Die Avantgarde: Kunst, Merkmale und literarische Ismen

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Die Kunst der Avantgarde: Ursprung und Merkmale

Die Avantgarde, ein Begriff französischen Ursprungs, bezeichnet eine Reihe künstlerischer Erneuerungsbewegungen, die für radikale Kunst kämpften. Diese Bewegung, die mit der gesamten Kunst der Vergangenheit brechen wollte, begann in den letzten Jahrzehnten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und konsolidierte sich in der Zwischenkriegszeit (1917-1939).

Die Avantgarde-Kunst ist eine heterogene Gruppe von Bewegungen, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckten. Trotz dieser Vielfalt weist sie jedoch einige gemeinsame Merkmale auf:

  • Sie war eine unpopuläre Kunst, die sich an eine Elite und ein vorbereitetes Publikum richtete.
  • Der Avantgarde-Künstler distanzierte sich von der Realität; er beabsichtigte nicht, sie zu kopieren, zu idealisieren oder zu verschönern. Manchmal verzerrte der Künstler die Realität, manchmal zerstörte oder löschte er sie, um etwas Neues zu schaffen.
  • Objekte von besonderer Bedeutung und Prominenz wurden hervorgehoben.
  • Die Avantgarde-Kunst verzichtete auf verankerte künstlerische Traditionen und etablierte Kanons.
  • Die Kunst öffnete die Tür zum Irrationalen.

Diese gemeinsamen Merkmale, zusammen mit spezifischen literarischen Besonderheiten, umfassten:

  • Die Verwendung einer neuen, oft gebrochenen und kaum wiedererkennbaren Syntax.
  • Die Aufwertung der visuellen Darstellung gegenüber der rein sprachlichen.

Bevorzugte Themen der Avantgarde-Kunst waren das moderne städtische Leben, Humor, Gesellschaftskritik und Politik.

Literarische Avantgarde: Die Ismen

Die Avantgarde-Bewegungen folgten schnell aufeinander. Um die Vielfalt der Avantgarde-Bewegungen zu erfassen, wird der Begriff „Ismen“ verwendet, da „-ismus“ ein häufiges Suffix in den Namen dieser Bewegungen ist: Futurismus, Kubismus, Imaginismus, Dadaismus, Kreationismus, Konstruktivismus.

Futurismus

Merkmale des Futurismus sind:

  • Verherrlichung der Maschine.
  • Eine Vorliebe für Geschwindigkeit und Dynamik.
  • Bruch mit der Syntax.

Wichtige Vertreter sind: Marinetti und Majakowski.

Kubismus

Merkmale des Kubismus sind:

  • Zerlegung der Realität, die dann durch freie Assoziation von Begriffen und Wendungen neu zusammengesetzt wird.
  • Spezielle typografische Anordnung der Verse (Kalligramme).
  • Kompositionen, oft als Collage.

Wichtigster Autor: Apollinaire.

Dadaismus

Merkmale des Dadaismus sind:

  • Nihilistischer Charakter.
  • Rebellion gegen die Rationalität.

Wichtigster Schriftsteller: Tristan Tzara.

Imaginismus

Merkmale des Imaginismus sind:

  • Zusammenstellung von Bildern und Metaphern, die Verwirrung stiften.
  • Bedeutung des Einsatzes von Musikalität und umgangssprachlichen Begriffen.

Wichtige Autoren sind: Ezra Pound und T. S. Eliot.

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