Aussagen und Sätze: Definition und Typen
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Was ist eine Aussage?
Eine Aussage ist ein kurzer Text, der in einem bestimmten kommunikativen Kontext einen vollständigen Sinn ergibt. Aussagen können sein:
- Interjektionen: Unveränderliche Ausdrücke, die oft den Gemütszustand des Sprechers wiedergeben. Man unterscheidet zwischen eigentlichen und uneigentlichen Interjektionen.
- Ausrufe: Ausdrücke mit Ausrufezeichen, deren Bedeutung vom Kontext abhängt.
- Antworten auf bereits gestellte Fragen.
- Elliptische Fragmente: Sätze, die leicht zu vollständigen Sätzen ergänzt werden können.
- Nominalsätze: Elliptische Sätze, bei denen das Verb fehlt (z. B. in Sprichwörtern und Nachrichten).
- Sätze: Zusammen mit Formulierungen und Wörtern bilden Sätze die kleinste Einheit in der grammatischen Analyse.
Was ist ein Satz?
Ein Satz ist eine Art von Aussage, die sich durch drei Merkmale auszeichnet:
- Vorhandensein mindestens eines Verbs in einer Personalform.
- Gliederung in zwei grundlegende Bestandteile: Subjekt und Prädikat. Das Prädikat ist in allen Fällen obligatorisch, während das Subjekt verschiedene Positionen einnehmen kann:
- Explizites Subjekt, das dem Prädikat vorangestellt ist.
- Explizites Subjekt, das dem Prädikat nachgestellt ist.
- Explizites Subjekt, das in zwei Teile des Prädikats eingefügt ist.
- Implizites Subjekt.
- Kein Subjekt bei unpersönlichen Verben.
- Kongruenz in Person und Numerus zwischen dem Verb in der Personalform und dem Subjekt.
Die Modalität
Die Modalität bezieht sich auf die Einbettung des Satzes in den Rahmen der realen Kommunikation und die Haltung des Sprechers zu dem, was er sagt. Die Modalität kann durch folgende Mittel ausgedrückt werden:
- Intonation: In der Schriftsprache durch Satzzeichen wiedergegeben.
- Verbalmodus: Zeigt an, ob es sich um reale oder hypothetische Tatsachen oder um Befehle handelt.
- Wortstellung: Die Reihenfolge bestimmter Wörter oder Satzglieder.
Satztypen nach der Modalität
- Deklarativsätze: Sie haben eine absteigende Intonation und stehen im Indikativ.
- Bejahend: z. B. "Ich bin gerade aus dem Zug ausgestiegen."
- Verneinend: z. B. "Ich habe dich nicht aus dem Zug aussteigen sehen."
- Fragesätze: Sie stellen eine Frage. Sie haben eine steigende Intonation und stehen im Indikativ. Man unterscheidet:
- Vollständige oder teilweise Fragesätze.
- Direkte oder indirekte Fragesätze.
- Rhetorische Fragesätze.
- Bestätigungsfragen.
- Imperativsätze: Sie drücken einen Befehl oder ein Verbot aus. Sie haben eine abrupte, absteigende Intonation, die deklarativer ist als bei Ausrufesätzen. Im bejahten Imperativ steht das Verb im Imperativ, im verneinten Imperativ im Konjunktiv. Exhortativsätze drücken eine Aufforderung aus.
- Ausrufesätze: Sie drücken Emotionen oder Stimmungen aus. Sie haben eine emphatische Intonation, Veränderungen in der melodischen Kurve und werden oft von einem Ausrufewort eingeleitet. Das Verb steht in der Regel im Indikativ.
- Wunschsätze: Sie drücken einen Wunsch aus und stehen häufig im Konjunktiv.
Satztypen nach den Merkmalen des Verbs
- Prädikativsätze: Das explizite Prädikat drückt die Handlungen des Subjekts aus.
- Attributivsätze: Sie enthalten ein Kopulaverb oder ein Quasi-Kopulaverb.
- Unpersönliche Sätze: Sie beschreiben atmosphärische Phänomene.
- Inakkusativsätze: Sie haben ein Prädikat und ein nachgestelltes Subjekt, wobei das Subjekt auch andere Funktionen übernimmt, die eher für ein Komplement charakteristisch sind.