Avantgarden des 20. Jahrhunderts: Merkmale und Bewegungen

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Die Avantgarden: Revolution gegen die Wirklichkeitsnachahmung

Die Avantgarden sind eine Reihe künstlerischer Bewegungen, die in den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden sind. Sie stellten eine radikale Revolte gegen die traditionelle Auffassung von Kunst als Nachahmung der Wirklichkeit dar. (Der Text erwähnt, dass eine geerbte, außergewöhnliche und seltsame Symbolik überwunden werden sollte.)

Obwohl die Bewegungen aus sehr unterschiedlichen Positionen entstanden, teilten sie eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen, die tiefgreifende Auswirkungen auf Kunst und Literatur hatten:

  • Anti-Realismus und Autonomie der Kunst
  • Irrationalismus
  • Wunsch nach Originalität und ästhetische Experimente

Wichtige Europäische Avantgarde-Bewegungen

Futurismus

Der Futurismus verkündete seinen Bruch mit der Vergangenheit und pries den geometrischen Glanz der modernen Welt, die Zivilisation der Mechanik und die technischen Errungenschaften. Stilistisch strebte er nach Dynamik, Offenheit und schnellen verbalen Ausdrucksformen, um neue Möglichkeiten zu schaffen.

Expressionismus

Der Expressionismus unterscheidet sich von den übrigen Avantgarden, da er keine radikale Negation älterer Traditionen darstellt, sondern bestimmte Merkmale, die bereits im Naturalismus und Impressionismus vorhanden waren, betont. Die Expressionisten sahen die Literatur als Spiegelbild innerer spiritueller Spannungen und als Waffe gegen die Gesellschaft. Dementsprechend dominiert oft ein pessimistischer Ton.

Kubismus

Der Kubismus schlägt die Aufteilung der Wirklichkeit vor. In der Literatur äußert sich dies in freien Kompositionen aus Begriffen, Bildern oder Phrasen. Typografische Anordnungen, die das Verhalten der Verse beeinflussen (wie Calligramme), und andere Techniken wie die Collage wurden verwendet und später von anderen Bewegungen übernommen.

Dadaismus (Dada)

Der Dadaismus stellte eine reine Rebellion gegen Logik, Ästhetik, soziale Konventionen und den gesunden Menschenverstand dar. Er befürwortete die Befreiung der Fantasie jedes Einzelnen, um alle Hemmungen zu überwinden.

Surrealismus

Der Surrealismus strebte eine radikale Veränderung in der Gestaltung der Kunst und der Rolle des Künstlers an und war als umfassende Revolution konzipiert. Sein Motto lautete: „Das Leben verändern.“ Er nutzte Bilder des Unterbewusstseins und verwandelte diese in Metaphern.

Die Spanischen Avantgarden: Kreationismus und Ultraismus

In Spanien war Ramón Gómez de la Serna der wichtigste Förderer der Avantgarden. Die Hauptbewegungen waren der Kreationismus und der Ultraismus. Beide verachteten das Sentimentale und Subjektive und vertraten die Ansicht, dass die Literatur keine Werte außerhalb ihrer selbst besitzen sollte.

Kreationismus (Creacionismo)

Der Kreationismus vertrat die Auffassung, dass Kunst nicht die Wirklichkeit nachahmen, sondern wie diese handeln und selbst erschaffen sollte. Er verzichtete auf Satzzeichen und nutzte die zufällige Gegenüberstellung von Bildern. Auch Calligramme (Schriftbilder) wurden verwendet. Wichtige Vertreter sind Juan Larrea und Gerardo Diego.

Ultraismus (Ultraísmo)

Der Ultraismus weist in vielen Punkten Parallelen zum Kreationismus auf. Er verzichtete auf die Erzählung (Geschichte) und setzte auf irrationale Bilder und Metaphern in Gedichten mit freien Rhythmen und typografischer Anordnung. Herausragende Vertreter sind Rafael Cansinos-Assens, Guillermo de Torre und Jorge Luis Borges.

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