Avantgarde-Literatur: Strömungen, Autoren und Merkmale

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Avantgarde-Literatur

Neue Kunst

Die Avantgarde ist eine Ausdrucksform, die die formalen und ästhetischen Formen der bisherigen künstlerischen Strömungen brechen will.

Avantgarde

Die Avantgarde umfasst künstlerische Bewegungen, die radikal mit allen früheren ästhetischen Kanons brechen wollen, um durch Provokation oder Reflexion die Wahrnehmung des Betrachters zu verändern.

Aktuelle Strömungen

  • Futurismus: Das erste futuristische Manifest wurde von dem italienischen Dichter Marinetti veröffentlicht. Seine Lieblingsthemen waren der technische Fortschritt, die urbane Welt, innovative Techniken und Maschinen.
  • Kubismus: Der Kubismus hatte Auswirkungen auf die bildende Kunst, fand aber auch in der Literatur seinen Niederschlag, vor allem in den sogenannten Kalligrammen: Gedichte, deren Verse visuelle Formen annahmen, die mit ihrem Inhalt zusammenhingen. Der prominenteste Autor von Kalligrammen war Guillaume Apollinaire.
  • Dadaismus: Tristan Tzara veröffentlichte 1918 das "Dada-Manifest". Seine Ziele waren Provokation und Trotz, und seine Ausdrucksweise war das Absurde und Inkohärente. Er war die radikalste Strömung und der Ursprung des Surrealismus.
  • Kreationismus: Er wurde von dem Dichter Vicente Huidobro ins Leben gerufen. Er besagte, dass das Kunstwerk nicht der Realität entsprechen, sie nicht nachahmen, sondern selbst eine unabhängige Realität sein sollte.

Avantgarde in Spanien

Die Noucentisten oder die Generation von 14

Die Noucentisten waren eine Gruppe von Autoren, die von den Dichtern der Generation von 98 beeinflusst wurden und die wiederum den Grundstein für die künstlerische Erneuerung legten, die in den 1920er Jahren in Spanien stattfand. Sie betonten die Notwendigkeit, eine reine Kunst zu schaffen.

Autoren

Gabriel Miró, Ramón Pérez de Ayala, José Ortega y Gasset und Ramón Gómez de la Serna.

Ramón Gómez de la Serna

Sein Werk ist sehr umfangreich und vielfältig: Er schrieb Romane, Theaterstücke, Essays usw. Er drückte nicht nur Theorien über die Kunst aus, sondern schrieb auch völlig avantgardistische Werke und glaubte an die Erneuerung. Er schuf eine literarische Gattung, die *Greguerías*.

Die Greguerías

Die *Greguerías* sind kurze Sätze, die in Form von Metaphern, Vergleichen und Wortspielen ein humorvolles, kritisches oder kurioses Konzept darstellen.

Ultraismus

Der Ultraismus war eine spanische Avantgarde-Strömung, die Elemente der verschiedenen europäischen Bewegungen aufnahm. Seine futuristischen Entwürfe, wie das Thema der Maschinen, oder kubistische, wie die visuellen Gedichte, sind charakteristisch. Er zeichnet sich durch die Gegenüberstellung von Bildern und das Fehlen von Satzzeichen aus. Guillermo de Torre förderte diese Strömung.

Surrealismus

Der Surrealismus ist eine Strömung, die das Unbewusste des Künstlers freisetzen will, ohne Gedanken und Emotionen zu verdrängen. André Breton war sein Begründer.

Merkmale des Surrealismus

  • Verwendung von Traumbildern aus der Welt der Träume
  • Freie Verse, meist von langer Ausdehnung, genannt Versikel
  • Verwendung einer Sprache, die suggestiv und symbolisch sein soll
  • Meinungsfreiheit, daher die Metaphern und schockierenden Bilder

Generation von 27

Autoren

Jorge Guillén, Gerardo Diego, Dámaso Alonso, Pedro Salinas, Federico García Lorca, Rafael Alberti, Luis Cernuda, Vicente Aleixandre.

Merkmale der Dichtung der Generation von 27

  • Verbindung von Tradition und Avantgarde: Die Dichter nahmen Elemente der traditionellen Lyrik wieder auf. Der Einfluss der klassischen Dichter wie Garcilaso ist grundlegend.
  • Einfluss der reinen Poesie: Sie bewunderten Juan Ramón Jiménez für seine reine Poesie.
  • Jeder Dichter hat seinen eigenen Stil.

Autoren

Jorge Guillén

Er ist der Autor, der die reine Poesie am besten repräsentiert. Sein Werk dreht sich um drei Titel, die drei Stufen seiner poetischen Entwicklung darstellen:

  • Cántico ist ein optimistisches Buch, eine Hymne an das Leben.
  • Clamor stellt die ungerechte und gewalttätige Gesellschaft dar.
  • Homenaje bietet eine weniger idyllische Sicht als *Cántico*, aber eine hoffnungsvollere als *Clamor*.

Gerardo Diego

Er hat zwei unterschiedliche Tendenzen:

  • Avantgardistische Werke: Dazu gehören Bücher wie *Imagen* oder *Manual de espumas*. Merkmale: Verwendung freier Verse, häufige Gegenüberstellung von Ideen und Sätzen unabhängig von der Logik, Anspielung auf eine bestimmte spielerische Absicht, visuelle Gedichte.
  • Werke traditioneller Ausrichtung: Bücher wie *Versos humanos* oder *Alondra de verdad*. Sie sind traditionell, religiös und lieben ihre Metrik, wie das Sonett.

Pedro Salinas

Er entwickelt sich in drei Phasen:

  • 1920er Jahre: Sein Werk ist durch den Einfluss der reinen Poesie und das Vorhandensein von avantgardistischen Elementen gekennzeichnet. Bücher: *Presagios*, *Seguro azar*.
  • 1930er Jahre: Er schreibt Bücher zum Thema Liebe, wie *La voz a ti debida*.
  • Exilphase: Die Bücher, die er nach 1939 schrieb, tragen die Handschrift des Krieges und des Exils. Sie sind schmerzhafte Werke, die den Betrachter belasten.

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