Aufbau und Funktion der menschlichen Sinne und Koordination

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Koordinationstypen: Nerven- und Endokrines System

Die Koordination im Körper erfolgt hauptsächlich über zwei Systeme:

  • Das Nervensystem
  • Das Endokrine System (Hormonsystem)

Aufbau eines Neurons

Das Nervensystem besteht aus unabhängigen Zellen, den Neuronen. Ein Neuron setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

  1. Soma (Zellkörper): Enthält den Zellkern.
  2. Axon: Eine lange Verlängerung, die oft von einer Myelinscheide umgeben ist.
  3. Dendriten: Zahlreiche kurze Verzweigungen, die vom Soma ausgehen.

Sinnesrezeptoren und Reizverarbeitung

Sinnesrezeptoren nehmen Reize auf und sind für die Transformation dieser Reize in elektrische Signale (Nervenimpulse) zuständig.

Klassifizierung der Rezeptoren nach Reizart

  • Mechanorezeptoren: Werden durch mechanische Einwirkung stimuliert (Druck, Berührung).
  • Thermorezeptoren: Werden durch Temperaturschwankungen stimuliert (Hitze, Kälte).
  • Photorezeptoren: Werden durch Licht angeregt (Sehen).
  • Chemorezeptoren: Werden durch chemische Substanzen stimuliert (Geruch, Geschmack).

Die Kutanen Sinne (Hautsinn)

Die Haut enthält verschiedene Rezeptoren für die Wahrnehmung von Berührung, Druck, Vibration und Temperatur:

  • Tastsinn (Berührung): Basiert auf der Stimulierung von Mechanorezeptoren unmittelbar unter der Haut. Dazu gehören freie Nervenendigungen, Meissner-Körperchen und Merkel-Tastscheiben.
  • Druck: Wird durch spezifische Rezeptoren in tieferen Schichten stimuliert, wie die Ruffini- und Pacini-Körperchen.
  • Vibration: Wird hauptsächlich durch die Vater-Pacini-Körperchen erfasst.
  • Hitze und Kälte: Werden durch freie Nervenendigungen wahrgenommen, darunter die Krause-Körperchen (Kälte).

Anatomie und Funktion des Menschlichen Ohrs

Das Äußere Ohr

Das äußere Ohr reicht von der Ohrmuschel bis zum Gehörgang. Es enthält schützende Elemente (Haare und Wachs-produzierende Drüsen) und endet am Trommelfell.

Das Mittelohr

Das Trommelfell ist mit einer Kette von Gehörknöchelchen verbunden:

  • Hammer (Malleus)
  • Amboss (Incus)
  • Steigbügel (Stapes)

Der Steigbügel stützt sich auf das ovale Fenster, welches zusammen mit dem runden Fenster den Eingang zum Innenohr bildet.

Das Innenohr (Labyrinth)

Das Innenohr besteht aus zwei Hauptteilen:

  • Das knöcherne Labyrinth (enthält Perilymphe).
  • Das häutige Labyrinth (enthält Endolymphe).

Die Bogengänge (Gleichgewicht)

Die Bogengänge sind mit Endolymphe gefüllte Röhrchen, die Haarzellen enthalten, welche von einer gelatineartigen Substanz bedeckt sind. Bei Kopfbewegungen bewegen sich die Endolymphe und die Flimmerzellen, die dem Gehirn die Position des Körpers im Raum und Veränderungen der Beschleunigung mitteilen.

Die Schnecke (Cochlea)

Die Schnecke ist ein spiralig gewundenes Rohr, das längs in Kanäle unterteilt ist. Die beiden äußeren Kanäle (oben und unten) enthalten Perilymphe; der mittlere Kanal ist mit Endolymphe gefüllt. Auf der Membran des mittleren Kanals befindet sich das Corti-Organ, das die eigentlichen Haarzellen enthält.

Der Mechanismus des Hörens

  1. Eine Schallwelle erreicht das Ohr und versetzt das Trommelfell in Schwingung.
  2. Die Schwingung wird über die Gehörknöchelchen an die Membran des ovalen Fensters übertragen.
  3. Die Wellen schwingen durch die Perilymphe der Schnecke und breiten sich auf die Endolymphe aus.
  4. Diese Schwingung stimuliert die Haarzellen des Corti-Organs.
  5. Die Haarzellen wandeln die Schwingungen in elektrische Impulse um, die über den Hörnerv an das Gehirn übertragen werden.

Chemorezeptoren: Geruchs- und Geschmackssinn

Der Geruchssinn (Olfaktorik)

Die Chemorezeptoren für den Geruchssinn befinden sich in der Riechschleimhaut, einem Teil der Nasenschleimhaut (Pituita). Diese Nervenzellen besitzen zahlreiche Zilien. Damit ein Stoff gerochen werden kann, muss er flüchtig (unbeständig) sein.

Der Geschmackssinn (Gustatorik)

Die Aufnahme von Geschmäckern erfolgt in erster Linie in der Mundhöhle. Die empfindlichen Zellen für gelöste Stoffe befinden sich in den Geschmacksknospen, die auf der Zunge zusammengefasst sind. Jede Geschmacksknospe enthält Stützzellen und empfindliche Haarzellen, deren Zilien in die Geschmackspore hineinragen.

Die Grundgeschmäcker und ihre Wahrnehmung

  • Süß: Charakteristisch für Zucker. Wird über die gesamte Zunge wahrgenommen, mit Konzentration auf die vordere Zungenspitze.
  • Sauer: Wird durch verschiedene Arten von Säuren (z. B. Essig, Zitrone) ausgelöst. Wird primär an den Seiten der Zunge wahrgenommen.
  • Bitter: Wird durch chemische Substanzen wie Alkaloide (z. B. Koffein oder Nikotin) ausgelöst. Wird verstärkt im hinteren Teil der Zunge wahrgenommen.
  • Salzig: Wird durch Salze ausgelöst. Wird über die gesamte Zunge wahrgenommen.

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