Aufklärung & Neoklassizismus: Ideen, Literatur & Kunst im 18. Jh.
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Die Aufklärung und der Neoklassizismus im 18. Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert war eine Zeit tiefgreifender Erneuerung von Ideen, die Gesellschaft, Politik, Religion und Kunstströmungen maßgeblich beeinflussten. Diese Epoche, bekannt als Aufklärung, zielte darauf ab, das soziale Wohl durch Bildung und die Förderung der Wissenschaft zu erreichen. Die Denker, die diese Ideen verteidigten, werden als Aufklärer oder Ilustrados bezeichnet. Sie setzten die Vernunft gegen den Glauben ein, um Ignoranz, Bigotterie und Aberglauben zu beenden – daher der Name „Aufklärung“.
Die Ideen der Aufklärung verbreiteten sich ab 1700 zunächst in England und dann in Frankreich. In Spanien erfolgte die vollständige Verbreitung erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Literatur des Neoklassizismus suchte nach einem neuen ästhetischen Modell, das auf den Prinzipien der klassischen Kunst basierte und einem konkreten Zweck diente: „lehren und erfreuen“.
Die Lyrik im Neoklassizismus
a) Neoklassizismus: Didaktische Poesie
Die neoklassizistische Lyrik verfolgte einen didaktischen Zweck und befasste sich mit bürgerlichen Themen, wie dem Lob des Fortschritts und der Sitten. Ein Beispiel hierfür ist die „Ode an die Erfindung des Buchdrucks“ von José Quintana. Dieser didaktische Ansatz führte zur Hochachtung der Gattung der Fabel – Verserzählungen mit Tieren, die eine moralische Lehre vermitteln.
b) Rokoko: Klassische Nachahmung
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts koexistierte der Neoklassizismus mit anderen poetischen Tendenzen. Das Rokoko zeichnete sich durch Poesie aus, die die Klassiker nachahmte, oft mit mythologischen und pastoralen Motiven.
c) Präromantik: Offenheit für Gefühle
Die Präromantik war eine Poesie, die bereits die Tendenzen des Triumphs der Romantik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorwegnahm, indem sie sich für Gefühle öffnete.
Das Theater im Neoklassizismus
Das neoklassizistische Theater befasste sich mit Problemen der Aufklärungsideologie und diente dazu, nützliche Bildungsthemen darzustellen, die durch die Bühne leicht einem breiten Publikum bekannt gemacht werden konnten. Es stellte einen Bruch mit dem Barocktheater (der „Neuen Komödie“ von Lope de Vega) dar und gehorchte den Regeln der klassischen Tragödie, insbesondere der Einhaltung der Einheiten von Handlung, Ort und Zeit. Es grenzte sich zudem von der skurrilen Barocktragödie ab.
Großen Erfolg hatte die neoklassizistische Komödie von Leandro Fernández de Moratín, die das Leben seiner Zeit kritisch beleuchtete. Das Grundthema seiner Werke war die Zweckehe: Die Frauen konnten ihren Mann nicht selbst wählen, sondern die wirtschaftliche Lage der Familie bestimmte die Präferenz für einen Kandidaten. Werke wie „El viejo y la niña“ (Der Alte und das Mädchen) und „El sí de las niñas“ (Die Zustimmung der Mädchen) reflektieren dieses Thema.
Die Prosa im Neoklassizismus
Für die Übertragung der Ideen der Aufklärung wurde vor allem die didaktische Prosa genutzt. So wurden Reiseberichte, Bücher, Briefe, Charaktere (Berichte) und vor allem der Essay als Formen verwendet. Ein herausragendes Beispiel ist Gaspar Melchor de Jovellanos, der sich auch der Politik widmete und den „Bericht über das Agrargesetz“ (über die wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes) verfasste.