Autonomie, Fremdbestimmung und Verantwortung: Eine moralische Betrachtung

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Autonomie und Fremdbestimmung

Ein Gewissen ist autonom, wenn es sich von Regeln leiten lässt, die durch Reflexion entstanden sind und nicht durch Zwang. Unter moralischer Autonomie verstehen wir Gesetze, die wir selbst für gut befunden und für uns entschieden haben, weil sie für jeden gelten sollten.

Ein heteronomes Bewusstsein hingegen wird geleitet durch:

  1. Tradition
  2. Autorität anderer Menschen oder einer Mehrheit.

Einige Psychologen, wie Lawrence Kohlberg, interpretieren das moralische Gewissen als die Fähigkeit, Urteile über Recht und Unrecht zu fällen. Er unterscheidet drei Ebenen:

  1. Präkonventionelle Ebene: Die Person versteht Normen genau aus dem Blickwinkel ihrer eigenen Interessen. Sie respektiert die Normen nur, um Konsequenzen zu vermeiden.
  2. Konventionelle Ebene: Die Person ist in der Lage zu verstehen, dass Gesetze für die Gesellschaft gelten. Die Person ist ein Mitglied einer Gemeinschaft, deren Normen, Regeln und Prinzipien sie anerkennt und akzeptiert.
  3. Postkonventionelle Ebene: Menschen unterscheiden zwischen den Regeln ihrer Gesellschaft und universellen moralischen Prinzipien. Diese Menschen fühlen sich als Mitglieder der Menschheit, sodass insbesondere das Recht untrennbar mit globaler Solidarität verbunden ist.

Verantwortung

Das Wort Verantwortung (Responsabilität) spielt auf die Verteidigung dessen an, was in einer Studie oder einer Maßnahme zur Begründung in Frage gestellt wurde. Im achtzehnten Jahrhundert wurde der Begriff Verantwortung im juristischen Bereich verwendet, wenn jemand eine verursachte Schädigung rechtfertigen muss, um die Reparatur von Schäden oder eine feste Entschädigung durch Gesetze und Richter zu übernehmen.

Menschen führen jeden Tag und während ihres gesamten Lebens mehrere Maßnahmen durch, die nicht immer den gleichen Charakter haben, wie unbewusstes Atmen, oder bewusst, wie einen Film schauen oder einen Ausflug machen. Menschliches Handeln sind Maßnahmen, die von Menschen bewusst, frei und freiwillig ergriffen werden. Diese Maßnahmen können auch von der Gesellschaft als moralische Handlungen gebilligt oder abgelehnt werden.

Um die moralische Verantwortung für eine Handlung einer Person zu beurteilen, sind zwei Voraussetzungen erforderlich:

  1. Die Person kennt die Umstände und die Folgen der Handlung. Daher sind wir von der Verantwortung befreit, wenn wir uns nicht bewusst sind, was vor sich geht.
  2. Seine Handlungen werden durch ihn selbst verursacht und nicht durch andere äußere Einflüsse, die ihn zwingen, auf eine bestimmte Weise und unabhängig von seinem Willen zu handeln.

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