die sich vom natürlichen Eros unterscheidet. Caritas (christliche Liebe) oder Agape (griechisch) beinhaltet Großzügigkeit und Empathie.

Liebe in der Freundschaft (Philia)

Freundschaftsliebe (Philia) kann als sokratisch betrachtet werden, da sie sich auf Ideale und Ideen bezieht. Sie ist analog zur Anziehung zwischen Verliebten, jedoch ohne sexuelle Komponente.

Eros und Mudita

  • Eros: Liebe als Freude und Begehren, die sich an der Schönheit des Anderen erfreut.
  • Mudita: Freude am Glück anderer, unterschieden von mitfühlender Güte, die das Leid anderer lindern will.

Weitere Konzepte

  • Memetik: Analog zur Genetik, bei der Meme (kulturelle Informationseinheiten) weitergegeben werden.
  • Liebeswunsch: Eine selbstbezogene Form der Liebe.
  • Mütterliche Liebe: Liebe und Fürsorge, die von einer Mutter ausgeht.
  • Transpersonale Liebe: Liebe zu einem Ideal oder einer göttlichen Entität.
  • Wertschätzende Liebe: Intellektuelle Liebe.
  • Herzensgüte: Emotionale, mütterliche Liebe.
  • Erotische Liebe: Instinktive Liebe.

Die drei Gehirne und die Liebe

  • Emotionales Gehirn (Mittelhirn): Verbunden mit Essen und mütterlicher Liebe.
  • Instinktives Gehirn: Verbunden mit Eros.
  • Menschliches Großhirn (Neocortex): Verbunden mit wertschätzender Liebe.

Problematische Formen der Liebe

  • Über-Ich: Kulturell verinnerlichte Gebote, die zu zwanghaftem Mitgefühl führen können.
  • Parasitäre Liebe: Getarnte Liebe, die dazu dient, eigene Mängel zu kompensieren. Beispiele hierfür sind:
    • Suche nach Liebe durch sexuelle Beziehungen als Ersatz für fehlende Selbstliebe.
    • Suche nach Schutz und Mitleid aufgrund von Unsicherheit.
    • Suche nach Anerkennung und Bewunderung, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.

Weitere Perspektiven

  • Christliche Liebe: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
  • Nietzsche: Kritiker des Mitgefühls.
  • Mittelhirn (limbisches System): Sitz der selbstbezogenen Liebe.
  • Neocortex: Sitz der neueren menschlichen Evolution, arbeitet oft isoliert von den anderen Gehirnbereichen.
  • Instinktives Gehirn (Archäencephalon): Sitz archaischer Triebe.
  • Bodhisattvas: Wesen, die sich der spirituellen Entwicklung widmen.
  • Liebende Güte: Verhalten, das mit Müttern und dem Mittelhirn in Verbindung gebracht wird.
  • Erotische oder instinktive Liebe: In der christlichen Welt oft verboten, da sie mit Lust verbunden ist.
  • Heiliger Augustinus: Theologe und Psychologe, der sich mit Schuldgefühlen auseinandersetzte.
  • Wohlwollende Liebe: Im Gegensatz zur verbotenen und verpönten erotischen Liebe.
  • Askese: Eine spirituelle Technik.
  • Freundschaftsliebe: Basiert auf Anerkennung, Bewunderung und Respekt für Ideale.
  • Philia: Wertschätzung und Respekt für die Werte einer Person in der Freundschaft.
  • Interessierte Freunde: Freundschaften, die auf gegenseitigem Nutzen basieren.
  • Manipulative Freunde: Freundschaften, die zur Erreichung eigener Ziele missbraucht werden.
  • Verehrende Liebe: Wahrnehmung des Anderen als göttlich.
  • Geistiges Gehirn: Das menschliche Gehirn, das jedoch auch archaische Ursprünge hat (z.B. Nachahmung bei Vögeln).
  • Parasitäre Liebe: Liebe, die eigentlich eine Sucht ist.
  • Gurdjieff: Betonte das Gleichgewicht zwischen den instinktiven, emotionalen und geistigen Zentren des Gehirns.

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