Autonomie, Verantwortung und philosophische Ethik
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Freiheit als Autonomie
1. Freiheit der Wahl (Hautatzeko Askatasuna)
Unser Wille (Nahimena) soll nicht spielerisch sein, sondern bestimmt (determinatuta) und nicht willkürlich (ez arbitrarioa izatea). Gleichgültigkeit gegenüber zwei Dingen (bi gauzarekiko) allein genügt nicht, denn dann wird die Wahl irrational und willkürlich. Überlegungen nach der Auswahl erfolgen aus gutem Grund. Einige vertreten die Ansicht, dass Menschen gemäß wirtschaftlicher Rationalität (Arrazoinaltasun ekonomikoa) stets Kostenminimierung und Gewinnmaximierung wählen.
2. Konzept der Autonomie
Da wir Menschen unsere Ziele selbst wählen können (gure helburuak geuk hauta ditzakegulako), definierte Kant Freiheit als das moralische Gesetz oder das Gesetz selbst. Es gibt zwei Ansätze:
- Naturrechtlicher Ansatz: Betrachtet Ereignisse, die außerhalb des menschlichen Willens (Nahimena) liegen.
- Ansatz des menschlichen Willens (Giza Nahimenaren ikuspegia): Wir Vernunftbegabten (arrazoidunok) schaffen das Gesetz der Freiheit. Dank diesem organisieren wir unser Leben und das menschliche Zusammenleben und entwickeln uns von der Heteronomie (heteronomiatik) zur Autonomie.
3. Moralische Reife (Heldutasun Morala)
Moralische Heteronomie endet, wo moralische Reife beginnt und zur moralischen Autonomie führt. Es gibt drei Stufen der moralischen Entwicklung (angelehnt an Kohlberg):
- Präkonventionelle Stufe (aurrekonbentzionala): Individuen erachten es als gerecht (bidezkotzat), ihre persönlichen Interessen zu erfüllen.
- Konventionelle Stufe: Ein Gesetz, das von der Gesellschaft selbst stammt, wird als gerecht (bidezkoa) angesehen.
- Postkonventionelle Stufe: Das Gute wird von individuellen sozialen Normen unterschieden; es basiert auf universellen moralischen Prinzipien (printzipio moral unibertsalak). Carol Gilligan ergänzt, dass für die Moral Erwachsener neben Gerechtigkeitswerten auch Fürsorgewerte (zaintzaren balioa) wichtig sind.
Verantwortung (Erantzunkizuna)
4.1. Was ist moralische Verantwortung?
Moralische Verantwortung (Erantzukizun morala) unterscheidet sich von rechtlicher Verantwortung. Das moralische Gewissen ist ein subjektives Phänomen (kontzientzia morala fenomeno subjektiboa da). Das bedeutet, das handelnde Subjekt fühlt sich selbst für seine Taten verantwortlich und ist keinem äußeren Richter (kanpoko epailerik) Rechenschaft schuldig, sondern primär dem eigenen Gewissen und dem der Gemeinschaft.
4.3. Verantwortung in der heutigen Welt
Viele der heutigen Probleme sind menschengemacht und von globaler Tragweite. Durch hohe Produktion und Konsum nehmen Umweltverschmutzung und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen zu. Massenvernichtungswaffen existieren, und das Risiko, den Planeten zu zerstören (planeta suntzitzeko arriskua), ist keine Fiktion (fikziozko kontua), sondern eine reale Gefahr (benetako zerbait gertatzen ari da).
4.3.1. Das Prinzip der Verantwortung (Hans Jonas)
Die Annahme, dass Fortschritt an sich immer positiv ist, kann trügerisch sein. Unsere Verantwortung erstreckt sich auf die antizipierten Folgen unseres Handelns. Es ist unsere Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass zukünftige Generationen Lebensbedingungen vorfinden, die den unseren mindestens gleichwertig sind.
4.3.2. Verantwortungsvolle Bürgerschaft (Herritar arduratsua)
Ein guter Bürger (herritar ona) zu sein, bedeutet mehr, als nur moralisch oder rechtlich korrekt zu handeln oder seine Rechte wahrzunehmen. Es umfasst auch die Übernahme von Verantwortung für gemeinschaftliche Aufgaben. Das Modell der kosmopolitischen Bürgerschaft adressiert die vereinten Probleme der Menschheit.
4.3.3. Berufliche Verantwortung
Berufsethik wurde geschaffen, um die moralischen Werte und spezifischen Anforderungen jedes Berufs zu analysieren.
Sokrates
- Verlangte keine Gebühren für seinen Unterricht.
- War Grieche (Greziakoa zen) und besaß politische Rechte.
- Legte keinen Wert auf Eloquenz (elokuentzia), sondern auf die Suche nach wahren Zielen.
Sokratische Ironie
Die sokratische Ironie zeigt sich in Aussagen wie: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ (angelehnt an Ezer ez dakidala dakit), um andere zum Nachdenken anzuregen und ihr Scheinwissen aufzudecken, indem er Fragen stellt.
Maieutik als Dialogform
Die Maieutik (maieutika, Hebammenkunst) ist eine Dialogmethode, die darauf abzielt, durch gezielte Fragen anderen zu helfen, zur Wahrheit (egia) und zu eigenen Einsichten zu gelangen.
Sophisten
- Verlangten Gebühren für ihren Unterricht (klaseak emateagatik kobratzen zuten).
- Waren oft Ausländer (atzerritarrak ziren) in Griechenland und besaßen daher nicht immer politische Rechte.
- Legten großen Wert auf Rhetorik und Überzeugungskraft, wobei die Suche nach absoluter Wahrheit manchmal in den Hintergrund trat.