Augustinus: Wissen, Wahrheit und Skepsis

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Wissen bei Augustinus

Die Suche nach Wahrheit

  1. Auch ohne eine explizite Theorie des Wissens behandelt Augustinus das Problem des Wissens und versucht, die Bedingungen zu schaffen, unter denen die Erkenntnis der Wahrheit nach dem christlichen Ideal der Nachfolge Christi und der Weisheit erreicht werden kann.
  2. Vor der Entwicklung der Skepsis der Neuen Akademie, mit deren Arbeit er zuvor sympathisierte, befürwortete der heilige Augustinus eine grundsätzliche Kritik. Skeptiker bestreiten die Möglichkeit, Sicherheit zu erlangen. Augustinus entgegnete, dass die notwendige Sicherheit des Seins gegeben ist. Kann ich vernünftigerweise an meiner Existenz zweifeln, selbst wenn alle meine Urteile immer falsch wären? Nein, sagt der heilige Augustinus, denn selbst wenn ich mich täusche, höre ich nicht auf zu existieren (zumindest die Aussage "*si fallor, sum*" wäre immer wahr und würde die Sicherheit meines Lebens gewährleisten). Sicher ist also das Dreifache: dass der Mensch existiert, lebt und versteht.
  3. Dieses sichere Wissen hat der Geist von sich selbst und für sich. In der inneren Erfahrung regelt der heilige Augustinus die Gültigkeit des Wissens. Ich kann also nicht an der Sicherheit der Prinzipien des Verstehens, dem Prinzip des Widerspruchs oder der Sicherheit der mathematischen Wahrheiten zweifeln. Ich kann auch Zweifel an der Sicherheit der Realität haben, in der ich lebe. Aber der Geist, der die Wahrheit in sich selbst sucht, wird sich selbst überwinden und darin Ideen, unveränderliche Wahrheiten finden, die nicht aus der Erfahrung stammen.
  4. Augustinus unterscheidet verschiedene Arten von Wissen:
    • Sinnliches Wissen
    • Rationales Wissen, welches wiederum in unteres und oberes unterteilt werden kann.

Arten des Wissens

Sinnliches Wissen ist die unterste Stufe des Wissens. Obwohl es von der Seele ausgeführt wird, sind die Sinne die Instrumente. Diese Art von Wissen erzeugt nur Meinung, doxa. Es ist ein Wissen, das dem Wandel unterworfen ist, in Bezug auf das veränderliche Objekt (so die deutliche Abhängigkeit des augustinischen Denkens von Plato) und die Sinne (die Instrumente). Ein Mangel in ihnen wird an das Wissen weitergegeben, das die Seele vom Sinnlichen erhält. Der eigentliche Gegenstand der Erkenntnis ist nicht veränderlich, sondern das Unveränderliche, in dem die Wahrheit liegt. Sinnliches Wissen kann diese Wahrheit nicht bieten.

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