Barockmusik: Oper, Kantate, Fuge, Suite & Tänze im Überblick
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Barockmusik: Komponisten und Formen
Die Barockzeit brachte bedeutende Komponisten wie Vivaldi, Händel, Bach, Monteverdi, Broschi und Purcell hervor.
Die Geburt der Oper
Die Oper entstand im kulturellen Kreis um Graf Bardi in Florenz. Die Camerata Fiorentina, eine Vereinigung von Adeligen, Gelehrten, Philosophen, Dichtern und Musikern, versuchte, das bekannte klassische griechische Theater wiederzubeleben. Dies wurde zum Ausgangspunkt des Operngenres, das von der Monodie begleitet wird. Die erste erhaltene Oper ist Euridice von Jacopo Peri.
Merkmale der Oper
Die Oper ist eine komplexe vokale Erzählform, die Bühnenaufführungen nutzt. Für Orchester, Chor und Solisten geschrieben, ist sie in drei Hauptteile gegliedert:
- Ouvertüre: Ein instrumentales Stück, das die Einführung des Werkes bildet.
- Gesangsteile: Für Solisten und Chor. Es gibt zwei Hauptgesangsformen, abhängig vom Textinhalt: Rezitative und Arien.
- Intermezzo: Instrumentale Abschnitte, die zur Artikulation und Verknüpfung der verschiedenen Teile des Werkes dienen.
Opernarten
- Oper Seria (ernste Oper): Verwendet mythologische und heroische Themen, meist in italienischer Sprache. Sie war das bevorzugte Genre der Aristokratie. Hauptkomponisten sind Scarlatti und Händel.
- Oper Buffa (komische Oper): Behandelt Themen des Alltags mit Charakteren, die dem Volk näher sind. Sie beinhaltet oft eine soziale Kritik an den oberen Klassen. Ein wichtiger Komponist ist Jean-Baptiste Lully.
Die Kantate
Der Begriff „Kantate“ bedeutet „Gesang“ und wurde als Gegenbegriff zur Sonate (Musik, die gespielt wird) geboren. Bekannte Komponisten sind Georg Philipp Telemann und Bach.
Das Oratorium
Diese Form kann als Oper mit religiösen Themen ohne Bühnenaufführung beschrieben werden. Sie ist aufwendiger und umfangreicher als die Kantate. Wichtige Komponisten sind Giacomo Carissimi und Händel.
Die Passion
Die Passion ist ein Oratorium, dessen ausschließliches Thema das Leiden und Sterben Christi ist, inspiriert von den Evangelien. Es ist daher komplex strukturiert mit Rezitativen, Arien und Chören und für Orchester, Chor und Solisten geschrieben. Ein herausragender Komponist ist Bach.
Die Fuge
Die Fuge ist eine kontrapunktische Textur, die auf der systematischen Anwendung der Imitation basiert.
Die Suite
Die Suite ist das Ergebnis der Entwicklung der Tanzmusik der Renaissance, die bereits Paare verschiedener Rhythmen und Tänze miteinander verband. Typische Sätze sind:
- Allemande
- Courante
- Sarabande
- Gigue
Die Sonate
„Sonate“ bedeutet „Musik, die gespielt“ oder „von Instrumenten ertönt“ wird. Eine typische Satzfolge ist:
- Lento
- Rapido
- Lento
- Rapido
Das Konzert
Der Begriff „Konzert“ leitet sich vom Wort concertato ab, das die Idee des Zusammenwirkens und des Sammelns verschiedener Dinge ausdrückt. Eine typische Satzfolge ist:
- Rapido
- Lento
- Rapido
Das Konzert kann als Concerto Grosso (mit mehreren Solisten) oder als Solokonzert (mit einem Solisten) auftreten.
Das Hofballett
Das Hofballett war ein getanztes Stück, das mit einer instrumentalen Ouvertüre begann und mit einem großen Ballett endete, an dem der König mindestens einmal im Jahr teilnahm. Die dramatische Entwicklung bestand aus einer Reihe von „Entrées“ oder Szenen, in denen Gesang und Tanz gemischt wurden, die ausschließlich von Profis aufgeführt wurden. Es wurde in prächtigen Kulissen aufgeführt, und die Tänzer, anfangs nur Männer, waren mit aufwendigen Kostümen und Masken geschmückt.
Barocke Gesellschaftstänze
- Die Allemande (deutsch): Ein ruhiger Tanz im Binärrhythmus mit einer kurzen anfänglichen Anacrusa.
- Die Courante (französisch): Ihr Name leitet sich vom französischen Wort courant ab und bezeichnet einen schnellen Tanz im Ternärrhythmus.
- Die Bourrée (französisch): Ein schneller Rundtanz im Binärrhythmus.
- Die Chacona (spanisch): Ein ruhiger Tanz spanischen Ursprungs im Ternärrhythmus, oft gesungen.
- Die Sarabande (spanisch): Ein feierlicher Tanz spanischen Ursprungs, langsam und im Ternärrhythmus.
- Die Gigue (englisch): Ein schneller Tanz englischen Ursprungs, oft im 6/8-Takt.
Religiöse Vokalmusik
Wichtige Formen sind Motetten, Messen und Weihnachtslieder. Bekannte Komponisten sind Joan Cererols und Francisco Valls.
Weltliche Vokalmusik
Dazu gehören Romanzen und Villancicos. Bekannte Komponisten sind Mateo Romero und Juan Hidalgo.
Die Zarzuela
Die Zarzuela ist ein typisch spanisches Genre, dessen Name sich vom Madrider Palast La Zarzuela ableitet, der in einem brombeerbewachsenen Gebiet (Zarzales) in den Wäldern von Pardo liegt. Dort führte Philipp IV. den Brauch ein, Komödien mit Musik zur Unterhaltung des Hofes aufzuführen. Die Zarzuela verwendet die spanische Sprache und besteht aus einer Abfolge von gesungenen und gesprochenen Teilen. Bekannte Komponisten sind Sebastián Durón und José de Nebra.