Barockmusik: Epoche, Formen, Komponisten & Instrumente

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Die Barockzeit (ca. 1600–1750)

Allgemeine Merkmale

Die Barockzeit, die etwa von 1600 bis 1750 dauerte, ist gekennzeichnet durch eine Mischung aus Logik und Ausgeglichenheit, aber auch eine ausgeprägte Vorliebe für Dissonanz, Bewegung und Dekoration. Diese Epoche zeichnet sich durch eine Fülle neuer musikalischer Formen und Stile aus, sowohl in der Vokal- als auch in der Instrumentalmusik.

Wichtige Musikalische Formen

Die Kantate

Eine Komposition mit religiösen oder weltlichen Texten und instrumentaler Begleitung für einen oder mehrere Solisten oder Chor. Sie ist in mehrere Teile gegliedert.

Die Oper

Die Oper ist ein dramatisches Werk, das vollständig gesungen und szenisch aufgeführt wird.

Bestandteile der Oper

  • Ouvertüre: Eröffnet die Aufführung.
  • Rezitative: Sprachnahe Gesangspassagen, die den Stil der Vorperiode beibehalten und die Handlung vorantreiben.
  • Arien und Duette: Melodische Gesangsstücke für einen oder zwei Solisten, die die dramatische Situation zum Ausdruck bringen und oft den Handlungsfluss anhalten.
  • Chor: Mehrstimmiger Teil, gesungen von einer Gruppe von Sängern.
  • Ballett: Instrumentale Tanzstücke, ausgeführt von Tänzern.

Vokalmusik im Barock: Merkmale & Komponisten

Bedeutende Komponisten

  • Johann Sebastian Bach (1685–1750): Einer der größten Komponisten dieser Epoche. Seine Kantaten, Passionen und Oratorien sind die wichtigsten Vokalwerke.
  • Georg Friedrich Händel (1685–1759): Komponist deutsch-englischer Herkunft. Bekannt als Geiger und Organist, schuf er bedeutende Opern und Oratorien.
  • Jean-Baptiste Lully (1632–1687)
  • Henry Purcell (1659–1695)

Instrumentalmusik im Barock

Allgemeine Merkmale

Die Instrumentalmusik des Barock ist oft nach Instrumentenfamilien organisiert, wobei die Streicherfamilie eine zentrale Rolle spielt. Ein Hauptmerkmal ist der Basso continuo, eine durchgehende harmonische Basis, die die Melodie ununterbrochen stützt. Komponisten nutzten sowohl polyphone als auch homophone Satztechniken.

Typische Instrumente

  • Saiteninstrumente: Harfe, Laute, Cembalo
  • Blasinstrumente: Krummhorn, Bombarde, Flageolett
  • Schlaginstrumente: Becken

Wichtige Instrumentalformen

Das Konzert

Ein dreiteiliges Werk, das sich in Charakter und Tempo unterscheidet (Allegro – Langsam – Allegro). Es gibt zwei Haupttypen:

  • Das Solokonzert (für ein Soloinstrument und Orchester)
  • Das Concerto grosso (für eine Instrumentengruppe und Orchester)

Ein berühmtes Beispiel ist Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“.

Die Suite

Eine Abfolge verschiedener Tänze in einem Werk. Beispiele sind die Allemande (deutsch), die Sarabande (spanisch), die Courante (französisch) und die Gigue (englisch).

Die Sonate

Eine musikalische Form, oft in vier Sätzen, die sich durch Tempokontraste auszeichnen. Häufig für Tasteninstrumente komponiert, z.B. von Antonio Soler.

Die Fuge

Eine kontrapunktische musikalische Form, die auf einem einzigen Thema basiert, das von verschiedenen Stimmen nacheinander eingeführt und verarbeitet wird. Johann Sebastian Bach war ein Meister dieser Form.

Weitere Merkmale der Instrumentalmusik

Die Entwicklung des Orchesters ermöglichte die Aufführung komplexerer Werke. Die Dichte des musikalischen Satzes ist ein charakteristisches Merkmal der barocken Instrumentalmusik. Typischerweise beginnt ein Werk mit einem Vorspiel oder einer Introduktion. Nach dem Vorspiel beginnt die Exposition des Hauptthemas. Andere Stimmen treten nacheinander in verschiedenen Tonhöhen ein und entwickeln das Thema weiter, oft begleitet von weiteren kontrapunktischen Melodien.

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