Avantgarde & Nachkriegsliteratur: Kataloniens Kampf um Ausdruck

Avantgarde-Bewegungen in Europa

Die Avantgarde bezeichnet die Gesamtheit der künstlerischen Bewegungen in Europa im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Die bürgerliche Gesellschaft wollte mit der Tradition brechen und mit neuen Formen experimentieren.

Phasen der Avantgarde in den USA

• 1915 - 1924: Kubistischer und futuristischer Einfluss
• 1925 - 1936: Surrealistische Bewegung
• 1948 - 1954: Nachkriegszeit (Post-Avantgarde)

Joan Salvat Papasseit griff die bürgerliche Gesellschaft an und kritisierte die Entmenschlichung der modernen Gesellschaft.

„Das Gedicht von rosa Lippen“ von J.V. Foix ist eine Zusammenstellung des Besten aus jeder Avantgarde-Strömung, wie zum Beispiel „Gertrudis“.

Spanischer Bürgerkrieg und seine Folgen

Der Bürgerkrieg entfernte kulturelle Organismen und verbot die Verwendung der katalanischen Sprache. Im Exil litt die katalanische Literatur unter Zensur und Repression.

Nachkriegsliteratur in Katalonien

Anfänge und wichtige Autoren

Zu Beginn der Nachkriegszeit gab es drei prägende Autoren:

• Carles Riba: Beschrieb in seinem Werk „Feuer“ die Realität seiner Zeit, geprägt von Krieg und Exil.
• Josep M. Segarra: Ein sehr produktiver Journalist, Übersetzer, Erzähler und Dichter.
• Josep Pla: Wurde Journalist und verfasste das „Graue Notizbuch“, ein realistisches Werk.

Belletristik der Nachkriegszeit

Romane

• Psychologische Romane:
  • Llorenç Villalonga: Werke wie „Béarn“ oder „Die Bretter der Handgelenke“ (oder „Lady Death“).
  • Mercè Rodoreda: „Der Platz des Diamanten“, der den Reifeprozess eines Mädchens vom Krieg bis in die Nachkriegszeit als Monolog schildert.
• Existenzialismus:
  • Manuel de Pedrolo: „Manuskript der zweiten Hand“.
• Magischer Realismus:
  • Pere Calders: „Der Baum im Haus“ (Roman des Exils).

Theater der Nachkriegszeit

Das Theater war bis 1946 unterdrückt, nachdem es Zensur und verschiedene Verbote erlitten hatte. Dies verzögerte den Modernisierungsprozess.

Autoren: Joan Oliver und Joan Brossa.

Lyrik der Nachkriegszeit

Die Lyrik war eine sehr wichtige Gattung, um die Zensur besser umgehen zu können.

Sie thematisierte Tod, Vertreibung, Krieg und religiöse Betrachtungen. Später erfolgte ein Wandel hin zum historischen Realismus und zur Poesie mit sozialem Inhalt.

Wichtige Lyriker

• Pere Quart (Joan Oliver): Drei Phasen in seinem Werk:
  • Humoristische und sarkastische Poesie.
  • Die Erfahrung von Krieg und Exil.
  • Sarkasmus, Ironie und Gesellschaftskritik.
• Salvador Espriu: Spricht über die Conditio humana des Individuums und die Freiheit, sich zu verstecken, wie in „Friedhof von Sinera“.