Arzneimittelformen und Verabreichungswege: Ein umfassender Leitfaden

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Darreichungsformen und Verabreichungswege

Orale Darreichungsformen

Verschiedene Medikamente können die gleiche Darreichungsform haben und an verschiedenen Körperstellen angewendet werden. Beispielsweise können Tabletten vaginal oder sublingual angewendet werden, und Granulate können topisch oder oral eingenommen werden. Die Kenntnis der Darreichungsform ist wichtig, da sie die Grundlage für die Präsentation des Medikaments und die verschiedenen Designs eines bestimmten Arzneimittels bildet: den Verabreichungsweg, die korrekte Anwendung und die Wirkung des Medikaments.

Orale Darreichungsformen mit modifizierter Freisetzung

Orale Präparate sind im Allgemeinen diejenigen, die in der täglichen Praxis am häufigsten Verfahren wie Zerkleinern, Auflösen, Verabreichung über eine Magensonde usw. unterzogen werden. Jedes dieser Verfahren kann die Funktion des Arzneimittels verändern oder Nebenwirkungen verursachen, wenn das Design nicht der beabsichtigten Freisetzungsart entspricht.

Schnelllösliche oder dispergierbare Systeme

Diese lösen sich sofort im Mund auf und machen das Medikament sofort für die Absorption verfügbar. Einige werden bereits im Magen resorbiert. Es ist nicht notwendig, Wasser einzunehmen. Sie sind sehr nützlich bei Schluckbeschwerden, Erbrechen usw. Z.B. Feldene®.

Systeme mit verzögerter Freisetzung

Die Wirkstofffreisetzung beginnt im Darm, nachdem das Medikament den Magen intakt passiert hat. Magensaftresistente orale Formen zerfallen schließlich im Dünndarm. Sie werden verwendet, um Medikamente zu schützen, die durch Magensaft verändert werden, oder um die Magenschleimhaut vor Reizstoffen zu schützen. Die Freisetzung des Wirkstoffs beginnt in der Regel 2-4 Stunden nach der Verabreichung.

Systeme mit kontinuierlicher Freisetzung

Diese haben ein viel komplexeres Design und nutzen verschiedene Mechanismen (osmotische Pumpen, mikroporöse Membranen, pH-abhängige Systeme, Gele usw.), um eine gleichmäßige und kontinuierliche Wirkstofffreisetzung über 8, 12, 24 oder sogar 48 Stunden zu erreichen, wodurch nachhaltige therapeutische Spiegel erreicht werden. Dies führt zu:

  • Einem sehr einfachen Einnahmeschema, z. B. eine Tablette pro Tag anstelle von einer alle 8 Stunden.
  • Weniger Nebenwirkungen.
  • Geringerer Toxizität.

Sublinguale Darreichungsformen

Diese liegen in der Regel als unbeschichtete Tabletten, Sprays oder Flüssigkeiten vor. Der Wirkstoff ist in der Regel nicht sehr gut löslich oder ionisiert, was die Eigenschaften von Medikamenten sind, die biologische Barrieren leicht überwinden können. Ein Beispiel hierfür ist Nitroglycerin (Cafinitrina®).

Rektale Darreichungsformen

Diese sind in der Regel Cremes, Gele oder Suspensionen, die nicht steril sind. Medikamente können aufgrund ihrer Eigenschaften systemisch wirken oder die Magenschleimhaut reizen oder durch Verdauungsenzyme zerstört werden. Medikamente zur lokalen Anwendung sind ebenfalls üblich, z. B. Hämorrhoidensalben oder Zäpfchen als Abführmittel und lokale Glycerin-Mikroklysmen.

Injektionsformen: IM, IV, SBC, spinal (epidural und intrathekal), intraarteriell

Diese sind immer steril.

  • IV: Intravenöse Darreichungsformen sind niemals Emulsionen, ionische Lösungen oder Suspensionen.
  • IM: Es gibt intramuskuläre Depotformen. Diese sind Formen mit verzögerter und verlängerter Wirkung. Sie sind sehr nützlich in der psychiatrischen Behandlung, da der Patient nur alle 2-4 Wochen eine Injektion benötigt.
  • Intraarteriell: Es gibt nur sehr wenige intraarterielle Darreichungsformen und nur wenige Medikamente, fast ausschließlich physiologische Kochsalzlösung (NaCl 0,9%), Heparin-Natrium, im Gegensatz zu einigen zytostatischen oder radiologischen Mitteln mit lokaler Wirkung.

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